Mercedes-Benz eSprinter: Dreiklang aus Effizienz, Reichweite & Ladevolumen
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Markus Reis, Produktmanager des Mercedes-Benz eSprinter sowie Marcel Minter, Senior Manager Product and Business Strategy bei Mercedes-Benz Vans, haben sich die Zeit genommen, um ein paar Worte über den neuen Mercedes-Benz eSprinter zu verlieren. Ein Elektro-Transporter, welcher den Dreiklang aus Effizienz, Reichweite und Ladevolumen in sich vereint. Ende November 2022 konnten wir diesen bereits kennenlernen.
Neuer eSprinter setzt auf Vielfältigkeit für jeden Kundenwunsch
Zwei Aufbauformen und -längen, drei Batteriegrößen sowie hohe Nutzlast machen den neuen eSprinter attraktiv als Basis für zahlreiche Aus- und Aufbauvarianten, wie Herr Reis zu vermitteln weiß. Mag auch daran liegen, dass der Elektro-Transporter in der zweiten Generation im engen Austausch mit den eigenen Kunden entwickelt wurde. „Musste“ man bei der ersten Generation noch Kompromisse in Kauf nehmen, konnten diese in der aktuellen, neuen Generation aus dem Weg geräumt werden.
Hierdurch ist es Mercedes-Benz Vans möglich den Dreiklang aus Effizienz, Reichweite und Ladevolumen zu vereinen und bestmöglich zu lösen. Gefertigt wird der heute vorgestellte eSprinter von Mercedes-Benz zunächst in Nordamerika. Ende des Jahres soll dann auch die Produktion in Europa starten, dass dieser dort ebenfalls auf die Straße kommen kann. Der neue Elektro-Transporter der Marke bringt eine Vielzahl an technischen Neuerungen mit und basiert auf einem neuen Konzept bestehend aus drei Modulen. Diese erlauben die größtmögliche Freiheit bei der Entwicklung und Gestaltung von verschiedenen Aus- und Aufbauten, wie sie bisher nur vom konventionell angetriebenen Sprinter bekannt waren.
Drei Akku-Größen für unterschiedliche Einsatzzwecke
Der Hersteller unterscheidet dabei zwischen dem Frontmodul, welches einen einheitlich konzipierter Vorbau beschreibt. Dieser beherbergt dabei sämtliche Hochvolt-Komponenten und kann unverändert mit allen Fahrzeugvarianten kombiniert werden, unabhängig von Radstand und Batteriegröße. Im Unterboden ist die Batterie untergebracht, welche je nach gewählter Kapazität (56, 81 und 113 kWh) mehr oder weniger Platz in Anspruch nimmt. Die gewählte Lithium-Eisenphosphat (LFP) Zellchemie ermöglicht es, die Batterievarianten frei von Kobalt und Nickel zu halten, ein aktives Thermomanagement sorgt für maximale Effizienz.
Der Unterboden gilt somit als zweites Modul des eSprinter und sorgt durch die Position des Akkus für einen niedrigen Schwerpunkt, der das Fahrverhalten positiv beeinflusst und die Fahrsicherheit steigert. Die elektrische Reichweite, basierend auf einer dem WLTP-Zyklus zu Grunde liegenden Simulation, wird bei bis zu 400 Kilometern liegen. Bei Fahrten im urbanen Raum wird, gemäß Simulationen in Anlehnung an den WLTP City-Zyklus, eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern möglich. Wir erinnern uns, auf seiner ersten Testfahrt im Herbst 2022 konnte der eSprinter 475 km mit einer Akkuladung zurücklegen.
Der eSprinter lässt sich sowohl Laden mit Wechselstrom (AC) als auch mit Gleichstrom (DC) laden. Der On-Board-Lader, der beim Laden mit Wechselstrom, beispielsweise an der Wallbox, den Strom im Fahrzeug wandelt, leistet maximal 11 Kilowatt. An der Schnellladestation kann der neue eSprinter mit bis zu 115 Kilowatt geladen werden. Serienmäßig ist jedoch eine 50 kW-Ladelösung verbaut. Konkret bedeutet dies, dass sich die Batterie mit der Kapazität von 56 Kilowattstunden in rund 28 Minuten von 10 auf 80 Prozent laden lässt, die Batterie mit einer nutzbaren Kapazität von 113 Kilowattstunden benötigt rund 42 Minuten. Jeweils bei 115 kW Ladeleistung.
Elektrisch angetriebene Hinterachse sorgt für ausreichend Vortrieb
Die dritte Säule der Modulbauweise ist das Heckmodul mit der elektrisch angetriebenen Hinterachse. Sie kommt nach dem Prinzip der Gleichteilestrategie in allen Varianten des neuen eSprinter zum Einsatz. Besonders an dieser ist die Tatsache, dass diese doppelt entkoppelt wurde, um Schwingungen im Fahrzeug zu vermeiden. Der kompakte und leistungsstarke Elektromotor ist ebenfalls in das Heckmodul integriert.
Der nur rund 130 Kilogramm schwere Permanentmagnet-Synchronmotor (PSM) zeichnet sich durch eine besonders hohe Effizienz und ein optimiertes Thermomanagement aus. Der Motor steht in zwei Leistungsstufen, 100 beziehungsweise 150 Kilowatt Peak, zur Auswahl und bietet ein Drehmoment von bis zu 400 Newtonmeter. Bei den Fahrmodi hat der Fahrer die Wahl zwischen Comfort, Economy und Maximum Range. Dabei ist zu erwähnen, dass beim Economy-Modus die Leistung bei großem Motor auf 100 kW herabgeregelt wird.
Besonders stolz ist man darauf, dass die elektrisch angetriebene Hinterachse neben dem klassischen Kastenwagen auch offene Baumuster möglich macht. Für den Kunden bringt das Vorteile mit Blick auf Aus- und Aufbauten, auf Fahrzeuglängen (A2 und A3), auf das maximale Gesamtgewicht (bis zu 4,25 Tonnen) sowie Anhängelasten (bis zu 1,5 Tonnen) mit sich. Auch in Sachen Digitalisierung und Infotainment überzeugt der neue eSprinter: Zum Einsatz kommt die innovative Mercedes-Benz User Experience (MBUX) mit der neuesten Softwaregeneration, wie Kunden sie bisher nur aus Mercedes-Benz Pkw kennen. Zahlreiche Features und Dienste unterstützen den Kunden in seinem Alltag mit einem Elektrofahrzeug.
Nachhaltigkeit: Ein wichtiger Pfeiler für die Mercedes-Benz-Strategie
Auf dem Weg zu einer vollelektrischen Zukunft der Mobilität verfolgt Mercedes‑Benz mit der Ambition 2039 einen ganzheitlichen Ansatz. Eines der wichtigsten Transformationsziele ist die CO₂-Neutralität in der Neuwagenflotte, welche fest in der nachhaltigen Geschäftsstrategie verankert ist. Auch bei Mercedes-Benz Vans spielt Nachhaltigkeit eine entscheidende Rolle. Dies vermag Marcel Minter im zweiten Teil der Podcast-Folge zu vermitteln.
Eine CO2-neutrale Produktion gilt hierbei für Mercedes-Benz als selbstverständlich. Schließlich habe man sich zum Ziel gesetzt nicht nur durch das Fahrzeugangebot von Marktbegleiter abzusetzen, sondern auch durch gelebte Nachhaltigkeit. Anzumerken ist allerdings, dass aktuell noch die „CO2-neutrale Produktion“ nur für die von Mercedes-Benz beeinflussten Prozessschritte gilt. Vor- und nachgelagerte Prozesse (In- und Outbond) werden hierbei noch nicht betrachtet. Auch, wenn den jeweiligen Lieferanten schon entsprechende Vorgaben gemacht werden.
Darüber hinaus setzt man auf Kreislaufwirtschaft bei Mercedes-Benz Vans. Bereits heute können 90 Prozent des Gesamtfahrzeugs recycelt werden. Genutzt werden kann aktuell nur 30 Prozent. Ein Wert, welchen man in den kommenden Jahren maßgeblich steigern möchte. Die Vier-R-Strategie: Recycling, Reuse, Repair und Reduce spielt dabei eine entscheidende Rolle, wie Herr Minter auszuführen vermag. Von daher direkt reinhören. Es lohnt sich.
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