Wie Citroën, Accor und JCDecaux die autonome, urbane Mobilität der Zukunft sehen
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Der Verkehr ist insbesondere in den Städten ein wesentliches Element des täglichen Lebens und wird immer komplexer. Und die Bevölkerung in den großen Metropolen wächst stetig. Die Weltbank sagt voraus, dass bis 2050 zwei Drittel der Menschheit in Städten leben werden. Gleichzeitig hat die Covid-19 Pandemie die Erwartungen der Stadtbewohner an sicherere, flexiblere und individuellere Verkehrsmittel erhöht, was die Entwicklung des Stadtbildes und intelligenter Mobilitätslösungen für die Zukunft beeinflussen wird. Autonome Fahrzeuge können dazu beitragen, die Verkehrsüberlastung in den Städten zu verringern und den zukünftigen Mobilitätsbedürfnissen zu entsprechen.
Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich Citroën, Accor und JCDecaux zu einer kreativen Partnerschaft namens „The Urban Collëctif“ zusammengeschlossen. Angetrieben von der Überzeugung, dass die Mobilität der Zukunft auf Sicherheit und Wohlbefinden ausgerichtet sein muss, hat „The Urban Collëctif“ ein laut eigener Aussage „revolutionäres Mobilitätskonzept“ entwickelt, das auf einem Open-Source-Modell mit dem Namen Citroën Autonomous Mobility Vision basiert. Es besteht aus dem Citroën Skate – einer autonomen und elektrischen Mobilitätsplattform – und Pods für verschiedene Dienste und Anwendungen. Ein Konzept, das aktuell mehrere etablierte Hersteller und Start-ups verfolgen.
„Bei Citroën untersuchen wir mittel- und langfristige Trends, um die Erwartungen und Bedürfnisse der Verbraucher zu antizipieren. Wir glauben, dass dieses neue Konzept den Rahmen für die urbane Mobilität neu definieren kann: geteilt, elektrisch und autonom. Mit der Lösung, die wir in Partnerschaft mit Accor und JCDecaux vorstellen, erfinden wir die autonome Mobilität für alle.“ Vincent Cobée, CEO Citroën
Die für „The Urban Collëctif“ entwickelten Pods sind für unterschiedliche Mobilitätsdienste gedacht: Sofitel En Voyage, ein urbanes Mobilitätserlebnis, Pullman Power Fitness, eine neue Art, Sport zu treiben, während man sich bewegt und JCDecaux City Provider, ein urbaner Mobilitätsdienst auf Abruf.
Citroën Autonomous Mobility Vision: Eine autonome Plattform und verschiedene Pods
Den Stadtverkehr der Zukunft flüssiger und angenehmer zu machen, damit alle Menschen die Möglichkeiten der Stadtzentren nutzen können, ohne dabei Nachteile in Kauf nehmen zu müssen, ist das Ziel der Citroën Autonomous Mobility Vision. Das Open-Source-Mobilitätsmodell wird gemeinsam genutzt und bietet eine autonome Mobilität, die sich der Nachfrage anpasst. Das Modell stützt sich auf eine Flotte von Transportrobotern des Citroën Skate, die nonstop durch die Städte fahren und mit verschiedenen Pods kombiniert werden. Das Citroën Skate ist das Medium und der Träger der Mobilität. Der Pod, der an das Citroën Skate angedockt ist, ermöglicht es seinen Nutzern, den von ihnen bevorzugten Service zu genießen, wann immer sie wollen.
Die Trennung zwischen dem Citroën Skate und den Pods ist der Eckpfeiler des Konzepts. Durch die Schaffung einer autonomen und elektrischen Skate-Flotte sowie von Pods, die auf gezielte Bedürfnisse wie die der Partner – Accor (Sofitel En Voyage und Pullman Power Fitness) und JCDecaux (JCDecaux City Provider) – eingehen, wird Mobilität neu erfunden und verbessert, sowohl individuell als auch kollektiv. Diese Lösung, die eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten bietet, stützt sich auf eine Flotte von fahrerlosen, autonomen und vernetzten Fahrzeugen, die leise sind und den Verkehrsfluss um mindestens 35 Prozent verbessern sollen.
Um dies zu erreichen, sind die Fahrzeuge so konzipiert, dass sie auf speziellen Fahrspuren fahren und mit autonomen Technologien der Stufe 5 (autonome fahrerlose Systeme) ausgestattet sind, die aufgrund ihrer hohen Kosten nicht für den Einsatz in Personenkraftwagen vorgesehen sind. Damit diese Mobilität trotz der hohen Kosten für autonome Technologien erschwinglich bleibt, setzt das System auf ein intelligentes Flottenmanagement und eine hochflexible, bedarfsgerechte Nutzung.
Citroën Skate: Eine elektrische und autonome Plattform
Das Citroën Skate ist eine urbane Mobilitätslösung, die in allen Stadtzentren auf speziellen Fahrspuren verkehren kann, um eine flüssige und optimierte Mobilität zu gewährleisten. Autonom, elektrisch und über Induktion aufladbar, kann das Citroën Skate fast ununterbrochen 24/7 im Einsatz sein und sich bei Bedarf automatisch an speziellen Ladestationen aufladen. Die Plattform ermöglicht es den Pods, sich je nach Bedarf zu bewegen und kann dabei in weniger als zehn Sekunden unter den Pods positioniert werden.
Die Plattform ist mit der gesamten Technik ausgestattet, die zum Bewegen von Transport- und Logistik-Pods benötigt wird, damit die Pods auf überflüssige Technologie verzichten können und das autonome Fahren insgesamt rentabel wird. Im Vergleich dazu sind normale Pkw laut Statistik mehr als 95 Prozent der Zeit geparkt und würden diese Technologie niemals in vollem Umfang nutzen. Das Citroën Skate, eine Art Ultra-Tech-Skateboard, verfügt über die gesamte Intelligenz und Technologie, die für voll-autonomes und rein-elektrisches Fahren erforderlich ist: Batterien, Elektromotor sowie Radar- und Lidarsensoren. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 25 km/h begrenzt, um die Sicherheit aller Benutzer zu gewährleisten. Die Geschwindigkeit kann je nach Nutzung der Pods konfiguriert werden, um die Nachfrage so effizient wie möglich zu decken.
Das Citroën Skate zeichnet sich durch eine kompakte Stellfläche aus, die mit einer Länge von 2,60 m, einer Breite von 1,60 m und einer Höhe von 51 cm begrenzt ist. Sämtliche Radar- und Lidarsensoren sind hinter den Citroën-Logos verborgen, um ein sicheres, autonomes Fahren zu gewährleisten, indem sie Fußgänger, Autos, Radfahrer, Motorroller oder jedes andere Objekt auf der Straße erkennen. Vorder- und Rückseite des Skate sind optisch völlig identisch, lediglich die Beleuchtung der Logos ist unterschiedlich – vorne weiß und hinten rot – um anderen Verkehrsteilnehmern die Fahrtrichtung deutlich anzuzeigen. Um während der Fahrt einen hohen Fahrkomfort zu gewährleisten und die Pods ideal unterzubringen, ist das Citroën Skate mit beweglichen hydraulischen Komfort-Dämpfern ausgestattet.
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Die speziellen Räder wurden von Goodyear konzipiert und entwickelt: Es handelt sich um omnidirektionale 360-Grad-Räder, die aus kugelförmigen Reifen bestehen. Sie sind mit kleinen Elektromotoren ausgestattet und ermöglichen eine komplette Bewegungsfreiheit, sodass das Citroën Skate in jede Richtung fahren, sich auf der Stelle drehen und in die kleinsten Zwischenräume und Lücken einfahren kann.
Die drei nun vorgestellten Pods veranschaulichen das Konzept und das Ausmaß seines Potenzials, das durch den Open-Source-Ansatz möglich ist. Zwei Pods wurden in Zusammenarbeit mit der Hotelkette Accor entwickelt und zeigen die luxuriösen Spitzenmarken des Unternehmens: Sofitel (Sofitel En Voyage) und Pullman (Pullman Power Fitness). Der dritte Pod wurde mit dem auf Außenwerbung spezialisierten Unternehmen JCDecaux entwickelt: JCDecaux City Provider.
Die Accor-Pods: Sofitel en Voyage & Pullman Power Fitness
Mit den Sofitel En Voyage und Pullman Power Fitness Pods will Accor, ein weltweit führendes Unternehmen der Hotelbranche, die „mobile Gastfreundschaft in der Stadt“ neu erfinden. Die beiden Pods können über die Accor-App reserviert werden. Bei der Entwicklung mit den Citroën-Teams wurde besonderes Augenmerk auf die Qualität der Materialien, der Farben, der Baugruppen und der Details sowie auf die Schnittstellen gelegt. „Jeder Pod ist eine kühne und moderne Interpretation von Innenraum- und Automobildesign. Sie wurden jenseits der Konventionen und Standards entworfen, die die Branche heute anwendet, und zeichnen sich durch Präzisionstechnik, hochwertige Materialien, raffinierte Ästhetik und neu gestaltete Funktionen und Anwendungen aus“, sagt Damien Perrot, Accor-Global Senior Vice President Design.
Sofitel En Voyage, der erste Pod, der aus der Zusammenarbeit zwischen Accor und Citroën hervorgegangen ist, ist eine Einladung zu einer neuen urbanen Mobilität mit hohem Komfort und spiegle die französische Eleganz und Lebensart wider, so die beiden Unternehmen. Das Sofitel En Voyage Pod ist eine architektonische Kombination aus Glas und Intarsien, das eine intime Atmosphäre schaffen soll, aber gleichzeitig nach außen hin offen ist. Das organische Aussehen der Intarsien, einer traditionellen französischen Kunstfertigkeit, wird mit modernen Technologien und präzisem Laserschnitt modernisiert, so dass eine Karosserie entsteht, die an die Stadt Paris, französische Möbel und Haute Couture erinnern soll. Der Pod ist mit automatischen Glasschiebetüren ausgestattet, die es zwei bis drei Passagieren ermöglichen, bequem an Bord zu sitzen, während ihr Gepäck in einem eigenen Fach untergebracht ist. Eine LED-Leiste im Innenraum zeigt Informationen in Echtzeit an, wie Nachrichten, Wetter, Ankunfts- und Reisezeiten.
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Alles ist darauf ausgerichtet, den persönlichen Sofitel-Service zu bieten: eine Bar, die sich wie eine Blume öffnet, um Getränke und Snacks anzubieten, ein Soundsystem, Induktionsladegeräte und eine konfigurierbare Stimmungsbeleuchtung. Über ein Touchscreen-Tablet kann zudem eine Videokonferenz mit einem Sofitel-Concierge abgehalten werden, um zum Beispiel eine Restaurant- oder Theaterreservierung zu vereinbaren.
Der Pullman Power Fitness Pod ist der zweite Pod, der aus der Partnerschaft zwischen Accor und Citroën hervorgegangen ist. Er spiegelt die Vision der Pullman Hotels & Resorts wider, die Grenzen von Fitness neu zu definieren. Im Rahmen des Power Fitness-Programms können die Pullman-Gäste ihre Leistung auf die nächste Stufe heben – mit 24-Stunden-Kursen, integrierter Technologie, in einer unterhaltsamen Umgebung. Das Power Fitness Programm ist im Pullman Power Fitness Pod zusammengefasst, der die Pendelzeiten sinnvoller machen soll, um Fitness-Spitzenleistungen zu optimieren. In dem Pullman Power Fitness Pod kann der alleinige Nutzer, während er durch die Stadt fährt, unabhängig trainieren: mit dem Rudergerät auf der einen und dem Fahrrad auf der anderen Seite.
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Der Pullman Power Fitness Pod zeichnet sich durch ein ungewöhnliches Glasdesign mit dichroitischen Mustern in Form von Jalousien aus, zusammen mit schillernden Blau-, Lila-, Rosa- und Grüntönen. Auf diese Weise wird die Privatsphäre der Mitfahrer geschützt, während gleichzeitig der Blick nach draußen erhalten bleibt. Ein über eine LED-Leiste anpassbares Audio- und Beleuchtungssystem sorgt für einen speziellen Effekt: Modi mit unterschiedlichen Farben und Lichtstimmungen, die auf die jeweilige Sportart abgestimmt sind, sollen ein belebendes und regenerierendes Erlebnis für den Nutzer schaffen. Ein digitaler Coach, der auf einem holografischen Bildschirm erscheint, ermutigt den Sportler zu noch höherer Leistung und liefert gleichzeitig Informationen über die Route. Die durch das Training gewonnene Energie wird genutzt, um die Batterien des Citroën Skate aufzuladen.
Der JCDecaux Pod: JCDecaux City Provider
JCDecaux City Provider ist aus der Partnerschaft zwischen Citroën und JCDecaux hervorgegangen, einem der Weltmarktführer für Außenwerbung, der in mehr als 80 Ländern seine Stadtmöbel und Dienstleistungen anbietet. Auch im Bikesharing ist JCDecaux seit 2003 aktiv. Als Ergänzung zwischen öffentlichem und privatem Verkehr bietet JCDecaux City Provider eine neue Lösung für den Stadtverkehr auf Abruf, die für alle Nutzer zugänglich ist. Inspiriert von den Stadtmöbeln zeichne sich der Pod durch ein klares, zeitloses und funktionales Design aus und biete Komfort und Platz an Bord. Er kombiniert verschiedene Materialien und Texturen, um den Fahrgästen einen angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen – strukturiertes Schwarz, satiniertes Aluminiumgrau, dunkel getönte Fenster, aber auch helles Holz und Pflanzen.
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JCDecaux City Provider bietet zwei einladende Räume, die sich unter einem begrünten Dach gegenüberliegen: einen offenen Bereich, der durch ein Vordach vor der Witterung geschützt ist, und einen geschlossenen und hellen verglasten Bereich mit einer originellen Anordnung von Stimmungslichtern. Bis zu fünf Personen können an Bord gehen und in einer komfortablen und hellen Umgebung reisen, die eine gute Sicht auf die Stadt bietet. Im Inneren stehen den Fahrgästen USB-Steckdosen zur Verfügung, um mobile Geräte aufzuladen. Zwei interaktive Bildschirme sollen das Mobilitätserlebnis mit Informationen und nützlichen Diensten für die aktuelle Fahrt sowie Informationen über das kulturelle, touristische und kommunale Leben und die Entdeckung neuer Aktivitäten verbessern, welche der Pod auf Wunsch ansteuern kann.
Open Source: Citroën Skate als Basis für viele weitere Pods
Zusätzlich zu den im Rahmen von The Urban Collëctif entworfenen Pods sind weitere Dienstleistungen denkbar. Dank der Trennung zwischen dem Citroën Skate und dem Pod kann der Kreativität freier Lauf gelassen werden, um neue Anwendungen und neue Visionen für den individuellen und kollektiven Verkehr zu entwickeln. Partnerschaften können dabei weit über die Grenzen der Automobilindustrie hinausgehen, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen, so Citroën in einer aktuellen Mitteilung.
Dank des Open-Source-Ansatzes, der es jedem Dritten ermöglicht, einen Pod zu entwickeln, der mit den technischen Spezifikationen des Skate kompatibel ist, seien die Möglichkeiten äußerst vielfältig: Städte, Behörden und Unternehmen können die Technologie des Skate nutzen, indem sie ihre eigenen Pods für den Personentransport, für Dienstleistungen oder Konsumgüter in öffentlichen oder privaten Räumen wie Flughäfen, Fabriken oder Kongresszentren entwickeln, ganz gleich wie ihre Bedürfnisse aussehen.
Citroën Autonomous Mobility Vision bietet eine Vielzahl von flexiblen und erschwinglichen Dienstleistungen. Zahlreiche öffentliche Dienstleistungen, die verschiedene Aspekte des täglichen Lebens der Bürger abdecken, könnten ebenfalls einbezogen werden, darunter Verkehr, Gesundheit und Abfall. Mit einer Skate-Flotte könnten die Kommunen die Spitzen der Verkehrsnachfrage während der Hauptverkehrszeiten besser abfedern und in den Nebenverkehrszeiten ein bedarfsgerechtes Verkehrsangebot sowie nachts sichere und lärmfreie Transportmöglichkeiten anbieten. Die Skate-Flotte eröffnet auch neue Horizonte im Bereich der mobilen, lokalen und persönlichen öffentlichen Dienstleistungen und kann zum Beispiel für Apotheken bei der Lieferung von Medikamenten, bei der Essenslieferung, als mobiler Food Truck und im Sicherheitsbereich eingesetzt werden.
Quelle: Citroën – Pressemitteilung vom 29.09.2021
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