Studie zeigt Zukunftstrends bei E-Mobilität und Connected Cars
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Das Center of Automotive Management (CAM) hat im Auftrag von BNP Paribas Cardif in Deutschland im Rahmen seiner aktuellen Studie „Die Zukunft der Mobilität – Die Zukunftstrends in den Bereichen Elektromobilität, Connected Car und Mobilitätsdienstleistungen“ (verlinkt als PDF) zentrale Aspekte des aktuellen Umbruchs der Mobilitätsbranche untersucht. Analysiert wurden die Innovationsentwicklungen bei Elektromobilität, Connected Car und Mobilitätsdienstleistungen. Für diese Bereiche wurde ein Szenario 2030 gezeichnet. Dabei überraschen Wachstums-Dimensionen in einzelnen Bereichen sowie unerwartete Präferenzen bei den jüngeren Befragten. Die Studie knüpft an die Studie „Finanzierung und Absicherung neuer Mobilitätskonzepte“ aus 2018 an.
Insgesamt hat die Zahl der Neuzulassungen von Elektroautos (BEV) und Plug-in-Hybriden (PHEV) rasant an Fahrt aufgenommen. In Deutschland hat sich der Bestand an Elektrofahrzeugen zwischen 2020 und 2021 von knapp 600.000 auf 1,27 Millionen Pkw mehr als verdoppelt. Dies entspricht einem Anteil von rund 2,6 Prozent am gesamten Pkw-Bestand. Interessant ist, dass sich das Volumen der Neuzulassungen von PHEV seit August 2021 zugunsten der BEV umkehrte. Auch im Jahr 2022 werden monatlich mehr BEV als PHEV neu zugelassen.
Szenario 2030: Gemäß eines im Rahmen der Studie angenommenen Szenarios befinden sich im Jahr 2030 insgesamt mehr als 11 Millionen batteriebetriebene Elektroautos (BEVs) auf deutschen Straßen. Dies entspricht einem Viertel des gesamten Pkw-Bestandes. Die Neuzulassungen von Plug-in Hybrid-Autos (PHEVs) summiert sich im Jahr 2030 auf knapp 4,8 Millionen und macht damit einen Marktanteil von rund 10 Prozent aus.
Zudem ist gemäß Szenario 2030 zu erkennen: Elektroautos werden im Vergleich zu Verbrennermodellen günstiger werden. Die relativen Fahrzeugkosten werden sich hauptsächlich aufgrund geringerer Batteriekosten deutlich verringern.
Connected Services bieten erhebliche Umsatzpotenziale
In Sachen Innovationspotenzial und -aktivität der analysierten 28 globalen Automobilhersteller (darunter Volkswagen AG, BMW Group, Mercedes Benz Group, Toyota, Tesla, Honda, Stellantis, Ford) spielt die Musik im Bereich Connected Car. Konkret generierten die 28 globalen Autohersteller im Zeitraum von 2016 bis 2021 fast 3000 Innovationen in den drei Subbereichen „User Interface“ (+ 67 Prozent), „Autonomes Fahren“ (+ 6 Prozent) und „Connectivity“ (+ 18 Prozent). Diese quantitativen Innovationstrends der Automobilhersteller spiegeln die umbruchartigen Verschiebungen in den Zukunftsfeldern wider.
Die zukünftige Frage wird sein: Wie hält man es mit der bisher hochgeschätzten Hardware? Die Studie belegt eine qualitative Verschiebung von einer Hardware-Orientierung und damit dem Fokus der Kunden auf fest verbaute Ausstattungsfeatures hin zu einer immer stärkeren Software- und Dienste-Orientierung. Zudem bieten Connected Services erhebliche Umsatzpotenziale.
Szenario 2030: Es ergibt sich ein wiederkehrendes Umsatzvolumen von ca. 900 bis 1000 Euro pro Pkw und Jahr. Das globale Connected Services Marktvolumen wird insgesamt auf mehr als 200 Milliarden Euro geschätzt. Das digitale Ökosystem von vernetzten Dienstleistungen wird eine immer größere Rolle spielen – mit vielfältigen Möglichkeiten auch für Anbieter von Finanzierungs- und Absicherungsprodukten im Bereich Mobilität.
„Die Ausgaben für Connected Car Services werden signifikant steigen. Damit machen sie zukünftig einen erheblichen Teil des monatlichen Mobilitäts-Budgets der Konsument:innen aus“, sagt Nicolas Pöltl, CEO BNP Paribas Cardif in Deutschland zu den Ergebnissen der Studie. „Für uns und unsere Partner im Automobilbereich sind die Ergebnisse der Studie eine Bestätigung unseres Kurses, Absicherungsservices für die Mobilitätsbedarfe einfach und individuell zur Verfügung zu stellen. Durch die wachsende Zahl an digitalen Services in der Zukunft könnte die Hardware ein Stück in den Hintergrund treten. Entscheidend wird für die Konsument:innen sein, was das Auto hinsichtlich Software zu bieten hat.”
Überraschung beim Mobilitätsverhalten der Jüngeren
Überraschend sind die Ergebnisse der Analyse im Bereich Mobilitätsdienstleistungen und Mobilitätsverhalten. Die Bedeutung privater Pkw ist in Deutschland demnach nur leicht rückläufig. Ein privater Pkw ist ausgehend von ihrer derzeitigen Mobilitätssituation für 69 Prozent der Befragten wichtig, darunter geben 42 Prozent an, auf den eigenen Pkw angewiesen zu sein. Auffällig ist dabei, dass deutlich mehr junge Stadtbewohner:innen im Alter von 18 bis 34 Jahren angeben, auf das eigene Auto angewiesen zu sein als noch vor vier Jahren. Aktuell machen diese Angabe 26 Prozent der Befragten dieser Altersgruppe (im Vergleich 2018: 17 Prozent). Insgesamt ist für 57 Prozent der jungen urbanen Befragten der private Pkw „sehr wichtig“ oder „wichtig“. Dies bedeutet ebenfalls eine signifikante Steigerung zu 2018 (45 Prozent).
„Viele Konsument:innen stehen der neuen Mobilität noch skeptisch gegenüber. Es gilt, Kundenerlebnisse rund um die neuen Zukunftsfelder zu schaffen, die die Akzeptanz erhöhen. Gerade die junge Generation, die sich den neuen Technologien und der vernetzten Mobilität gegenüber schon viel offener zeigt, bietet sich dafür an“, sagt Prof. Dr. Stefan Bratzel, Direktor Center of Automotive Management (CAM).
Hinsichtlich des Free-floating Carsharing (frei im Stadtgebiet buchbare Fahrzeuge) zeichnet sich eine Müdigkeit in der Nutzung ab. Die Bereitschaft für Carsharing ging zwischen 2018 und 2022 zurück. In 2022 können sich nur 26 Prozent der Befragten die Nutzung von Free-floating Carsharing vorstellen (im Vergleich 2018: 34 Prozent).
BNP Paribas Cardif sieht in den Studienergebnissen eine Bestätigung des eigenen Kurses, gemeinsam mit den bestehenden Partnern und im Rahmen von neuen Partnerschaften die eigene Produktfamilie „Keep On Moving“ auszubauen. Damit werde die Mobilität einer mobilen Generation geschützt, indem diese sich beispielsweise im Falle von vorübergehender Arbeitsunfähigkeit und unfreiwilliger Arbeitslosigkeit um die Mobilitätskosten nicht zu sorgen brauchen.
Quelle: BNP Paribas Cardif – Pressemitteilung vom 14.12.2022
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