Mullen testet Feststoffbatterie in seinem Class 1 Lieferwagen
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Feststoffbatterien zählen zu den vielversprechendsten Technologien, um die Elektromobilität künftig günstiger und leistungsfähiger zu machen. Der US-amerikanische E-Auto-Hersteller Mullen, der gemeinsam mit der Linghang Guochuang Holding auch eine eigene Feststoffbatterie entwickelt, will diese nun erstmals ab dem vierten Quartal 2023 auf amerikanischen Straßen testen – in einem seiner Elektro-Lieferwagen.
Die neue Technologie soll vor allem die möglichen Reichweiten deutlich erhöhen. So soll der Batterieprototyp auf Polymer-Basis die Reichweite des Test-Lieferwagens von 177 auf mehr als 320 Kilometer steigern – bei gleichem Bauraummöglichkeiten. Aktuell verfügt der Mullen Class 1 Lieferwagen über eine Lithium-Ionen-Batterie mit 46 Kilowattstunden Kapazität.
Feststoffbatterien haben eine wesentliche höhere Energiedichte, können schneller geladen werden und sind sicherer als die traditionellen Lithium-Ionen-Batterien. Für die gleiche Reichweite können sie damit sehr viel kleiner gebaut werden. „Elektrifizierte Flotten reduzieren die Wartungs- und Betriebskosten. Wenn man bei gleicher Kostenstruktur eine höhere Reichweite anbieten kann, so erhöht sich die Zahl der Anwendungsfälle und Routen erheblich, in denen Elektrofahrzeuge genutzt werden können„, erklärt dazu John Schwegman, CCO bei Mullen Automotive.
Nach Angaben des Entwicklungspartners Linghang ist man damit das erste Unternehmen in den USA, das eine Polymer-basierte Feststoffbatterie-Technologie in einem Lieferwagen einsetzt und testet. Ab dem vierten Quartal 2023 soll das Testfahrzeug auf amerikanischen Straßen unterwegs sein. David Michery, CEO von Mullen Automotive, sieht in dieser Testphase ein „weiteres Bekenntnis zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der Batterieeffizienz sowie der gesamten Fahrzeugperformance„.
Mit dieser Ankündigung setzt Mullen einen weiteren Schritt zum Unternehmenswachstum. Das erst 2014 gegründete Unternehmen ist äußerst umtriebig: neben der Limousine FIVE RS setzt man verstärkt auf Nutzfahrzeuge. Erst kürzlich wurde außerdem ein E-Sportwagen mit dem Namen Qiantu K50 vorgestellt. Im September letzten Jahres hat Mullen 60 Prozent der Anteile an Bollinger Motors übernommen und will künftig auch E-Geländewagen bauen.
Viele Mullen-Fahrzeuge findet man auf amerikanischen Straßen allerdings noch nicht und es gab immer wieder Zweifel an den Ankündigungen. Kooperationen mit chinesischen Herstellern wurden wieder beendet, im Produktionswerk sollen kaum Maschinen stehen. Bestelldaten wurden möglicherweise geschönt. So hatte das Rechercheunternehmen Hindenburg Mullen einst als „schlimmstes aller E-Luftschlösser“ bezeichnet.
Quelle: Mullen – Presseinformation vom 04. April 2023
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