Hälfte der Gemeinden ohne öffentliche Ladepunkte
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Der Absatz von E-Autos in Deutschland steigt stetig. Rechnet man die „Doppelherzen“ mit, sind hierzulande schon weit mehr als eine Million Akku-Autos unterwegs. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll die Zahl der Stromer auf 15 Millionen steigen. So jedenfall ist der politische Plan. Doch die Ladeinfrastruktur hält mit dieser Entwicklung voraussichtlich nicht Schritt. Das berichtet „spiegel.de“ unter Berufung auf verschiedene Quellen.
Jede Woche müssten 2000 Ladepunkte errichtet werden, hatte bereits vor mehr als einem Jahr die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller angemahnt. Es würden aber nur um die 300 gebaut. Aktuelle Zahlen der Bundesnetzagentur, aus denen „spiegel.de“ zitiert, belegen gar: In mehr als der Hälfte der Gemeinden in Deutschland steht bisher keine öffentlich zugängliche Ladesäule für E-Autos. Die 25.376 öffentlich zugänglichen Ladeeinrichtungen mit 49.207 Ladepunkten für Elektroautos seien nämlich höchst ungleich verteilt.
Das Magazin beruft sich dabei unter anderem auf eine Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums zu einer parlamentarische Anfrage von Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch, über die die Zeitungen der Funke Mediengruppe berichtet hatten. Von den 10.796 Gemeinden in Deutschland verfügen demnach 6516 über keine einzige Ladesäule für E-Autos. Hier seien Fahrer auf Wallboxen in der heimischen Garage oder beim Arbeitgeber angewiesen.
Besonders wenige Kommunen mit Ladesäulen gibt es dem Bericht zufolge in Rheinland-Pfalz mit seinen vielen kleinen Orten (1962 von 2302 ohne Ladesäule). Aber zum Beispiel auch in Thüringen (491 von 633 Gemeinden ohne Ladesäule) sei das Angebot überschaubar. In Bayern gebe es zwar in absoluten Zahlen die meisten Ladesäulen pro Bundesland – aber gleichzeitig auch eine große Zahl von Orten ohne entsprechendes Angebot (994 von 2056). In Nordrhein-Westfalen dagegen hätten dagegen nur acht von insgesamt 396 Orten keine Lademöglichkeit für E-Autos.
Bartsch sprach gegenüber den Funke-Zeitungen in diesem Zusammenhang von einem großen „Ladesäulenversagen„. Der Umstieg auf E-Mobilität könne nicht gelingen, wenn Politik die Bereitstellung von Infrastruktur verschlafe. „Statt den Kauf von Elektroautos mit Milliarden zu subventionieren, muss die künftige Bundesregierung Milliarden in ein bundesweites Ladesystem investieren„, wird Bartsch zitiert.
Quelle: spiegel.de – Jede zweite Kommune hat keine öffentlichen Ladesäulen
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