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Europa: Welche chinesischen Modelle kommen zu uns?

Europa: Welche chinesischen Modelle kommen zu uns?

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Der europäische und speziell der deutsche Automarkt gilt als einer der herausforderndsten der Welt. Die Kunden sind patriotisch, markenverliebt, oftmals langweilig und dennoch überaus anspruchsvoll. Nach deren imposanten Auftritten auf der Messe Auto Shanghai stellt sich nun allerdings die Frage, welche der chinesischen Marken nun Europa aufmischt. Dass dies passieren wird, scheint außer Frage.

Chinesische Automarken auf dem europäischen Markt sind nichts Neues, und auch auf dem Kernmarkt Deutschland sind eine Reihe von Herstellern schon lange vertreten. Nach den peinlichen Auftritten von Landwind sowie den Flops von Byton oder Borgward konnten sich einige Hersteller bereits etablieren. Der erfolgreichste seiner Art ist MG, mit gefälligen Modellen wie dem MG4 oder dem Marvel R zum chinesischen Saic-Konzern gehörig, hat der Autobauer, der in einer Volumenklasse gegen Volkswagen oder Peugeot antritt, große Pläne.

Great Wall Konzern drängt mit Nachdruck nach Europa

Immer mehr Marken gehören zum großen Great Wall Konzern. Zum einen betreibt Great Wall mit Kooperationspartner BMW das gemeinsame Unternehmen Spotlight, das die kommenden Mini-Generation mit Cooper, Aceman und Countryman auf die Räder stellt. Zudem gibt es die noch jungen Konzernableger Ora und Wey. Ora ist mit Funky Cat oder Ballet Cat als elektrische Trendmarke positioniert, während Wey nach wie vor auch Verbrenner im Angebot hat und sich als bezahlbares Premium sieht.

Geely ist ebenfalls seit Längerem in Europa vertreten und steht längst hinter den beiden einst schwedischen Marken Volvo und Polestar. Geely ist zudem mittlerweile nennenswert an Mercedes beteiligt und wagt ab diesem Herbst mit dem Lotus Eletre den Sprung ins Luxussegment. Der Power-SUV mit 600 PS sollen nicht zuletzt gegen Power-SUV von Ferrari, Porsche oder Maserati antreten.

Zeekr als erfolgversprechendster Hersteller Chinas

Geely ist kurz davor, in Europa zu einem Vollsortimenter zu werden. Die besten Chancen auf einen Erfolg dürfte Zeekr haben, die man gegen etablierte Wettbewerber wie Audi, BMW, Mercedes oder Tesla antreten lässt. Der 4,45 Meter lange Zeekr X soll designorientierte SUV-Kunden ansprechen. Dabei präsentiert sich der Zeekr X als schicker Zwillingsbruder des Smart #1, mit dem er sich nicht nur variable SEA-Plattform (Sustainable Experimental Architecture), sondern auch große Teile der Technik teilt. Seine offizielle Weltpremiere feierte der Elektro-SUV auf der Auto Shanghai in der vergangenen Woche. Das Aussehen des Zeekr X wurde im Geely-Designcenter Göteborg unter Leistung von Stefan Sielaff kreiert. Sielaff hat in der Autoindustrie eine bewegte Vergangenheit und war in den vergangenen Jahrzehnten an verschiedenen Positionen für Marken wie Audi, Volkswagen, Mercedes oder Bentley verantwortlich, ehe er zu dem chinesischen Autobauer Geely wechselte und nun bevorzugt aus Göteborg arbeitet.

Der Zeekr X ist das dritte Modell nach Zeekr 001 und 009, die als Luxuslimousine und Van in höheren Klassen unterwegs sind. Wie variabel die SEA-Plattform ist, zeigt, dass diese nicht nur den kompakten Zeekr X, sondern auch den 4,97 Meter langen Shooting Brake des Zeekr 001 beheimatet. Dessen Leistungsdaten sind dabei ebenso beeindruckend wie das Styling: 400 kW / 544 PS, 768 Nm Drehmoment, Allradantrieb und 0 auf Tempo 100 in 3,8 Sekunden. Die beiden Batterien mit Größen von 86 und 100 kWh im Unterboden können innerhalb von 30 Minuten auf bis zu 80 Prozent erstarken und wer die Rückbank des Elektromodells umklappt, kann mehr als 2100 Liter Stauraum nutzen. Wer den Zeekr-eigenen-360-kW-Lader nutzt, pumpt in fünf Minuten 120 frische Kilometer Reichweite in den Chinesen. „Die Marke Zeekr ist am Start, um im Premium-EV-Segment erfolgreich zu sein. Wir haben die besten Ressourcen eines Automobilunternehmens hinter uns, darunter eine etablierte Lieferkette und eine breite industrielle Präsenz, die bereit ist, mit der Produktion von Fahrzeugen zu beginnen“, sagt Andy An Conghui, CEO von Zeekr Technology, „außerdem profitieren wir von einer technologieorientierten Denkweise, die uns vorantreibt, um den Verbrauchern ein besseres Elektrofahrzeug-Erlebnis zu bieten.“

Lynk & Co, Li Auto und Nio nehmen Fahrt auf

Bisher ist Lynk & Co mit seinem 01 – ebenfalls zum Geely Konzern gehörend – auf vielen Märkten nur als Abo-Modell oder bei Autovermietungen zu bekommen. Auf der Shanghai-Messe kündigte der Autobauer selbstbewusst „eine neue Episode“ an, zu der unter anderem auch die Serienumsetzung der gezeigten Sportwagenstudie gehören könnte. Doch auch Modelle wie der Lynk & Co 08 oder 09 hätten allemal Chancen bei europäischen Kunden.

Große Beachtung fand auf der Auto Shanghai der Hersteller Li, der insbesondere mit mächtigen Edel-SUV und einem reduzierten Design auf sich aufmerksam machte. Hier sind jedoch bisher keine Pläne bekannt, dass man mit Li 9 oder dem kleineren Li 7 gegen Modelle wie einen BMW X5 / XM oder einen Range Rover / Range Rover Sport in deren Heimat antreten möchte. Den Premiummarkt fest im Blick hat auch Nio, die sich mit SUV und Luxuslimousinen ebenfalls die europäischen Wettbewerber Audi, BMW und Mercedes vornehmen wollen. Was mit Aito wird – steht zumindest in Sachen Europa – ebenfalls noch in den Sternen. Die Modelle sind gefällig genug, dass sie auch hier punkten könnten.

Markt chinesischer Hersteller wächst weiter

Keine Frage – bei den aktuellen Importmarken aus China wird es kaum bleiben. So scheint es festzustehen, dass Xpeng seinen Markeneintritt in der alten Welt ebenso plant wie HiPhi; beide betont hochwertig und teurer positioniert. Hinter HiPhi steht das Unternehmen Human Horizons, die auf dem Heimatmarkt aktuell den HiPhi X und den Z anbieten, zu denen sich bald der neue Y gesellen soll. Die beiden europäischen Standorte sind München und Oslo, von wo aus noch in diesem Jahr die ersten Auslieferungen erfolgen sollen.

Die Nummer eins in China ist Build your Dreams – kurz BYD, die in unseren Breiten aktuell die Modelle Atto 3, Han und Tang anbieten. Während in Europa gerade erste die Startmodelle Atto 3, Tang und Han vorgestellt wurden, darf es auf dem Heimatmarkt gerne ein paar Nummern größer sein. Auf der neu entwickelten E4-Plattform steht sowohl der Luxusgeländewagen Yangwang U8 als auch der Supersportler U9 – beide elektrisch angetrieben. Die E4-Plattform ist neben dem Akkupaket mit vier einzeln einzelnen Elektromotoren ausgestattet, was eine besonders filigrane Ansteuerung der Antriebsmomente ermöglichen soll.

Es dürfte jedoch nur eine Frage der Zeit sein, wenn auch der günstige BYD Seagull angeboten wird. „Die Marke Yangwang wird die erste sein, die die Spitzentechnologien der BYD-Gruppe einsetzt und den Kunden auch unter extremen Fahrbedingungen ein Höchstmaß an Sicherheit, Leistung und Erfahrung bietet“, sagte Wang Chuanfu, Chairman und President von BYD. Gestartet ist BYD 1995 im chinesischen Shenzhen als Hersteller von Batterien, unter anderem für Motorola und Nokia. Gründer Chuanfu Wang startete mit 20 Mitarbeitern – doch bereits fünf Jahre später war BYD der Marktführer für wiederaufladbare Batterien.

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