Tesla-Jahr 2021: Gewinn, Umsatz und Ausblick
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2021 sei das „Jahr des Durchbruchs“ für Tesla gewesen, wie diese auf der gestrigen Veranstaltung zur Bekanntgabe der Zahlen von 2021 zu verstehen gaben. Betrachtet man das Gesamtjahr 2021 zeigt sich, dass Tesla 936.172 Fahrzeuge ausliefern sowie 930.422 E-Fahrzeuge produzieren konnte. Das entspricht im Vergleich zum ganzen Jahr 2020 einer Zunahme um satte 87 Prozent, welcher sich auch im Gewinn niederschlägt.
Im den Zahlen zugrundeliegenden Geschäftsbericht ist ein GAAP-Überschuss für 2021 in Höhe von 5,519 Milliarden Dollar vorzufinden, was 665 Prozent mehr als in 2020 sind. Der Free-Cash-Flow betrug am Stichtag 31.12.2021 5 Milliarden Dollar. Für den Automobilhersteller ist vor allem die Tatsache relevant, dass ein Großteil der Gewinne aus dem eigenen Geschäft stammt. Die Einnahmen aus CO2-Zertifikaten, die noch vor rund zweieinhalb Jahren Tesla die ersten Quartalsgewinne beschert hatten, beliefen sich 2021 auf 1,46 Milliarden Dollar (-7 Prozent zu 2020). Somit wäre auch ohne Einnahmen aus den Zertifikaten ein Gewinn von rund vier Milliarden Dollar auf dem Papier gestanden.
Milliarden-Gewinne – mit massiven Steigerungen von Quartal zu Quartal
Den Gesamtumsatz in 2021 beziffert Tesla auf 53,82 Milliarden Dollar, ein Plus von 71 Prozent zu den 31,53 Milliarden Dollar aus dem Vorjahr. Von den 53,82 Milliarden Dollar steuerte die Auto-Sparte 47,2 Milliarden Dollar beigesteuert. Das Wachstum der Marke wird allerdings erst sichtbar, wenn man einen Blick auf die Quartalsweise Entwicklung riskiert. In Q1/2021 brachte man es auf 438 Mio. Dollar Gewinn, gefolgt von 1,14 Mrd. in Q2 sowie 1,62 Mrd. in Q3. Im letzten Quartal des Jahres standen dann 2,32 Mrd. Dollar Gewinn geschrieben.
Negativ auf den Gewinn wirkten sich zwei Buchungen in Zusammenhang mit der Vergütung von CEO Elon Musk aus. Dieser übte bekanntermaßen ab November 2021 seine Optionen aus einem Bonus-Programm von 2012 aus, wofür Tesla nach den Angaben im Bericht 340 Millionen Dollar Steuern bezahlen musste. Des Weiteren habe man 245 Millionen Dollar zurückgestellt, weil Musk in Q4 die letzten zwei operativen Bedingungen für das Nachfolge-Programm von 2018 erfüllt habe.
Tesla hat im vierten Quartal 2021 einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 2,54 Dollar erzielt und damit die Erwartungen am Markt leicht übertroffen. Der Umsatz belief sich auf 17,7 Milliarden Dollar. Ebenfalls höher, als Analysten zuvor mit 16,6 Milliarden Dollar im Durchschnitt prognostiziert hatten. Er entspricht einer Steigerung um 65 Prozent gegenüber Q4 2020.
„An der Realisierbarkeit und Rentabilität von Elektrofahrzeugen sollte kein Zweifel mehr bestehen. Mit einem Anstieg unserer Auslieferungen um 87 % im Jahr 2021 erzielten wir die höchste Quartals-Betriebsmarge unter allen Volumen-OEM, basierend auf den neuesten verfügbaren Daten, was zeigt, dass Elektrofahrzeuge rentabler sein können als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor“, so Tesla in seinem Geschäftsbericht. Aus diesem lässt sich ebenso entnehmen, dass im vierten Quartal die operative Marge bei 14,7 Prozent, im Gesamtjahr bei 12,1 Prozent lag.
Produktion und Software für 2022 im Fokus
2022 wolle sich der amerikanische Automobilhersteller auf Produktion und Software konzentrieren. Dabei liege das Ziel darauf die „Produktion so schnell wie möglich zu steigern, nicht nur durch den Hochlauf der Produktion in neuen Fabriken in Austin und Berlin, sondern auch durch die Maximierung der Produktion in unseren etablierten Fabriken in Fremont und Shanghai“. Dies sei notwendig, da Tesla davon ausgeht, dass die „Wettbewerbsfähigkeit auf dem Elektrofahrzeugmarkt von der Fähigkeit bestimmt wird, Kapazitäten in der gesamten Lieferkette hinzuzufügen und die Produktion hochzufahren.“
Die Auslastung der eigenen Werke stehe im Fokus – damit diese künftig auch Geld verdienen und nicht nur kosten. Für die Gigafactory Texas wurde bekannt, dass ab Ende 2021 mit der Produktion begonnen wurde, die Auslieferungen sollen nach endgültiger Freigabe starten. Für Grünheide gibt Tesla noch die Ausrüstungs-Tests an. „Wir sind noch dabei, die Herstellungserlaubnis der lokalen Behörden abzuschließen, die es uns ermöglichen wird, in Deutschland hergestellte Fahrzeuge in Europa auszuliefern. Diese ersten Fahrzeuge werden mit 2170-Zellen gebaut.“
Für das chinesische Werk, das weiter als globales Export-Hub fungieren soll, will Tesla nicht unbedingt das Volumen weiter erhöhen, sondern die Produktionskosten je Fahrzeug senken und die Lieferketten stabilisieren. Bei den anderen Gigafactory sei durchaus geplant das Produktionsvolumen weiter nach oben zu fahren. Der Ausblick des Geschäftsberichts zeigt auf, dass man über den Horizont mehrerer Jahre die Auslieferungen um 50 Prozent steigern wolle. Electrive.net hat dies hochgerechnet: 2022 entpräche recht genau 1,4 Millionen Einheiten (und damit in etwa die Größenordnung von Audi), 2023 würde Tesla auf 2,1 Millionen Fahrzeuge kommen – recht genau jenen Wert, den Mercedes-Benz Cars in 2021 erzielt hat (2.093.476 Pkw).
In puncto Software liege der Fokus 2022 auf der Full-Self-Driving-Software (FSD): „Im Laufe der Zeit sollte unser softwarebezogener Gewinn unsere Gesamtrentabilität verbessern. Noch wichtiger ist, dass FSD eine Schlüsselkomponente zur Verbesserung der Automobilsicherheit sowie zur weiteren Beschleunigung des weltweiten Übergangs zu nachhaltiger Energie durch eine höhere Auslastung unserer Fahrzeuge ist.“
Quelle: Tesla – Mitteilung
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