DPD Schweiz: E-Lkw für alpenquerenden Verteilerverkehr
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100 Jahre nach der Elektrifizierung der Eisenbahn auf der Gotthardstrecke gelingt auch im Straßenverkehr ein Durchbruch: Europas größter Paketdienstleister DPD fährt seit Februar 2023 im alpenquerenden Verteilerverkehr emissionsfrei, so das Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung. Zwischen dem Tessin und der Alpennordseite setze DPD Schweiz nur noch elektrisch betriebene Lastwagen sowie die Bahn ein. Die Abkehr vom Diesel im alpenquerenden Verteilerverkehr sei für DPD Schweiz ein wichtiger Beitrag auf dem Weg zu einer fossilfreien Paketzustellung in der ganzen Schweiz.
DPD treibt die Elektrifizierung seiner Flotte damit weiter voran. Neben der Umstellung auf E-Vans auf kürzeren Strecken und auf der letzten Meile setzt der Paketdienstleister auch bei den zwischen den Depots verkehrenden Lastwagen konsequent auf grüne Energie. Seit Anfang Februar 2023 setzt DPD Schweiz im Linienverkehr zwischen dem Depot in Giubiasco und den großen Standorten in der Deutschschweiz elektrisch betriebene Lkw ein.
Die von der Winterthurer Firma Designwerk Products entwickelten E-Trucks des Typs DW E-Truck Logistics verfügen über Batterien mit 900 Kilowattstunden und einer dementsprechend hohen durchschnittlichen Reichweite von rund 600 Kilometern. Die Leistung der Elektro-Lkw beträgt 500 kW, geladen werden können sie mit bis zu 350 kW. 2021 erreichte ein DPD-Elektrolastwagen im Hochgeschwindigkeitsoval von Continental, dem Contidrom bei Hannover, bei einer auf möglichst niedrigen Verbrauch ausgelegten Fahrt mit einer Batterieladung eine Strecke von 1099 Kilometern – und hat sich damit sowohl einen Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde gesichert als auch die Einsatzfähigkeit von E-Lkw in Linienverkehren auf eindrückliche Weise bestätigt.
„Der Einsatz von E-Lastwagen auf der Gotthardachse galt bis vor wenigen Jahren als unrealistisch. Umso mehr freuen wir uns, dass die Umstellung jetzt gelungen ist. Sie ist für uns ein wichtiger Schritt hin zu einer emissionsfreien Paketzustellung, aber auch ein Beitrag zum Alpenschutz.“ – Tilmann Schultze, CEO DPD Schweiz
„Pro E-Lkw und Monat sparen wir rund 9 Tonnen CO2 ein“, ergänzt Ville Heimgartner, Senior Innovation Project & Sustainability Manager bei DPD Schweiz. Fast drei Jahrzehnte nach Annahme der Alpeninitiative stellen Elektrolastwagen im alpenquerenden Güterverkehr nicht nur energetisch, sondern auch akustisch einen Paradigmenwechsel dar. Denn die Trucks mit einem möglichen Gesamtzuggewicht bis zu 38 Tonnen fahren fast geräuschlos durch die vom Transitverkehr beschallten Alpentäler.
Schweizweit hat DPD zurzeit sechs E-Lkw im Einsatz. Ihre Zahl soll schon in den kommenden Monaten sukzessive steigen. Die DPD-Flotte mit rund 850 Fahrzeugen sei heute zu 15 Prozent elektrifiziert und das Ziel von 20 Prozent bis Ende des Jahres liege in Reichweite. 2030 soll die ganze DPD-Flotte in der Schweiz emissionsfrei fahren und aus 90 Prozent E-Fahrzeugen bestehen. Die restlichen Fahrzeuge werden voraussichtlich alternative emissionsfreie Antriebe haben und für sehr lange Touren eingesetzt werden. DPD hat es sich zum Ziel gesetzt, die gesamten CO2-Emissionen bis 2030 um 75 Prozent zu senken (Basis 2020).
Der Einsatz von E-Lkw im Linienverkehr zwischen der Nord- und der Südschweiz gelingt DPD gut 100 Jahre nach der Elektrifizierung der Eisenbahn auf der Gotthard-Achse. Diese fährt seit 1922 zwischen Chiasso und Luzern durchgehend mit Strom, seit 1924 ist die ganze Strecke bis Basel elektrifiziert.
Die Muttergesellschaft von DPD Schweiz, Geopost, ist einer der ersten global tätigen Paketlieferdienste, dessen kurz- und langfristigen CO2-Reduktionsziele von der Science Based Targets Initiative (SBTi) validiert worden sind. Die SBTi unterstützt Unternehmen dabei, Ziele und Massnahmen zur Vermeidung von Treibhausgasen auf einer wissenschaftlichen Grundlage zu definieren. Die Initiative ist eine Kooperation des Carbon Disclosure Projects, des United Nations Global Compact, des World Resources Institutes und des WWF. Die Standards der SBTi sind ambitioniert: „Netto-Null“ gilt nicht nur für direkten Emissionen (etwa durch firmeneigene Fahrzeuge), sondern auch auf alle indirekten entlang der ganzen Wertschöpfungskette.
Quelle: DPD Schweiz – Pressemitteilung vom 05.04.2023
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