Gespanntes Warten auf den NIO ET7 in Deutschland
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Gerade erst hatte der chinesische Hersteller NIO den zehnmillionsten Batteriewechselvorgang gefeiert, jetzt bekräftigt NIO-Chef Hui Zhang in einem Interview mit der Automobilwoche, dass der Marktstart in Deutschland unmittelbar bevorstehe. Die E-Limousine ET7 soll ab dem vierten Quartal in Deutschland erhältlich sein. Die Niederlande, Schweden und Dänemark werden folgen. In Deutschland werden die ersten Batteriewechselstationen – für die NIO berühmt ist – in München und Berlin entstehen.
Zuletzt hatte NIO wegen der Covid-19-Pandemie mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen. Jetzt sei man aber mit acht Milliarden Dollar Cash gut finanziert, erklärt Hui Zhang im Interview. Auch die Absatzzahlen seinen zuletzt wieder gestiegen. Im Juni hat NIO knapp 13.000 Fahrzeuge ausgeliefert, um 60 Prozent mehr als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum – und Rekord. Seit der Gründung 2014 hat NIO bereits mehr als 200.000 Autos verkauft. Gebaut werden diese in zwei Produktionswerken in China, die insgesamt 600.000 Einheiten pro Jahr produzieren können. Trotz des Markteinstiegs – in Norwegen ist man bereits seit Herbst 2021 am Markt, die erste Batteriewechselstation steht in Oslo – ist kein eigenes Werk in Europa geplant.
Die E-Limousine ET7, mit der NIO in Deutschland starten will, wartet mit einigen Superlativen auf: Die Systemleistung liegt bei 480 Kilowatt, bei 850 Nm maximalem Drehmoment. Der niedrige cW-Wert von 0,23 ermöglicht mit der 150 Kilowattstunden-Batterie bis zu 1.000 Kilometer Reichweite am Stück. Die Batteriegrößen starten aber bereits bei 70 Kilowattstunden. Wer mehr Reichweite benötigt, kann sich bekanntlich eine größere Batterie in der Batteriewechselstation einbauen lassen. Das Design ist innen und außen Tesla-like, also minimalistisch. Auffallend ist das knapp zwei Quadratmeter große Glaspanoramadach. Mit Preisen ab etwa 48.000 Euro (mit Batterieleasing) wird der ET7 den deutschen und amerikanischen Platzhirschen gehörig Konkurrenz machen.
Wie alle anderen Herstellern kämpfe auch NIO aktuell mit Preissteigerungen, vor allem für Batterien. NIO muss aktuell seine Batterien noch zukaufen, erst ab 2024 will man diese selber erzeugen. Auch an der Halbleiterversorgung arbeite NIO seit zwei Jahren intensiv. Der monatelange Lockdown in Shanghai habe ebenfalls zur Problemen geführt, sei nun aber beendet. Das beweise die Rekordauslieferung im Juni.
Quelle: Automobilwoche – „Deutschland ist Nios nächster Markt“
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