Tesla öffnet sich – Supercharger für alle
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Bisher gibt es gerade an den Autobahnen zumeist eine automobile Zwei-Klassen-Gesellschaft. Die Teslas fahren nach links zu den weiß-roten Superchargern und die anderen Elektroautos biegen nach rechts ab zu den Schnellladesäulen von Ionity, Aral oder Fastned. Doch nachdem Tesla seine Charger zunehmend auch für andere Marke öffnet, gibt es zukünftig eine bunte Lademischung.
Noch ist das Bild überaus selten, doch am ein oder anderen Supercharger in Europa (und bald auch in den USA) wird man zukünftig nicht nur Tesla Model 3, Model X oder Model Y, sondern auch einen Audi E-tron GT, einen VW ID.4 oder einen Mercedes EQE zu sehen bekommen, der das eigene Akkupaket im Unterboden erstarken lässt. Tesla hat bereits seit Anfang 2022 einige seiner Supercharger geöffnet, weil immer mehr Ladeparks entstehen und sich hier ein mehr oder weniger freier Wettbewerb entwickelt.
Anders als in den USA gibt es in Europa an den großen Verbindungsstraßen oftmals das Bild, dass der große Tesla-Ladepark deutlich mehr freie Plätze bietet als die benachbarten Ladesäulen von Tankstellenbetreibern, EnBW, Ionity oder Fastned. Der Grund liegt auf der Hand, denn Tesla hat viele seine Supercharger großzügig dimensioniert und die Betreiber der anderen Ladesäulen haben oftmals nur vier oder sechs Ladesäulen mit einer entsprechenden Schnellladefunktion installiert.
Indem Tesla seine Ladesäulen nunmehr an immer mehr Standorten auch für Fremdfabrikate öffnet, ergibt sich ein erweitertes Geschäftsmodell. Denn nachladen können die Elektroautos von Audi, Kia, Renault, Volkswagen oder Mercedes nicht mit der gewohnten Ladekarte oder per bekannter Markenapp, sondern allein mit der Tesla-App, die ab der Software-Version 4.2.3 kürzlich um einen neuen Menüpunkt „laden Sie Ihren Nicht-Tesla auf“ ergänzt wurde. Diese kann somit auch von Autofahrern anderer Elektromarken genutzt werden. Die normalen Tesla-Funktionen in der App spielen keine Rolle, doch durch sie kann auch mit einem Fremdmodell nachgeladen werden. Vorausgesetzt, das Fahrzeug ist mit einem CCS-Stecker ausgestattet.
In Deutschland sollen dies in einem ersten Schritt mehr als 300 Ladepunkte am knapp 20 Standorten sein. Ähnlich sieht es in Ländern wie Dänemark, Niederlanden, Frankreich, Italien oder der Schweiz aus. Woran es mitunter hapern kann, ist allein das Ladetempo, denn während viele Hypercharger bereits mit Geschwindigkeiten von 300 bis 350 Kilowatt locken, verspricht Tesla an den Superchargern nur „mehr als 150 kW“.
Zudem ist der lokal und je nach Uhrzeit variable Preis pro Kilowattstunde mit aktuell 0,66 bis 0,75 Euro teurer als der, den Tesla-Fahrer (0,58 bis 0,55 Euro) bezahlen. Für 12,99 Euro pro Monat können auch Fahrer anderer Marken eine Supercharger-Mitgliedschaft erwerben, die die Ladegebühren senkt. Die Kosten sind dann auf dem Niveau, was das Nachtanken bei Ionity, Allego oder Fastned auch kostet.
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