Quantron startet mit dem Elektrobus Cizaris emissionsfrei durch
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Ein neuer, rund zwölf Meter langer Elektrobus von Quantron will den Markt für emissionsfreie und gleichzeitig preiswerte Busse beleben und wird Cizaris heißen. Das neue Bus-Modell im Busportfolio des Augsburger Unternehmens wird als reine Elektroversion (Cizaris 12 EV) starten und 2023 dann mit einem Brennstoffzellenantrieb (Cizaris 12 H) ergänzt, der einen weitgehend identischen Antriebsstrang verwendet: es sind sowohl Zwei- als auch Dreitürer mit insgesamt neun Innenlayouts verfügbar.
Durch die unternehmerische Verbindung mit dem asiatischen Hersteller EV Dynamics genießt Quantron hier eine besondere Stellung als „Preferred Partner“. Der Name des neuen Angebots für eine nachhaltige und zuverlässige Mobilität in den Städten ist dabei Programm: das grundlegende „CI“ steht für „City“ – also den Einsatzbereich – das zentrale und markante „Z“ steht für „Zero (emissions)“ und der Suffix „ARIS“ ist aus dem griechischen abgeleitet und steht für „das Edelste/das Beste“.
Doch damit nicht genug, auch eine Augsburger Göttin kommt ins Spiel: Ciza oder Cisa(ris) war der Name der Fruchtbarkeitsgöttin des germanischen Volkes der Vindeliker, die zwischen der Wertach und dem Lech ansässig waren. Zeitweise soll die Stadt sogar „Ciesburg“ geheissen haben, bevor sich zu römischen Zeiten der Begriff „Augusta Vindelicum“ durchsetzte. Die Göttin trägt in Abbildungen eine Zirbelnuss auf dem Kopf, die auch heute noch im Augsburger Stadtwappen erscheint. Auf diese Art und Weise wird die moderne Antriebstechnik der Zukunft auch mit der Herkunft des Augsburger Unternehmens Quantron verknüpft, das über eine 140-jährige Wurzel im Familienunternehmen Haller Nutzfahrzeuge verfügt.
Quantrons Einstieg in den Stadtbusmarkt
Der Cizaris stellt den Einstieg des 2019 gegründeten Elektrofahrzeug-Pioniers Quantron in den nachhaltigen und ausschreibungsgeprägten Stadtbusmarkt dar, der durch die europäische „Clean Vehicles Directive“ immer bedeutsamer wird. Dabei greifen die Konstrukteure auf eine Fahrzeugplattform zurück, die sich in den größten Elektrobusmärkten Asiens in den letzten Jahren hundertfach bewährt hat. Im Quantron Werk in Augsburg-Gersthofen werden die markentypischen Designmerkmale sowie die kundenspezifischen Anpassungen für den stark reglementierten kommunalen Verkehr vorgenommen. Mittelfristig werde der Cizaris ein neues, völlig eigenständiges Design im Stil der neuen Quantron-Markenfamilie erhalten.
Der 12 Meter Bus bietet je nach Version 24 bis 35 Sitz-Plätze – insgesamt gibt es je nach Batteriepaket Platz für 81 bis 95 Fahrgäste – deutlich mehr als bei vielen Wettbewerbern. Insgesamt sind beim Zweitürer vier Sitzkonfigurationen lieferbar, für den Dreitürer fünf. Im hinteren Bereich sind die Sitze auf Podesten montiert, was dem Fahrgast eine angenehme, erhöhte Sitzposition auf längeren Strecken bietet. Für Kurzzeitgäste bieten sich die quer auf der kompakten Motorbox montierten Sitze direkt gegenüber der Tür 3 an – hier bekommt das Bonmot „Hop on – Hop off“ eine ganz neue Bedeutung. Wahlweise lässt sich hier zum Beispiel für Flughafenbusse auch ein großes Gepäckregal montieren.
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Für das passende Klima an Bord sorgt eine effiziente Valeo-Wärmepumpen/Klimaanlageneinheit mit einer Kälteleistung von 33 kW, zusätzlich verfügt der Fahrer über eine Frontbox. Durch das Prinzip der „Positive Temperature Coefficient Heating (PTC)“ kann die Gesamtheizleistung bei Bedarf auf insgesamt 50 kW erhöht werden. Das Verfahren ermöglicht eine effektive, dem Batteriebetrieb angepasste Heizleistung mit niedrigerem Energieeinsatz. Antivirale Filter gehören ebenso wie eine geschlossene Fahrerkabine zu den möglichen, den jeweiligen Ländern angepassten Ausstattungsvarianten.
Als ein Highlight im Innenraum nennt der Hersteller die aufwendig gelochte Aluminiumdecke mit indirektem seitlichem Licht sowie weiterer, quer dazu montierter LED-Leuchten, deren Farbe auf Wunsch wechselbar ist. So komme vor allem abends und nachts die gediegene Atmosphäre eines Reisewagens auf. Auch in Sachen USB-Lader herrsche Modernität: Verfügbar sind entweder die serienmäßigen seitenwandmontierten USB-A Stecker oder die optionalen USB-C Stecker unter den Sitzen.
Robuste Batterie- und Traktionstechnologie
Der wichtigste Technologie-Baustein eines Elektrobusses ist die Batterie- und Traktionstechnik. Hier setzt Quantron auf eine seit Jahren in Zehntausenden von Bussen eingesetzte Kombination aus robusten und zuverlässigen Lithium-Eisenphosphat-Batterien und einem effizienten Synchron-Zentralmotor von Dana/TM4. Diese Kombination, die bisher in Europa eher selten anzutreffen ist, stellt aus Quantron-Sicht das optimale Zweierteam dar, um die Energie an Bord so sicher und effizient wie möglich in Vortrieb umzuwandeln.
Bei zwischen 242 bis 424 Kilowattstunden wählbarer Batteriekapazität werden die ausschließlich auf dem Dach montierten Batteriepacks (maximal sechs vorne und sechs hinten je nach Kundenwunsch) von CATL mit 65 bis 150 kW Gleichstrom (DC) in zwei bis fünf Stunden schnellgeladen. Der passende CCS-Combo-Stecker ist dabei auf Kundenwunsch rechts, links oder im Heck verbaut – ein wesentlicher Punkt in Sachen Kundenfreundlichkeit.
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Im mittelschweren eSORT 2-Zyklus reicht diese Energie bei einem Ladehub (DoD) von 10 Prozent für Umläufe von 220 bis 370 Kilometer. Diese Reichweite sei für die meisten Verkehrsbetriebe voll ausreichend und spare ihnen so größeren Aufwand an Ladeinfrastruktur, so Quantron in seiner Mitteilung. Für höhere Anforderungen werde der Cizaris 12H ab 2023 über nochmals größere Reichweite für den Überlandverkehr verfügen.
Der fahrzeugfest montierte und wassergekühlte Zentralmotor von Dana/TM4 nach Permanentsynchron-Prinzip (PSM) leistet (nominal/maximal) 145 / 245 Kilowatt und weist ein maximales Motordrehmoment von max. 1055 / 3329 Newtonmeter auf, das sich ohne jede Gangstufe entfaltet. Mit der Einführung der Brennstoffzellenversion soll ein nochmals leistungsfähigerer Antriebsstrang zur Anwendung kommen. Weiterer Vorteil des Zentralmotors neben seiner weitgehenden Geräuscharmut: Da er keinen Anteil an den ungefederten Massen des Fahrwerkes wie eine elektrische Portalachse hat, ist er nicht den ständigen Erschütterungen ausgesetzt und verfügt damit über eine längere Lebensdauer als solche Systeme.
Service- und Garantieleistungen eines deutschen Full-Line-Anbieters
Ein Elektrobus ist nur so gut wie der Service, den man mit ihm einkauft – eine Binse in der Branche. Quantron setzt laut eigener Aussage alles daran, schon im Kaufprozess mit seinen Experten dem Kunden bei der Konfiguration des Fahrzeuges behilflich zu sein und dessen Strecken und elektrische Ausstattung zu analysieren. Denn gerade die Batteriegröße muss passgenau auf die Umläufe angepasst werden, damit wirklich Menschen statt unnötiger Batteriemasse bewegt werden.
Grundlage für ein langes Busleben sei eine aufwendige Kataphoretische Tauchlackierung des Gerippes (KTL) und weitere effektive Korrosionsschutzmaßnahmen. Eine Zentralschmierung sorge an der Vorderachse für optimale Wartung. Die Garantiebedingungen belaufen sich grundlegend für das Gesamtfahrzeug auf zwei Jahre, für die Batterien auf acht Jahre oder 3000 Lade-Zyklen (oder 80 Prozent Ladekapazität – je nachdem was zuerst erreicht wird) – auf Wunsch können auch Erweiterungen oder Serviceverträge angeboten werden.
Auch Re-Use-Optionen für Batterien an deren Lebensende können von Quantron angeboten werden. Insgesamt verfügt Quantron über ein Netzwerk von 700 Servicepartnern in Europa, viele davon können auch Elektrobusse warten. In einem mehrstufigen Servicekonzept wird jeweils geprüft, ob die Werkstatt des Kunden ertüchtigt werden kann, um mit der Unterstützung von Quantron Technikern weitgehend autark zu arbeiten.
Die Konnektivität der Busse ist durch die FMS 4.0-Schnittstelle gewährleistet, auch der Einsatz der Quantron Partner-Telematik CAPTE bzw. VinCity wird derzeit geprüft, um die wesentlichen Daten des Busses, deren Nachweis auch für öffentliche Förderungen nötig sind, jederzeit aus der Ferne abrufen zu können.
Zur Markteinführung des Quantron Cizaris liegt der Vertriebsfokus vorerst auf den Märkten Osteuropa, dem Nahen Osten, Skandinavien und Südeuropa. Aufgrund der besonderen Anforderungen des deutschen Marktes, wie der VDV-Vorgaben in Bezug auf den Fahrerarbeitsplatz und anderer Systeme, soll der Marktstart in Deutschland, Österreich und der Schweiz erst in der zweiten Jahreshälfte 2022 erfolgen.
Quelle: Quantron – Pressemitteilung vom 16.02.2022
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