Allkem und Livent produzieren Lithium künftig gemeinsam
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Die beiden Lithium-Hersteller Allkem und Livent tun sich zusammen, um das weltweit drittgrößte Unternehmen für die Produktion des für E-Auto-Batterien so wichtigen Metalls zu bilden. Der Deal ist rund 10 Milliarden Euro schwer und hat die Aktienkurse der beiden Unternehmen bereits steigen lassen.
Der Preis für das kritische, aber nicht seltene Metall hat in den letzten Jahren eine wahre Berg- und Talfahrt hingelegt. Nach Tiefständen bei 6000 US-Dollar im Jahr 2020 stieg der Preis innerhalb von nur zwei Jahren auf 85.000 US-Dollar je Tonne. Dann folgte ein spektakulärer Absturz auf aktuell etwa 25.000 US-Dollar pro Tonne. Aktionäre der Lithium-Lieferanten brauchten entsprechend gute Nerven. Die Aktien von Allkem und Livent gehören aktuell nach Ansicht der Lynx-Analysten noch zu den besten für das Jahr 2023. Der nach eigenen Angaben weltgrößte Lithium-Produzent ist der US-Chemiekonzern Albemarle. 68 Prozent des gesamten Umsatzes erwirtschaftete das Unternehmen 2022 mit dem Absatz von Lithium und Lithiumverbindungen.
Zwei dieser Lithium-Branchengrößen machen jetzt gemeinsame Sache und bauen einen Konzern, der auf vier Kontinenten die Produktion von Lithium vorantreiben soll. Livents Headquarter ist in den USA angesiedelt, Allkem firmiert in Australien. Begründet wird die Zusammenarbeit unter anderem mit der Schwierigkeit der Finanzierung von Lithium-Projekten: „Um mehr Lithium-Projekte zu entwickelt, muss man groß genug sein, um diese zu finanzieren und man braucht Zugang zu den Ressourcen und technische Expertise„, erklärte Livent CEO Paul Graves in einem Interview. Der Zusammenschluss der beiden Unternehmen würde all diese Aspekte optimieren.
Bisher hat man nebeneinander gearbeitet: in Argentinien betreiben beide Unternehmen Lithium-Soleanlagen, die nur rund 10 Kilometer voneinander entfernt sind. In der kanadischen Provinz Quebec bauen beide das Lithium als Spodumen in Minen ab, die nur etwa 100 Kilometer entfernt sind. Durch den Zusammenschluss sollen nun auch diese Projekte schneller entwickelt werden. Allkem baut außerdem Spodumen in Australien ab, betreibt eine chemische Aufbereitungsanlage in Japan und ist Experte für die neuartige Technologie der direkten Lithium-Extraktion (DLE). Diese Technologie ermöglicht die Gewinnung von Lithium aus der Sole, ohne dass eine Verdampfung erforderlich ist. Damit wird das Grundwasser geschützt und die lokale Umwelt nicht beeinträchtigt.
Der Deal sieht vor, dass Allkem Aktionäre für jede ihre Aktien eine des neuen Unternehmens erhalten. Livent Aktionäre erhalten pro Aktie 2406 Anteile. Livent-CEO Graves wird der CEO des neuen Unternehmens, Allkem-Mann Peter Coleman wird sein Stellvertreter. Allkems CEO Martin Perez de Solay wird das an der New Yorker Börse gelistete Unternehmen beraten. Analysten sagen der Kombination aus Bergbau- und Aufbereitungskompetenzen ein großes Wachstumspotential voraus. „Am Ende der Dekade wird dieses Unternehmen einer der größten und resilientesten Lithium-Produzenten der Welt sein„, orakelt Jordan Roberts von Fastmarket.
Quellen: Reuters – Lithium producers Allkem, Livent to combine in $10.6 billion deal / Lynx – Die besten Lithium Aktien 2023
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