Junge Gründerin treibt Wasserstoff-Mobilität in Deutschland voran
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Erst 29 Jahre alt ist Sara Schiffer, dennoch ist die Gründerin und gelernte Wirtschaftsinformatikerin bereits eine der entscheidenden Persönlichkeiten in Deutschland, die die Wasserstoff-Logistik vorantreiben. Sie leitet das Kölner Start-up Hylane, das vom Versicherer DEVK getragen wird und serienmäßige Wasserstoff-LKW auf den Markt bringt. Mit ihrer Arbeit überzeugt Schiffer auch die Fachpresse: Forbes nominierte sie im vergangenen Jahr auf die Liste der „30 unter 30“ für den deutschsprachigen Raum, womit sie für das Magazin zu den vielversprechendsten Personen ihrer Altersgruppe zählt.
Einen großen Meilenstein feierte das Kölner Unternehmen im Dezember, als der erste serienmäßige Wasserstoff-LKW für ein Unternehmen in Stuttgart zugelassen wurde. 43 weitere LKW sollen noch in diesem Jahr folgen, wobei Hylane diese nicht selbst baut, sondern bei vier verschiedenen Herstellern anfertigen lässt – unter anderem bei Hyundai, die nun den ersten Truck übergeben konnten. „Die Zulassung war ein Riesen-Meilenstein für uns. Wir haben zum Beispiel lange im Voraus Kontakt zur Zulassungsstelle gesucht, denn dort hatte man zunächst keine Ahnung, wie man einen Wasserstoff-LKW zulässt“, berichtet Schiffer der Börsen-Zeitung.
Hylane vermietet die Wasserstoff-LKW für mindestens zwei Jahre und 100.000 Kilometer Gesamtlaufleistung. Weitere Kunden seien unter anderem DB Schenker, Henkel und Hermes. Die Idee dafür kam Schiffer laut Börsen-Zeitung bei einem Gespräch mit Schweizer Geschäftsleuten, die dasselbe in ihrer Heimat tun. Ihr Arbeitgeber DEVK, für den sie bereits im dualen Studium tätig war, ließ sich von der Geschäftsidee begeistern. Vermutlich auch, weil Mobilität seit jeher die Wurzeln der Versicherung sind, die ausgeschrieben „Deutsche Eisenbahn-Versicherungskasse“ heißt.
„Wir haben in Deutschland das weltweit beste Förderprogramm und sind im Wasserstoff-Bereich weiter als die meisten Länder. Das wird aus meiner Sicht noch viel zu wenig kommuniziert.“ – Sara Schiffer, Gründerin von Hylane, zur Börsen-Zeitung
Derzeit erstattet der Bund auf Grundlage der Nationalen Wasserstoffstrategie 80 Prozent der Preisdifferenz von einem Wasserstoff-LKW zu einem mit konventionellem Antrieb durch Fördergelder. Das macht sich Hylane offenbar zunutze, um die Vermietung möglichst schnell wirtschaftlich zu gestalten. Nach 150 vermieteten LKW soll der Break-even-Point erreicht sein – ab da würde das Unternehmen also insgesamt Gewinn machen. Allerdings seien noch nicht alle der 44 LKW vorab vermietet, die in diesem Jahr in den Bestand aufgenommen werden sollen. Überzeugungsarbeit muss offenbar vor allem wegen der noch eher mäßigen Tankstelleninfrastruktur geleistet werden. Schließlich ist Wasserstoff als Antrieb auch für LKW nicht unumstritten.
Auch wenn Schiffer als Quereinsteigerin in die Logistikbranche gekommen ist, geht sie darin offenbar auf: Derzeit nimmt sie LKW-Fahrstunden, erzählt sie.
Quelle: boersen-zeitung.de – „Die Wasserstoff-Pionierin“
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