VW will bis zu 90 GWh Akkus in Kanada produzieren
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Der Volkswagen Konzern treibt seine E-Mobilitäts-Strategie in Nordamerika weiter voran: Sein Batterieunternehmen PowerCo will in St. Thomas, Ontario/Kanada seine bislang größte Gigafactory mit einer jährlichen Produktionskapazität von bis zu 90 GWh in der finalen Ausbaustufe bauen, genug für gut 1 Million E-Autos. Die hierfür geplante Investition in Höhe von bis zu 4,8 Milliarden Euro 2030 habe das Potenzial, bis zu 3000 Arbeitsplätze in der Fabrik und Zehntausende weitere indirekte Arbeitsplätze in der Region zu schaffen, so Volkswagen in einer aktuellen Mitteilung.
Diese Ankündigung erfolgte vor wenigen Tagen in Anwesenheit des kanadischen Premierministers Justin Trudeau, des Ministers für Innovation, Wissenschaft und Industrie, François-Philippe Champagne, des Premierministers von Ontario, Doug Ford, des Ministers für wirtschaftliche Entwicklung, Victor Fedeli, Schaffung von Arbeitsplätzen und Handel, und des Bürgermeisters der Stadt St. Thomas, Joe Preston.
„Wenn wir über unseren Made-in-Canada Plan sprechen, geht es um die Schaffung von guten Arbeitsplätzen für die Mittelklasse jetzt und in Zukunft, um saubere Luft für unsere Kinder und Enkel und um eine starke Wirtschaft, die für alle Kanadier funktioniert“, so Kanadas Premierminister Justin Trudeau. Genau darum gehe es bei der neuen Volkswagen-Fabrik für Elektroauto-Batterien in St. Thomas – der dann größten Produktionsstätte des Landes. „Das ist ein Gewinn für die Arbeitnehmer, für die Gemeinschaft und für die Wirtschaft.“
Thomas Schmall, Konzernvorstand Group Technology der Volkswagen AG, sagt, dass Nordamerika eine Schlüsselrolle spiele in der globalen Batteriestrategie des Herstellers. Die Region soll neben Europa das zweite Standbein der PowerCo werden, mit Batteriezellen, die in Nordamerika für Nordamerika hergestellt werden. „Die Gigafactory St. Thomas öffnet die Tür zu einem Schlüsselmarkt für E-Mobilität und Batteriezellproduktion“, so Schmall. „Unser Ziel ist es, PowerCo zu einem Global Player im Batteriegeschäft zu machen und den Weg für eine saubere, nachhaltige Mobilität zu ebnen. Die Gigafabrik St. Thomas ist dabei ein wichtiger Meilenstein unserer Roadmap.“
Die Wachstumsstrategie des Volkswagen Konzerns in Nordamerika
St. Thomas ist die erste Gigafactory des Unternehmens in Übersee für die Zellfertigung und soll die E-Autos von Konzernmarken wie etwa VW und Audi in der Region Nordamerika mit den geplanten Einheitszellen ausstatten – einer völlig neuen Zelltechnologie, die für die Serienproduktion entwickelt wurde. Der Baubeginn der Batteriefabrik ist für 2024 geplant, die Produktion soll 2027 starten. Die Zellfabrik ist Teil eines größeren Plans, den Volkswagen und PowerCo im August des vergangenen Jahres mit der Regierung Trudeau vereinbart haben. Die unterzeichnete Absichtserklärung fokussiert auf die gesamte Batterie-Wertschöpfungskette und auf die Absicherung des Rohstoffbedarfs zur Förderung der Elektromobilität im Land.
Die Entscheidung, das Zellproduktionsnetzwerk von PowerCo auf Kanada auszuweiten, bezeichnet Volkswagen als einen weiteren Beleg für die „ambitionierte Wachstumsstrategie“ des Konzerns in Nordamerika. Dazu gehören die Einführung eines breiten Portfolios an vollelektrischen Fahrzeugen in den USA und Kanada bis 2030, der Ausbau des Coast-to-Coast-Ladenetzes von Electrify America in den USA und Kanada sowie die Ankündigung der Geländewagen-Kultmarke Scout, ihre ersten vollelektrischen Fahrzeuge im Jahr 2026 auszuliefern.
Strategische Lage im Herzen des Great Lakes Automotive Corridors
Die Zellfabrik wird auf einer Fläche von rund 150 Hektar errichtet, was mehr als 210 Fußballfeldern entspricht. Der gesamte Industrie- und Zulieferpark beläuft sich auf gut 600 Hektar. Seine strategische Lage etwa 30 km südlich von London, Ontario, liegt im Herzen des Great Lakes Automotive Corridors und in der Nähe von Großstädten wie Toronto und Detroit. Das verschaffe PowerCo einen „erstklassigen Zugang“ zum regionalen Forschungs- und Innovationscluster, zu vielen Arbeitskräften, zu einer guten Verkehrsinfrastruktur und zu etablierten Lieferketten. Darüber hinaus werde die Zellfabrik mit 100 Prozent CO2-freier Energie versorgt.
Ontario habe ein gutes Standing in der globalen Automobilindustrie und sei auf dem besten Weg, ein „Kraftpaket“ im aufstrebenden EV-Bereich zu werden. Mit mehr als 700 Automobilunternehmen, gutem Zugang zu kritischen Mineralien und einer durchgängigen, ethischen Batterielieferkette biete Ontario optimale Bedingungen für Investitionen in Elektrofahrzeuge. Seit 2020 habe Ontario umgerechnet gut 9,5 Milliarden Euro an Investitionen in die Elektromobilität und E-Auto-Batterien angezogen.
„Diese Investition, die größte Automobilinvestition in der Geschichte unserer Provinz, ist ein großer Gewinn für Ontario, die Menschen in St. Thomas und den umliegenden Gebieten“, sagt Doug Ford, Premierminister von Ontario. „Wir freuen uns sehr, Volkswagen und die PowerCo SE in Ontario willkommen zu heißen und danken ihnen für ihr großes Vertrauen in unsere Provinz, unsere Arbeitnehmer und unsere wachsende Lieferkette für Elektrofahrzeuge. Willkommen im Team Ontario, Volkswagen!“
(v.l.) Vic Fedeli, Ontarios Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Schaffung von Arbeitsplätzen und Handel; Kai-Alexander Müller, CFO der PowerCo SE; Sebastian Wolf, COO der PowerCo SE; Justin Trudeau, Premierminister von Kanada; Frank Blome, CEO der PowerCo SE; Jörg Teichmann, CPO der PowerCo SE; Soonho Ahn, CTO der PowerCo SE / Bild: Volkswagen
„Im vergangenen Oktober haben wir uns mit Volkswagen in Deutschland getroffen, um die Möglichkeit einer neuen Produktionsstätte für E-Fahrzeug-Batterien zu besprechen. Sechs Monate später können wir mit Stolz sagen, dass genau das Wirklichkeit werden wird“, ergänzt Vic Fedeli, Ontarios Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Schaffung von Arbeitsplätzen und Handel. Die „historische Investition“ von Volkswagen werde die Lieferkette für Elektrofahrzeuge stärken und mehr gut bezahlte Arbeitsplätze für Arbeitnehmer in St. Thomas und in der ganzen Provinz schaffen.
PowerCo auf dem besten Weg zum globalen Batterie-Player
Der Volkswagen Konzern hat die Batterietechnologie zu einem Kernelement seines 10-Punkte-Plans gemacht, um die Transformation des Unternehmens zu beschleunigen. Volkswagen hat dazu mit der PowerCo SE in Deutschland ein eigenes Batterieunternehmen gegründet, das das globale Batteriegeschäft des Konzerns entlang der gesamten Wertschöpfungskette bündelt – von der Rohstoffversorgung über die Entwicklung bis hin zum Bau und Betrieb von Gigafactories.
Seit dem Start im Juli 2022 hat sich die PowerCo SE für den Standort von drei Zellfabriken in Salzgitter, Valencia und St. Thomas in Nordamerika entschieden. Drei weitere Standorte sollen folgen. Bis 2030 wollen PowerCo und Partner einen Jahresumsatz von mehr als 20 Milliarden Euro erwirtschaften.
Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 21.04.2023
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