Wasserstoff-Import: Auktionen und Steuergeld sollen helfen
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Die deutsche Industrie will in großem Umfang grünen Wasserstoff einsetzen. Das Problem sind aber Preis und Verfügbarkeit. In beiden Bereichen brauchen etwa Stahl- und Chemieunternehmen Verlässlichkeit. Produzenten von Wasserstoff hätten hingegen gerne Sicherheit in Sachen Abnahmemengen. Ohnehin braucht es für den Umstieg gewaltige Mengen an erneuerbaren Energien. Weil Deutschland diese nicht liefern kann, ruhen die Hoffnungen auf wind- und sonnenreichen Regionen wie Australien, Nordafrika oder Lateinamerika. Erst recht, wenn russisches Gas möglichst bald ersetzt werden soll.
Um Investitionen und Preis zumindest zu Beginn nicht dem völlig freien Spiel der Märkte zu überlassen, hat die Bundesregierung als Teil ihrer Nationalen Wasserstoffstrategie ein Förderprogramm namens H2-Global auf den Weg gebracht – ausgestattet mit 900 Millionen Euro aus dem Bundeshaushalt. Wie „faz.net“ berichtet, wird das Projekt von der Hamburger H2-Global-Stiftung koordiniert, hinter der mehr als dreißig Unternehmen wie Siemens Energy, Uniper, RWE, Thyssenkrupp, Linde, Deutsche Bank und die Salzgitter AG stehen. Wie es weiter heißt, ist die Stiftung alleinige Gesellschafterin eines Unternehmens namens Hint Co GmbH.
Dem Bericht zufolge sucht Hint Co im Wege der Versteigerung Konsortien aus Produzenten, Betreibern, Transportgesellschaften, Anlagenbauern und anderen Akteuren, die Wasserstoff oder Derivate wie etwa e-Fuels nach Deutschland liefern wollen. Im Inland wiederum plant Hint Co Auktionen unter Unternehmen, die die grünen Produkte kaufen wollen. Weil die erzielbaren Marktpreise wegen der noch hohen Kosten weit unter den Ankaufspreisen liegen dürften, soll der Staat die Differenz per Zuschuss ausgleichen.
Laut „faz.net“ wird wohl nicht vor Ende 2024 mit den ersten Auslieferungen begonnen werden. Nach Ostern jedoch wolle Hint Co auf der Lieferseite die ersten Bieterverfahren starten. Es geht demnach um grünen Ammoniak, grünes Methanol und grünes Kerosin für die Luftfahrt. Jede dieser Ausschreibungen soll 300 Millionen Euro umfassen. Die Produktionsstätten müssten außerhalb Europas liegen, heißt es. Allerdings hofften Berlin und Brüssel, dass sich an den Konsortien deutsche und europäische Unternehmen beteiligen. Die gesamten 900 Millionen Euro sollen bis Jahresende zugesagt sein, fließen werde das Geld aber erst mit Beginn der Lieferungen in einigen Jahren.
Auf der Abnehmerseite sind die ersten Auktionen für 2023 vorgesehen. Ammoniak ist für die Chemie- und Düngemittelindustrie unentbehrlich, für Methanol interessieren sich unter anderem Raffinerien, für das Jet Fuel die Fluggesellschaften. Die Verträge könnten dann über sechs oder zwölf Monate laufen. Es wird damit gerechnet, dass Hint Co die Hälfte des Einkaufspreises wieder erlösen und an das Wirtschaftsministerium zurückzahlen kann.
Quelle: faz.net – Wie das Förderprogramm für den Wasserstoff funktioniert
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