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David gegen Goliath: Ineos baut Defender-Konkurrent mit E- und Wasserstoffantrieb

David gegen Goliath: Ineos baut Defender-Konkurrent mit E- und Wasserstoffantrieb

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Hierzulande kennt fast noch niemand den Ineos Grenadier – der britische Geländewagen soll als scharfer Konkurrent für den Land Rover Defender positioniert werden. Der Grenadier ist die Antwort von Ineos CEO Jim Ratcliffe auf eine Brüskierung von Jaguar Land Rover: Ratcliff wollte die Werkzeuge für die Produktion der alten Generation des Land Rover Defender kaufen, als die Produktion 2016 auslief. Er blitzte aber ab. Jetzt baut er eben seinen eigenen Geländewagen!

Geplant sind verschiedene Antriebsvarianten. Das Engineering stammt von Magna Steyr in Österreich, den Motor für die Benzin- und Dieselversion steuert BMW bei. Die Produktion der Verbrennerversionen des Grenadier soll heuer im Juli anlaufen, im Produktionswerk in Hambach, Frankreich, welches Ineos von Daimler 2020 übernommen hat. Bereits 2023 will man die ersten Benziner-Modelle in die USA liefern. Dort werden vor allem die Käufer der Ford Broncos und Jeep Wranglers anvisiert.

Die vollelektrische Version wird noch bis zum Ende des Jahres erprobt, wie Vertriebsdirektor Mark Tennant der „Automotive News Europe“ erklärt. „Aktuell bedeutet die Elektrifizierung noch etwa eine Tonne Mehrgewicht. Die Batterietechnik entwickelt sich aber, wir wissen nicht, wohin der Markt geht.“, wird Tennant zitiert. Das Mehrgewicht der Batterie falle zulasten der Zuladung. „Wenn man Lasten bewegen will, wird das zum Problem,“ betont Ineos Automotive CEO Dirk Heilmann. Daher favorisiere man den Wasserstoffantrieb, wegen dem geringeren Gewicht und der größeren Kapazität – wie beim Defender. Eine entsprechende Version soll bis zum Ende des Jahres als testfähiger Prototyp vorfahren. Bisher arbeite man mit Hyundai zusammen, die finalen Komponenten müssen aber nicht zwingend von Hyundai kommen. Die Wasserstoff-Variante soll aber frühestens 2027 erhältlich sein. Aber auch „die vollelektrische Version wird ihre Abnehmer finden, dort wo Reichweite nicht so eine große Rolle spielt, aber Geländegängigkeit, beispielsweise im Bergbau„, erklärt Heilmann.

Für UK und den Rest Europas sind zweisitzige und fünfsitzige Modelle geplant. Damit umgeht der Hersteller die strengeren, in der EU geltenden Abgaswerte von maximal 95 g/km CO2, da er als kleinvolumiger Hersteller gilt. Dafür darf Ineos nicht mehr als 22.000 Gewerbefahrzeuge und 10.000 PKW in der EU verkaufen. Dennoch werden CO2-Grenzwerte schlagend, daher braucht Ineos auch emissionsfreie Modelle. Plug-in Hybride hat Ineos bereits ausgeschlossen – den Defender gibt es hingegen auch in dieser Version.

Im nächsten Jahr soll noch ein längerer Pick-up mit Doppelkabine folgen, genauso eine, wie es vom Defender auch gibt. Auch ein Geländemodell mit kurzem Radstand ist geplant. Hier gibt es aber noch ein Problem zu lösen: der BMW Antriebsstrang ist zu lang! „Wir haben nicht genügend Platz, um die Antriebswelle in einen vernünftigen Winkel zu bringen„, erklärt Heilmann. Möglicherweise kommt dieses Modell also nur vollelektrisch.

Quelle: Automotive News Europe – Ineos mulls full-electric Grenadier off-roader

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