Dudenhöffer: Batterieantrieb bei Pkw „konkurrenzlos“
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Der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer befürchtet, dass Elektroautos bei Anschaffung und im Betrieb in den kommenden Jahren deutlich teurer werden und deshalb der E-Mobility-Boom ins Stocken gerät. Und es gebe „gleich mehrere Gründe“ für den schwindenden Kostenvorteil von E-Autos, wie Dudenhöffer in einem Interview mit dem RND sagte.
Erstens sind „die Materialien für Batterien, etwa Nickel, Kobalt und Mangan, deutlich teurer geworden“, so Dudenhöffer, was die Kaufpreise ebenfalls erhöhe. Auch die noch bestehende Abhängigkeit von Zellherstellern aus Südkorea und China sieht der Autoexperte mit Sorge und führt sie als zweiten Grund für Kostensteigerungen auf, da er von einem „deutlichen Engpass bei der Versorgung“ ausgeht. Drittens werde „der Strompreis weiter steigen, während andererseits wegen der Rezession deutlich weniger Rohöl benötigt und der Benzinpreis fallen wird“.
Als vierten Grund nennt Dudenhöffer die ab dem kommenden Jahr stetig sinkenden Kaufprämien für Elektroautos, was zum Beispiel dazu führen könnte, dass „ein VW ID.3 rund 10.000 Euro teurer sein wird als ein vergleichbarer Golf mit Benzinmotor“. Andere Länder seien hierbei weiterhin deutlich mehr auf die Förderung der E-Mobilität aus, etwa China und die USA, die „das E-Auto mit eigens geschaffenen Programmen sehr forcieren“.
„Sollten sich die genannten Gründe alle bewahrheiten“, wovon Dudenhöffer ausgeht, „werden wir den Hochlauf des E-Autos 2023 oder spätestens 2024 in Deutschland beerdigen müssen“. Der Autoexperte befürchtet weitere negative Effekte, etwa dass in Folge auch der Ausbau der Infrastruktur ins Stocken gerät: „Warum soll ich als Unternehmen Ladesäulen aufstellen, wenn es zu wenig E-Autos gibt, die aufgeladen werden müssen“, so Dudenhöffer. „Wir werden in Deutschland deutlich zurückfallen, nicht nur beim Verkauf, sondern auch bei der Ladeinfrastruktur“.
Mit Unverständnis reagiert Dudenhöffer darauf, dass andere Nationen, etwa China und die USA, „die Elektromobilität massiv ausbauen“, und Deutschland sie ausbremst. „Das schwächt den Industriestandort Deutschland erheblich in seiner Nachhaltigkeitsentwicklung“, sagt er.
E-Fuels im Pkw-Bereich „völlig widersinnig“
Auf synthetische Kraftstoffe als Alternative für nachhaltige Mobilität angesprochen sagt Dudenhöffer, das die Idee der E-Fuels im Pkw-Bereich aufgrund des äußerst schlechten Wirkungsgrads „völlig widersinnig“ sei. Denn damit E-Fuels nachhaltig sind, müssen sie mit erneuerbaren Energien erzeugt werden, die noch nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Und für die Produktion von E-Fuels sind sehr energieaufwändige Prozesse notwendig, „mit der Folge, dass nur 10 Prozent des grünen Stroms beim Fahrzeug für die Bewegung ankommen“, so Dudenhöffer, während ein reines E-Auto „eine Effizienz von 80, vielleicht sogar 85 Prozent“ erreiche.
Alles in allem sei der batterieelektrische Antrieb im Pkw-Bereich „konkurrenzlos“, sagt Dudenhöffer. Bei Lkw, Flugzeugen oder Schiffen sehe das anders aus, beim Pkw aber sehe er „überhaupt keine Alternative. Es wäre also geradezu dumm, würde man nun auf andere Technologien setzen.“
Quelle: RND – Autoprofessor Dudenhöffer: „Wir werden den Hochlauf des E-Autos spätestens 2024 beerdigen müssen“
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