E-SUV prägten den europäischen Pkw-Markt in 2021 massiv
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Für diejenigen die Elektroauto-News und somit den Analysten von Automobil-Analyst Matthias Schmidt schon länger folgen, klingt es wie eine alte Leier: E-SUV dominieren den europäischen Pkw-Markt. Beinahe ungebrochen. Ende November lag der Anteil der E-SUV und Elektro-Crossover erneut nur knapp unter 50 Prozent. Insgesamt lag der Anteil des Segments in sechs von elf Monaten über 40 Prozent. Eine Ansage.
Ende Dezember könnte sich das Ganze nochmals ein wenig verschieben. Es ist davon auszugehen, dass die Tesla-Jahresendauslieferungen sowie der Marktstart des BMW iX ihren Teil dazu beitragen, dass E-SUV und E-Crossover im Absatz nochmals unter die 40%-Grenze sinken könnten. Grundsätzlich lässt sich allerdings festhalten, dass sich der Trend die kommenden Monate entlang der 50%-Marke entlang hangeln wird. Vier der zehn meistverkauften E-Modelle waren SUV oder Crossover. Weitere Markt prägende Modelle wie der Nissan ARIYA, Renault Megane e-Tech sowie weitere MEB-Derivate des VW-Konzerns werden folgen.
Im Basis-Segment sind weiterhin die smart-Modelle an vorderster Front vertreten. Mit bisher 33.200 Einheiten, welche 2021 abgesetzt wurden, machen diesen 3,3 Prozent vom gesamten europäischen Pkw-Markt aus. Für Daimler sind diese E-Fahrzeuge besonders wichtig, da diese beim Erreichen der CO2-Ziele unterstützen. Wenn man allerdings bedenkt, dass 2004 noch 133.600 Einheiten (Verbrenner) abgesetzt wurden und man dieses Jahr auf weniger als 40.000 Einheiten kommt, zeigt sich, dass das Interesse am Kleinststromer von smart schwindet. Beim VW-Konzern lag der e-Up! mit rund 31.900 Einheiten nicht weit entfernt von den smart-Modellen im Absatz. Darauf folgt, mit einigem Abstand, der Renault Twingo, welcher auf der gleichen Basis wie der smart forfour aufbaut.
Im Kleinwagen-Segment blicken wir auf ein altbekanntes Modell an der Absatzspitze: der Renault ZOE. Dieser feiert mittlerweile seinen zehnten Jahrestag auf dem europäischen Automarkt. Von Januar bis November 2021 machte dieser 37% des Kleinwagen-Segments aus (59.600 Einheiten). Das Volumen dieses Modells wird im nächsten Jahr wahrscheinlich drastisch zurückgehen, da die Flottenverträge – welche für starkes Wachstum gesorgt haben – bereits beliefert wurden. Zudem fokussiert Renault die Einführung des Megane e-Tech. Die branchengleichen Modelle von Stellantis – Fiat 500e (38.500), Peugeot 208e (38.200) – sorgen für mehr Wettbewerb in diesem Sektor.
Blicken wir auf die Untere Mittelklasse, diese verzeichnet im Blick auf das vergangene Jahr einen deutlichen Rückgang. War dieses Segment im Oktober 2020 noch für fast ein Drittel (29,2%) des Absatzes verantwortlich, dürfte dieses Segment Ende Dezember 2021 seinen Tiefpunkt erreichen. Die Untere Mittelklasse beansprucht bis Ende November nur noch 15,1 Prozent für sich. Mit auslaufenden, beliebten Modellen wie dem Nissan Leaf oder BMW i3 dürfte die Bedeutung weiter sinken.
Auf lediglich zwei Modelle bringt es der Near-Executive-Sektor mit dem Tesla Model 3 und Polestar 2. Auf das Model 3 entfallen 87 % des Segments. Mit dem Polestar 2 und einer zunehmenden Menge an Model 3, die aus China geliefert werden, ist dieser Sektor zweifelsohne ein von China abhängiger Sektor. Der neue BMW i4 ist das dritte Modell sein, das im letzten Quartal dieses Jahres in diesen Sektor aufgenommen wurde. Im November konnte dieses bereits 250 verkaufte Einheiten verzeichnen. Wobei es sich hier wohl um Vorführwagen für Händler handeln dürfte. Auch Xpeng wird voraussichtlich mit seinem P5 in diesen Sektor einsteigen.
Traditionell dominierte Tesla mit seinem fast zehn Jahre alten Model S das Luxus-Segment. Allerdings umfasst der Sektor jetzt auch den auf derselben Plattform basierenden Porsche Taycan (12.900 Einheiten) und Audi e-tron GT (3.900 Einheiten). Das kombinierte Volumen von aller drei macht weniger als 2 Prozent des Gesamtmarktes aus. Dennoch, und das ist entscheidend, dass es sich dank des höheren Einstiegspreises wahrscheinlich um den profitabelsten Sektor handelt. Der Mercedes EQS (730 Einheiten), der ebenfalls kürzlich in den Sektor aufgenommen wurde, ist in der Lage Model S-Besitzer abzuwerben, da die Leasingverträge in Märkten mit hohem Dienstwagenanteil wie den Niederlanden auslaufen.
Zeitraum Januar bis November 2021
Basic – 11,5 Prozent
Kleinwagen – 16,0 Prozent
Untere Mittelklasse – 15,1 Prozent
Near Executive – 12,7 Prozent
SUV/Crossover – 40,9 Prozent
Luxusklasse – 1,9 Prozent
Nutzfahrzeugklasse / Minibus – 0,70 Prozent
Sonstige – 1,20 Prozent
Quelle: Matthias Schmidt – European Electric Car Market Intelligence Study November 2021
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