China und die Elektromobilität: Blick auf 2022 und nach vorne
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Chinas Elektroautomarkt scheint weiterhin stark zu wachsen. Allerdings nicht ganz so stark, wie man es sich wohl selbst erhofft hat. Der dortige Pkw-Markt hat deutlich unter Covid-19 und dem Umgang damit gelitten. Wobei hier positiv zu werten ist, dass New Energy Vehicles – NEVs – (PHEV und E-Autos) deutlich besser weggekommen sind als Verbrenner. Und dennoch war 2022 alles andere als ein Vorzeigejahr für die E-Mobilität in China.
Chinas Pkw-Markt wächst – vor allem im Bereich E-Autos & Plug-In-Hybride
Die China Passenger Car Association (CPCA) veröffentlichte Ende des Jahres 2022 eine Einordnung des dortigen Marktes. Allerdings zu diesem Zeitpunkt noch bezogen auf die finalen Absatzzahlen aus November des gleichen Jahres. Der Absatz von New Energy Passenger Vehicles (NEV) in China erreichte im November 728.000 Einheiten, 70,2 Prozent mehr als im Vorjahr und 7,7 Prozent mehr als im Oktober. Im Dezember soll sich deren Absatz, ersten Schätzungen zufolge, ebenfalls über der Marke von 700.000 Einheiten bewegt haben.
Positiv ist dieses Wachstum insofern zu werten, da China durch Halbierung der Kaufsteuer (auf 5 Prozent) auf Verbrenner eher diese wieder interessanter gestaltet hat. Der Absatz von NEVs blieb davon unbeeinflusst. Sondern verbesserte sich sogar noch weiter, was die Erwartungen übertraf. Von Januar bis November wurden in China 5,74 Millionen NEV verkauft, 105 Prozent mehr als im Vorjahr.
Im Jahr 2021 belief sich das NEV-Verkaufsvolumen auf 3,31 Millionen Einheiten, was einem Anstieg von 183 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Anhand des Vorjahresvergleichs zeigt sich, dass E-Autos als auch Plug-In-Hybride vom chinesischen Markt angenommen werden. Im November lag deren Anteil am Gesamtabsatz bei rund 36 Prozent in China. Was an deren Wachstum, als auch einem Nachfrage-Einbruch der Verbrenner festzumachen war. Sowie den auslaufenden Subventionen für PHEV und E-Autos, die nur noch bis Ende 2022 in vollem Umfang gültig waren.
Plug-In-Hybrid-Absatz wird maßgeblich durch chinesische Hersteller beeinflusst
Dies spielt auch damit zusammen, dass internationale Automobilhersteller entschlossen auf NEVs umstellen. Verstärkt auch wieder weg von PHEVs hin zu reinen E-Autos, die eben auch in China ihren Absatz finden. Chinesische Automobilhersteller wie beispielsweise BYD, haben ihren Übergang zu NEVs im Jahr 2022 beschleunigt, dabei hat deren starkes Wachstum die Erwartungen des Marktes übertroffen. BYD verkaufte im Jahr 2022 911.140 BEVs, 402.711 weniger als Tesla.
Trotz der politischen Unterstützung, die Verbrenner in der zweiten Jahreshälfte erhielten, war deren Absatz im Jahr 2022, aufgrund der stark geschwächten Kaufkraft am Markt, enttäuschend. Dies führte dazu, dass NEV-Modelle die Liste der Pkw-Verkäufe 2022 anführten, allen voran der Wuling Hongguang Mini, das Tesla Model Y und der BYD Song im Zeitraum Januar-November.
Chinas Elektroauto-Exporte sind 2022 stark angestiegen
Chinas inländischer Autohandel entwickelte sich im Jahr 2022 verhalten, aber die Exporte stiegen sprunghaft an. Von Januar bis November wurden drei Millionen Fahrzeuge aus China exportiert, 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Dies ist ein weiteres starkes Wachstum, das zu dem starken Anstieg der Exporte im Jahr 2021 hinzukommt und die gestiegene weltweite Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Automobilindustrie widerspiegelt. Chinas Autoexporte gingen 2013- 2015 aufgrund des weltweiten Wirtschaftsabschwungs stark zurück, aber das Exportwachstum stabilisierte sich allmählich in den Jahren 2016- 2020, wobei das derzeitige Exportvolumen im Durchschnitt 100.000- 150.000 Einheiten pro Monat beträgt.
Absatzrückgang bei E-Autos, Verbrenner und Co. für erstes Halbjahr 2023 erwartet
Die Nachfrage nach Autos in China wird im Januar zurückgehen, da ein Großteil der Nachfrage bereits im Dezember ausgelöst wurde. Zu einem Zeitpunkt, wo man von höheren Subventionen noch profitieren konnte. Der Weggang der Förderung gepaart mit dem wirtschaftlichen Abschwung wird zu einem Nachfragerückgang führen. Das Ende der dreijährigen Covid-Kontrolle in China im Dezember und die darauf folgende weit verbreitete Ansteckung könnte dem CADA-Bericht zufolge im Januar 2023 einen Höhepunkt erreichen. Was entsprechende Bewegung auf dem Markt nahezu einfriert.
Darüber hinaus wird das chinesische Neujahrsfest im Januar den Absatz weiter beeinträchtigen, da die Verbraucher über die Feiertage in ihre Heimatstädte zurückkehren, so die CADA. Dennoch seien die meisten Händler für 2023 optimistisch, was den Autoabsatz angeht. Mehr als 60 Prozent der Händler glauben, dass die Autoverkäufe in China im Jahr 2023 in unterschiedlichem Maße steigen werden, und fast 30 Prozent glauben, dass die Verkäufe im Vergleich zum Vorjahr gleich bleiben werden. Nur sehr wenige sind der Meinung, dass die Verkäufe zurückgehen werden, so die CADA.
Aber die Händler glauben auch, dass der Covid-Ausbruch im ersten Quartal seinen Höhepunkt erreichen wird. Gepaart mit dem chinesischen Neujahrsfest im Januar wird dies aus deren Sicht zu einer wahren Herausforderung den Absatz im Automobilsektor anzukurbeln, so die CADA.
Quelle: CnEvPost – China’s auto market in 2022: These are what exceeded expectations // CnEvPost – China’s retail auto sales exceed 2.4 million in Dec, up 47% from Nov, preliminary CPCA data show // CnEvPost – Chinese consumers‘ demand for cars set to fall in Jan, industry body says
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