Ferrari: PHEV, e-Fuels und Wasserstoff-Brennstoffzellen für die Zukunft
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Spätestens seit dem EU-Beschluss, ab 2035 keine neuen Verbrenner mehr zuzulassen, wissen alle Hersteller, dass sie auf Elektroautos setzen müssen. Dies stellt Unternehmen wie Ferrari durchaus vor eine Herausforderung. Denn der Weg in die eigene elektrische Zukunft scheint alles andere als geebnet zu sein. Statt sich nur auf reine batteriebetriebene Elektroautos zu konzentrieren, setze man auf Plug-In-Hybride, e-Fuels sowie Wasserstoff-Brennstoffzellen.
Auf einem Investorentag in diesem Monat versprachen die Führungskräfte eine neue Ära, mit dem ersten vollelektrischen Ferrari im Jahr 2025. Doch bis dahin bleiben die Verbrennungsmotoren das laute Herzstück des Unternehmens. Eine finale Aussage zur vollständigen Elektrifizierung der Marke wurde bisweilen nicht getroffen. Was festzustehen scheint ist die Tatsache, dass man das eigene Portfolio ausbauen wolle. Bis 2026 soll dies von 12 auf mindestens 17 Modelle anwachsen. Die meisten neuen Modelle werden jedoch, zumindest anfangs, mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet sein – darunter auch der erste SUV, der Purosangue. Plug-In-Hybride würden auch eine Rolle spielen.
Ferrari hat aktuell insbesondere mit dem hohen Gewicht der notwendigen Batterien zu kämpfen. Diese wirken sich entsprechend auf das Fahrverhalten und die Aerodynamik der Fahrzeuge aus. Auch der typische Klang der leistungsstarken Sportfahrzeuge geht mit vollständiger Elektrifizierung verloren. Aus diesem Grund setze man sich mit Festkörperbatterien auseinander, die theoretisch die Batterieleistung verbessern könnten, sowie an Wasserstoff-Brennstoffzellen und synthetischen Kraftstoffen, die beide einer ungewissen Zukunft entgegensehen.
Der Jefferies-Analyst Philippe Houchois beschreibt Ferraris Ansatz als maßvoll“, fügt aber hinzu, dass dies bei den Anlegern nicht unbedingt auf Gegenliebe stoßen dürfte, da einige Autohersteller auf eine elektrische Zukunft zusteuern. „Sie können ihr Profitcenter mit Verbrennungsmotoren länger laufen lassen und ihre Investitionen dort amortisieren“, sagte er. „Aber das ist nicht unbedingt das, was der Markt hören will, denn die Denkweise ist, dass wir uns in die E-Mobilität stürzen und nie zurückblicken sollen.“
Berichten zufolge arbeitet Ferrari auch mit vier Partnern in Europa und Asien an Batteriekomponenten, um die nächste Generation von Festkörperbatterien mit hoher Energiedichte zu erforschen, die leichter sind als die heutigen Zellen. Autohersteller wie Ford und BMW haben in Festkörperbatterien investiert, aber die Technologie ist noch einige Jahre vom Einsatz in Autos entfernt.
„Festkörperbatterien entwickeln sich ähnlich wie Wasserstoff zu einem Kraftstoff der Zukunft“, sagte Houchois von Jefferies. Er warnte davor, dass Ferraris langsames Tempo des Wandels als schleppend oder sogar als „sozial falsch“ angesehen werden könnte. „Aber vom geschäftlichen Standpunkt aus betrachtet haben sie ein großartiges Geschäft, und das muss nicht so schnell verschwinden“, fügte er hinzu.
Quelle: Automotive News Europe – Ferrari to continue to turn out gas guzzlers on its slow road to electrification
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