VDA Ladenetz-Ranking: „Wir brauchen mehr Tempo“
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Deutschland hat weiter großen Nachholbedarf beim Ausbau öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Das geht aus einer Untersuchung des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) hervor. Das aktuelle Update des VDA-E-Ladenetz-Rankings zeige, dass der Ausbau in manchen Regionen weiterhin sehr schleppend verlaufe, während manche Städte und Kommunen aufholten, heißt es in einer Mitteilung. „Während pro Monat rund 55.000 E-Pkw in Deutschland neu zugelassen werden, wächst die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte wöchentlich nur um etwa 250„, heißt es inder Stellungsnahme des VDA. Tatsächlich würden aber rechnerisch rund 2000 neue Ladepunkte pro Woche benötigt und damit in etwa eine Verachtfachung der Ausbaugeschwindigkeit. Stand 1. Oktober kämen in Deutschland im Schnitt 21 E-Pkw auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt.
In Deutschland gibt es aktuell 48.717 öffentlich zugängliche Ladepunkte – davon sind 7053 Schnellladepunkte. VDA-Präsidentin Hildegard Müller: „Die ambitionierten Ziele der neuen Bundesregierung – bis zu 15 Millionen Elektrofahrzeuge bis 2030 – erhöhen nochmals den Druck auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur.“ Dabei komme den öffentlich zugänglichen Ladepunkten besondere Bedeutung zu. „Damit die Ziele erreicht werden können, muss der Staat beim Ausbau der Ladeinfrastruktur entschlossen agieren.“
Energieversorger sowie Bürgermeister und Landräte müssten den lokalen Aufbau besser koordinieren, so Müller. Sie würden den Bedarf vor Ort am besten kennen. Eine flächendeckende und leistungsfähige Ladeinfrastruktur sei die wichtigste Voraussetzung, damit die Menschen zunehmend auf E-Mobilität umsteigen. Sie müssten das Vertrauen haben, dass sie ihr E-Auto überall und zu jeder Zeit laden können. „Wir brauchen überall mehr Tempo!“
Das VDA-Ladenetz-Ranking beruht auf den amtlichen Daten des Kraftfahrtbundesamtes und der Bundesnetzagentur. Was hier gemeldet ist, findet Eingang in die Auswertung, die in drei Bereiche unterteilt ist:
Der T-Wert gibt an, wie viele E-Autos sich einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt teilen müssen. Hier konnte Salzgitter seinen Spitzenplatz verteidigen. Dahinter folgen der Saale-Orla-Kreis und der Landkreis Uckermark. Ein Blick auf die Bundesländer ergibt beim T-Wert folgende Reihenfolge: Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern. Es folgen Schleswig-Holstein, Rang 6, und Bremen auf Rang 7. Niedersachsen führt mit Rang 8 die untere Hälfte an. Dahinter: Bayern, Brandenburg, Berlin, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Hessen.
Die neue Bundesregierung will vor allem das Schnellladenetz ausbauen. Mit dem neu eingeführten S-Wert zeigt das VDA-Ladenetz-Ranking erstmals, wie viele E-Pkw sich aktuell einen Schnellladepunkt mit mehr als 22 kW teilen müssen. Den Spitzenplatz im neuen S-Ranking belegt der Landkreis Altenburger Land (Thüringen). Es folgen der Salzlandkreis (Sachsen-Anhalt) und der Saale-Orla-Kreis (Thüringen).
Der A-Wert benennt die grundsätzliche Attraktivität des Ladenetzes im Landkreis oder der Stadt. Er setzt die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte ins Verhältnis zu allen im Landkreis oder der Stadt zugelassen Autos. Im A-Wert-Ranking hat die Stadt Wolfsburg ihren Spitzenplatz verteidigt. Auf dem zweiten Platz steht Ingolstadt. Auf dem dritten Platz folgt Passau.
Besonders dynamisch verlief der Ladepunkt-Ausbau in den letzten drei Monaten im Landkreis Ravensburg, wo 145 neue Ladepunkte gemeldet wurden. Es folgt Köln mit 117 neuen Ladepunkten vor Ingolstadt mit 95 neuen Ladepunkten. Beim Schnellladepunkt-Ausbau liegt der Landkreis München mit 32 neuen Punkten vorne. Dahinter Berlin mit 23 neuen Punkten. Jeweils 16 neue Schnelladepunkte wurden im Main-Kinzig-Kreis in Hessen und im Landkreis Regensburg gemeldet.
Quelle: VDA – Pressemitteilung vom 30. November 2021
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