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Update: Streit um die Sicherheit von Easee-Wallboxen geht weiter

Update: Streit um die Sicherheit von Easee-Wallboxen geht weiter

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Der Streit um die Sicherheit von Easee-Wallboxen geht weiter: Nachdem die schwedische Aufsichtsbehörde Elsäkerhetsverket Sicherheitsmängel an Wallboxen des norwegischen Herstellers gefunden haben will, erklärte sich der Hersteller in einem Rückschreiben zu den Vorwürfen und versuchte diese zu entkräften. Anstelle der Prüforganisation soll sich nun ein Experte der Internationalen Elektrotechnischen Kommission (IEC) zu Wort gemeldet haben.

Los ging es damit, dass die schwedische Aufsichtsbehörde Elsälerhetverket diverse Wallboxen getestet hat – zum Schutz der Verbraucher. Neben den technischen Prüfungen wurden auch die administrativen Anforderungen wie Kennzeichnung, Dokumentation und EU-Erklärung kontrolliert. Hier sei festgestellt worden, dass Easee-Wallboxen erhebliche Sicherheitsmängel aufweisen würden. Es folgte ein zehnseitiges Schreiben an Easee, in dem auf die Mängel eingegangen wurde. Insgesamt gibt es mehrere Vorwürfe, die sich auf die Sicherheit des Produkts auswirken sollen.

Im schlimmsten Falle droht ein Verkaufsverbot

Der zentrale Vorwurf: „Das Produkt ist nicht mit einem FI-Schutzschalter (30mA AC/6mA DC) ausgestattet wie in der Gebrauchsanweisung angegeben“. Außerdem: „In der Anleitung wird nicht erwähnt, dass dem Produkt ein Fehlerstromschutzschalter vorgeschaltet werden muss, wenn es an das Festnetz angeschlossen werden soll.“ Die Prüforganisation habe daher dem norwegischen Hersteller mitgeteilt, dass sie ein Verkaufsverbot für die Modelle Easee Home, Charge und Ready erwäge, die alle baugleich sind. Aufgrund der EU-Vorschriften könnte ein Handelsverbot in Schweden auch hierzulande Folgen haben. Daraufhin hatte Easee bis Mitte Februar Zeit, Stellung zu nehmen. Hier findest du unseren Artikel mit den genauen Vorwürfen.

In Ihrer EU-Konformitätserklärung habe das Unternehmen zwar erklärt, dass das Produkt mit den Normen übereinstimme, jedoch sei laut Elsäkerhetsverket das Gegenteil der Fall. Das Produkt müsse alle Anforderungen der Normen erfüllen und nicht nur ausgewählte Teile. Außerdem sei bei der Prüfung aufgefallen, dass jetzt aufgeführte Kennzeichnungsmängel bereits Juni 2021 bemängelt worden sind, was die Sache für die Behörden noch prekärer machen dürfte. Elsäkerhetsverket erklärte Anfang Februar: „Ein Fall ist noch anhängig, in dem die Partei die Möglichkeit hatte, zu der laufenden Studie Stellung zu nehmen. Wenn die Antwortfrist (…) abläuft, wird die Untersuchung abgeschlossen sein.“

Der Wallbox-Hersteller begrüßte den Dialog mit den Prüfern und stand der Sicherheitsprüfung positiv gegenüber: „Wir können bestätigen, dass wir im Dialog mit der schwedischen Agentur für elektrische Sicherheit stehen. Dies ist Teil eines Prozesses, bei dem Elsäkerhetsverket im Rahmen seiner Aufsichtstätigkeit mehrere Hersteller von Ladegeräten für Elektroautos (Wallboxen) in Schweden untersucht. Easee steht Elsäkerhetsverket in Bezug auf die Sicherheitsprüfung sehr positiv gegenüber und begrüßt den Dialog (…).“ Abgeschlossen ist der Fall auch nach Antwort von Easee bislang aber noch nicht.

Die Wallbox „Home“ von Easee | Bild: Easee

Easee: „Unsere Wallboxen sind sicher“

Der Wallbox-Hersteller antwortete fristgerecht und es schien sogar so, als könnte man ein paar der Vorwürfe entkräften: „In unserer Antwort vom 13. Februar sind wir ausführlich darauf eingegangen, wie diese Sicherheitsanforderungen erfüllt werden, und haben diese Erklärungen mit klaren Unterlagen belegt. Wir sind dankbar für die Gelegenheit, diese Punkte darzulegen und zu erläutern – Sicherheit, Transparenz und Vertrauen sind wichtig für uns bei Easee.“ Aus dem Schreiben soll hervorgegangen sein, dass der Hersteller die „grundlegenden Sicherheitsanforderungen“ umgesetzt hätte und nahm dabei Bezug auf geltende Vorschriften. So soll etwa die Überspannungsprüfung gegen den CP-Pin bei keiner Spannung anwendbar gewesen sein, weil die Öffnung der darunterlegenden Teil mit dem „Test-Finger“ gar nicht möglich sei. Jener habe einen festgelegten Durchmesser von 1,2 Zentimetern und eine Länge von acht Zentimetern. Der Hersteller erklärte, er hätte die „grundlegenden Sicherheitsanforderungen“ umgesetzt und nimmt Bezug auf geltenden Vorschriften: „Die CE-Kennzeichnung soll den technologischen Fortschritt nicht einschränken, und so geben die Richtlinien und der Kern der Normen eher vor, was erreicht werden soll, als wie es erreicht werden kann“. Die genauen Antworten findest du hier.

Wie das Onlinemagazin electrive.net berichtet, soll sich Elsäkerhetsverket seitdem nicht mehr im Detail geäußert haben. Jedoch ein Vertreter des Internationalen Normierungskomitees IEC: Christoph Erni. Jener ist nicht nur Mitglied im Komitee, sondern auch der Boss des Schweizer Ladeinfrastrukturherstellers Juice Technology, ein Easee-Konkurrenzunternehmen wohlgemerkt. Dabei soll er laut electrive.net auf die Stellungnahme zum Überspannungstest sowie zum FI-Schutzschalter regiert haben. Hier heißt es: „Die Norm 61851-1 schreibt für den CP-Schaltkreis extra low voltage (SELV oder PELV) vor. Dazu muss eine definierte Isolationsspannungsprüfung erfüllt werden. Der Hinweis, dass der CP Pin nicht berührt werden kann, hebt diese Anforderung unter keinen Umständen auf.“ 

Easee-Stellungnahme sei ungenügend

Die Wallbox Easee Home fällt in die Überspannungskategorie 3. Bei dem FI-Schutzschalter habe Erni laut electrive.net dazu folgendes gesagt: „Diese verlangt einen Kontaktabstand bei den Schaltrelais von mindestens 3 mm. Die verwendeten Relais weisen aber einen Kontaktabstand von lediglich 2,3 mm auf. Sie mögen kleiner und günstiger sein als korrekte Bauteile, aber sie genügen den Vorschriften damit eindeutig nicht.“ Außerdem müssten Geräte der Normen EN 61008-1 und IEC 62955 Kurschlussströme sicher trennen. Doch die verbauten Relais könnten dies eben nicht zuverlässig genug, was Lebensgefahr bedeute, heißt es weiter.

Erni wird sogar noch deutlicher: „Die Stellungnahme offenbart einen ungenügenden technischen Sachverstand und eine Geringschätzung der Kundensicherheit des Herstellers, in dem er zwingende Normentests nach seinem Gutdünken abändert oder einfach weglässt.“ Dass Easee wissentlich trotz der Mängel seine Geräte mit einem CE-Zeichen ausstatte, sei „missbräuchlich und irreführend„.

Quellen: Electrive – IEC-Experte widerspricht Eesee-Darstellung / Easee – Aktualisierte Stellungnahme / Elsäkerhetsverket – Laufende Prüfung zu Ladeboxen

Der Beitrag Update: Streit um die Sicherheit von Easee-Wallboxen geht weiter erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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