Mehr E-Autos: Wie sich Toyota neu ausrichten will
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Der japanische Autobauer Toyota will die Produktion von Elektroautos deutlich erhöhen, allerdings ohne andere Antriebe wie Verbrennungsmotoren und Brennstoffzellen zu vernachlässigen. Das kündigte Koji Sato, der zum April den Posten als Präsident und CEO von Toyota übernommen hat, als eine seiner ersten Amtshandlungen an. Die neue Strategie stehe unter dem Motto „Erbe und Evolution“ und sehe vor, Toyota mehr und mehr zu einem ganzheitlichen Mobilitätsunternehmen auszubauen, ohne aber den den Fokus auf Pkw zu verlieren. Aber „damit das Auto weiterhin ein notwendiger Teil der Gesellschaft sein kann, müssen wir die Zukunft des Autos verändern“, so Sato.
Um dies zu erreichen, gelte es zwei Hauptthemen umzusetzen: Die erste sei die CO2-Neutralität. „Wir setzen uns voll und ganz dafür ein, im Jahr 2050 über den gesamten Lebenszyklus unserer Fahrzeuge CO2-Neutralität zu erreichen“, so Sato. Dabei setze Toyota weiterhin auf einen breiten Antriebsmix, Sato spricht von Multi-Pathway-Lösungen, um je nach Region weltweit Fahrzeuge verkaufen zu können.
Mehr als bisher wolle Toyota nun die Elektrifizierung des Portfolios umsetzen. Das Angebot an reinen E-Modellen soll deutlich erweitert werden. Der Hersteller wolle aber auch den Verkauf von Hybrid-Elektrofahrzeugen stärken, auch in Schwellenländern, sowie den Anteil an Plug-in-Hybridantrieben in seiner Neuwagenflotte erhöhen. Ebenso arbeite Toyota weiterhin an der Etablierung von Wasserstoffantrieben und -lösungen für verschiedenste Anwendungen, etwa auch für die Stromversorgung und den Motorsport.
In Summe sollen die Maßnahmen dazu führen, dass Toyota die durchschnittlichen CO2-Emissionen seiner Fahrzeuge weltweit bis 2030 um 33 Prozent und bis 2035 um mehr als 50 Prozent im Vergleich zu 2019 reduzieren kann.
Ein weiteres Thema, das die Zukunft der Autos verändern werde, sei „die Erweiterung des Wertes der Mobilität“. Autos der Zukunft sollen besser mit ihren Nutzer:innen verbunden sein und elektrifizierter, intelligenter und vielfältiger werden. Toyota wolle in der Lage sein, nahtlose Mobilitätserfahrungen zu bieten, die intermodal verbunden sind, sowie einen neuen Wert für Autos als Teil der sozialen Infrastruktur zu schaffen. Autos sollen künftig eng mit verschiedenen Mehrwertdiensten verbunden sein, die das tägliche Leben der Menschen erleichtern sollen.
Auf dem Weg zu einer solchen Zukunft will Toyota seine Transformation zu einem Mobilitätsunternehmen in mehreren Bereichen fortsetzen. Explizit kündigte Sato an, dass Toyota verstärkt auch an V2G arbeiten werde, sowie an Flugtaxis, neuen Logistik-Lösungen und einer Mobilität jenseits des Privat-Pkw.
Zehn neue E-Modelle bis 2026
Toyota-Vize und Chefingenieur Hiroki Nakajima kündigte an, dass Toyota bis 2026 zehn neue Elektromodelle einführen und bis dahin eine E-Auto-Absatz von 1,5 Millionen Fahrzeugen pro Jahr erreichen will. Mittelfristig will Toyota demnach auch die Reichweite seiner E-Autos verdoppeln.
Konkret will Toyota in den USA 2025 mit der lokalen Produktion eines 3-reihigen SUV beginnen. Er werde mit Batterien ausgestattet, die in North Carolina hergestellt werden sollen, die zunächst geplante Produktionskapazität werde erhöht. In China sollen zusätzlich zu bZ4X und bZ3, die bereits eingeführt wurden, im Jahr 2024 zwei lokal entwickelte E-Auto-Modelle auf den Markt kommen, die den lokalen Bedürfnissen entsprechen sollen. Auch für China seien die Produktionszahlen deutlich erhöht worden.
Auch im Rest Asiens und anderen Schwellenländern will Toyota sicherstellen, auf die wachsende Nachfrage nach batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen reagieren zu können. Für diese Märkte will der Hersteller bis Ende des Jahres mit der Produktion eines Elektro-Pickups beginnen und einen Elektro-Kleinwagen nachlegen.
Plug-in-Hybride mit mehr als 200 Kilometer Reichweite
Ebenso wie bei E-Autos soll die Reichweite von Plug-in-Hybriden massiv zulegen: Durch die Erhöhung der Batterieeffizienz sollen die Teilzeitstromer von Toyota künftig mehr als 200 Kilometer rein elektrisch zurücklegen können. Bei Wasserstofffahrzeugen streben die Japaner eine Massenproduktion im Nutzfahrzeug-Bereich an, beginnend mit mittleren bis schweren Nutzfahrzeugen. Ebenso erwähnte Nakajima die Arbeit an E-Fuels, mit denen künftig auch Bestandsfahrzeuge klimaneutral betrieben werden sollen.
In seiner Mitteilung hebt Toyota auch den Klimanutzen von Hybridautos hervor. Seit der Einführung des Prius der ersten Generation vor mehr als 20 Jahren seien insgesamt gut 22,5 Millionen Einheiten verkauft worden. Die Kraftstoffeinsparungen aller Prius zusammen sollen einer Reduzierung der CO2-Emissionen von etwa 7,5 Millionen rein batterie-elektrischen E-Autos entsprechen.
Quelle: Toyota – Pressemitteilung vom 07.04.2023
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