Europas E-Automarkt 2022: Volvo wuchs am stärksten
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Bei der abschließenden Betrachtung des Elektroautojahrs 2022 in Europa fehlt nur noch der Blick auf die Hersteller an sich. Welcher Hersteller wuchs am stärksten, wer musste Einschnitte hinnehmen und welche Rolle spielen „die Neuen“ am Markt? All das werden wir nachfolgend im Detail betrachten, auf Basis der Zahlen des Automobil-Analysten Matthias Schmidt.
Allzu große Überraschungen sollte man für das Gesamtjahr 2022 nicht erwarten, wenn man zuletzt im November des vergangenen Jahres auf die Auswertung geschaut hat. Dennoch sieht man, dass auch einzelne Marken großer Automobilkonzerne an Bedeutung gewinnen. Und nicht mehr nur noch im Verbund zu überzeugen wissen.
Volkswagen Konzern dominiert Europas E-Automarkt
Auf Rang eins des Elektroautomarktes in Europa stand Ende des vergangenen Jahres der Volkswagen Konzern. Dieser brachte es auf 343.383 reine Elektroautos, die in Europa abgesetzt wurden. Sie haben 22,4 Prozent des Gesamtmarktes für sich beanspruchen können. Dabei konnte VW den ersten Rang nur halten, da man als Markenverbund insgesamt zu überzeugen wusste. Würden die Marken des Konzerns wie etwa Volkswagen, Audi, Curpa, Skoda und Porsche einzeln betrachtet werden, würde sich hier ein entsprechend verändertes Bild zeichnen.
Im aktuellen Fall ist es so, dass die Marke Volkswagen 161.419 reine E-Autos zum Konzern-Absatz beigesteuert hat. Was einem prozentualen Rückgang von 0,6 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr 2021 gleichzusetzen ist. Dennoch reichte dies aus, um als Unternehmen 10,5 Prozent des gesamten europäischen E-Automarktes für sich zu beanspruchen. Auch innerhalb des Konzerns war man damit die stärkste Marke.
Audi brachte es auf 81.070 E-Autos, Skoda auf 51.308 und Seat/CUPRA auf 31.983. In absoluten Zahlen betrachtet reihte sich Porsche mit 17.603 Einheiten am Ende im Konzern-Ranking ein, wuchs mit 7,3 Prozent aber deutlich besser im Absatz als VW und auch als Skoda (+4,1 Prozent). Audi war mit seinen 45 Prozent Wachstum ebenfalls ein Absatzgarant, wurde nur noch – dafür aber deutlich – von Seat/CUPRA mit einem Wachstum von 144 Prozent getoppt.
Tesla steht Ende des Jahres auf Rang Zwei an Europas E-Automarkt
Oder auch auf Rang eins, je nachdem wie man es betrachtet. Sieht man den VW Konzern in Gänze, stehen die Wolfsburger vorn. Würde man rein nach dem Absatz nach Marken gehen, würde Tesla mit 228.229 Einheiten und einem Wachstum von 37 Prozent auf dem ersten Rang stehen. Damit brachte es das Unternehmen von Elon Musk auf einen Marktanteil von 14,9 Prozent am europäischen Gesamtmarkt. Mit einem Schlusssprint von 55.087 abgesetzten E-Autos im Dezember 2022 ist es dem us-amerikanischen E-Autohersteller zudem gelungen, Stellantis in der Gesamtjahresbetrachtung hinter sich zurückzulassen.
Stellantis hinter Tesla zurück
Stellantis brachte es in Gänze im Jahr 2022 auf 222.827 abgesetzte E-Autos, blieb damit trotz eines Gesamtwachstums von 30,1 Prozent knapp hinter Tesla und deutlich hinter dem Volkswagen Konzern zurück. Dabei scheint es, dass fast alle der 14 Marken des Konzerns an Absatz gewinnen konnten. Peugeot selbst steht mit 75.483 Fahrzeugen ganz vorn im Stellantis-internen Ranking, wuchs dabei im vergangenen Jahr um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Darauf folgt Fiat mit 65.165 verkauften E-Autos und einem absoluten Wachstum von 51 Prozent. Konzernintern wird das nur noch von Citroen mit einem Absatzplus von 68,2 gegenüber dem Vorjahr getoppt. Allerdings mit 21.278 Einheiten auf deutlich niedrigerem Niveau. Genau dazwischen reiht sich Opel/Vauxhall mit 57.267 E-Autos sowie 35,5 Prozent Absatzsteigerung ein. Am Ende bleibt noch DS mit 3634 Einheiten und einem leichten Rückgang von 0,1 Prozent.
Renault/ Nissan und Hyundai/ Kia auch gemeinsam hinter VW Konzern zurück
Spannend zu beobachten ist die Tatsache, dass sowohl der Verbund aus Renault und Nissan (165.509 Einheiten) sowie Hyundai und Kia (153.019 Einheiten) in Summe hinter dem E-Autoabsatz des VW-Konzerns zurückbleiben. Renault selbst musste einen Absatzrückgang von zwei Prozent, auf 92.618 Einheiten verzeichnen. Ebenfalls rückläufig, um 7,8 Prozent, war der Absatz von Nissan auf 32.622 Einheiten.
Lediglich Dacia hielt die E-Auto-Flagge der Renault-Nissan-Allianz nach oben und konnte ein Absatzwachstum von 71 Prozent für sich beanspruchen. In absoluten Zahlen blieb man mit 40.269 Fahrzeugen zwar deutlich hinter Renault zurück, setzt sich auf der anderen Seite aber durchaus schon stärker von Nissan ab. Fraglich ist, inwiefern die neu aufblühende Renault-Nissan-Allianz frischen Wind ins Spiel bringen kann.
Hyundai und Kia wuchsen im vergangenen Jahr beide fast gleichstark (+15,1 bzw. +14,4 Prozent). Auch in absoluten Zahlen liefert man sich ein Rennen auf Augenhöhe. So brachte es Hyundai auf einen leichten Vorsprung beim Absatz reiner E-Autos mit 82.539 Einheiten. Kia reihte sich knapp dahinter mit 70.480 abgesetzten Stromer ein.
BMW und Mercedes leicht abgeschlagen
Betrachtet man den Absatz reiner E-Autos, dann schaut es bei der BMW Gruppe (124.720 Einheiten) und bei Mercedes-Benz (90.024 Einheiten) nicht ganz so rosig aus. Dort überwog 2022 noch sehr stark der Anteil an Plug-in-Hybriden. BMW brachte es auf 90.821 Einheiten (+105,2 Prozent), MINI auf 33.899 E-Fahrzeuge (+16,7 Prozent). Ein ähnliches Bild wie bei BMW zeichnete sich bei Mercedes mit 68.733 reinen Stromern (+85,5 Prozent) ab. Wobei hier smart mit 33.899 verkauften E-Autos einen Abschwung am Markt von 41,9 Prozent hinnehmen musste.
Volvo / Polestar: Chinesisch-Schwedisches Dream-Team
Kommen wir kurz auf den Titel des Artikels zu sprechen. Denn in der Tat sind Volvo und Polestar das Dream-Team des vergangenen Jahres. Gemeinsam brachte man es auf ein Absatzwachstum von 125,5 Prozent. Wobei Volvo mit 43.856 Einheiten (+200,6 Prozent) den größten Teil zum Wachstum beitrug. Aber auch Polestar braucht sich mit 32.227 Einheiten (+68,3 Prozent) wahrlich nicht verstecken. Ganz im Gegenteil.
Die weiteren Marken betrachten wir im Schnelldurchlauf. Bei Bedarf kannst du über unsere Automobilhersteller-Übersicht mehr zu ihnen erfahren:
SAIC/ MG – 49.737 Einheiten – 111 Prozent Wachstum
Ford – 24.293 Einheiten – 5,8 Prozent Wachstum
Toyota/ Lexus – 6469 Einheiten – 88,5 Prozent Wachstum
Jaguar – 6425 Einheiten – 18,5 Prozent Rückgang
Mazda – 5486 Einheiten – 47,3 Prozent Rückgang
Honda – 1997 Einheiten – 39,4 Prozent Rückgang
Quelle: Matthias Schmidt – European Electric Car Monthly Market Intelligence / Full Year 2022
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