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Details zu Northvolts Entscheidung, die Batterie-Gigafabrik in Heide aufzubauen

Details zu Northvolts Entscheidung, die Batterie-Gigafabrik in Heide aufzubauen

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Die Errichtung der Gigafactory für Batteriezellen in Heide durch das schwedische Unternehmen Northvolt stand zwischenzeitlich auf der Kippe. Doch nun haben sich die Bundesregierung sowie die schleswig-holsteinische Landesregierung bereit erklärt, das milliardenschwere Bauvorhaben stärker zu unterstützen. Vor allem werden höhere staatliche Fördergelder in Aussicht gestellt. Nun geht die Planung in die nächste Runde.

Vor rund einem Jahr gab Northvolt Pläne bekannt, im schleswig-holsteinischen Heide eine Gigafabrik für die Produktion von Lithium-Ionen-Batterien errichten zu wollen. Doch kurze Zeit darauf nahm das schwedische Unternehmen wieder Abstand vom großen Bauprojekt – genannte Gründe waren die hierzulande (zu) hohen Energiepreise sowie fehlende Subventionsgelder. Zudem drohten neue US-Subventionen für Elektroauto-Batterien auf Kosten Europas und somit auch auf Kosten des Bauprojektes in Heide zu gehen: Jetzt scheint ein Ringen um die Gigafabrik allerdings ein Ende zu haben. Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz bekannt gab, werde man das Projekt finanziell unterstützen. Die Fakten im Überblick.

Northvolt gehört zu den ersten Unternehmen aus Europa, die Lithium-Ionen-Batterien für Elektroautos und zur Energiespeicherung entwickelt und produzieren. Aktuell baut das schwedische Unternehmen Produktionskapazitäten auf, um Aufträge von Schlüsselkunden wie BMW, Fluence, Scania, Volvo Cars und der Volkswagen-Gruppe im Wert von 55 Milliarden US-Dollar zu erfüllen.

Ein wichtiger Aspekt der Strategie von Northvolt ist nach eigenen Angaben der Aufbau eigener Kompetenzen und Präsenz in der gesamten Wertschöpfungskette der Batterie, einschließlich der Produktion und des Recyclings von Kathodenmaterial. Durch ein eigenes Recyclingprogramm will Northvolt bis zum Jahr 2030 50 Prozent seines Rohstoffbedarfs aus recycelten Batterien decken. „Die Kombination aus politischen Entscheidungen, Kunden, die sich noch stärker für den Übergang zu Elektrofahrzeugen engagieren, und einem sehr schnellen Anstieg der Verbrauchernachfrage nach sauberen Produkten hat einen perfekten Sturm für die Elektrifizierung geschaffen“, sagte Peter Carlsson, Mitbegründer und CEO von Northvolt.

Northvolt Ett in Schweden, das erste Batteriezellenwerk Europas, hat vor einem Jahr mit der Auslieferung begonnen | Bild: Northvolt

Steigende Batterie-Nachfrage: Nortvolt in Baulaune

Northvolt hat seine erste Batteriezelle in der Northvolt Ett Gigafactory in Skellefteå, Schweden, kurz vor Silvester 2021 produziert und die ersten kommerziellen Lieferungen aus der Fabrik im Frühjahr 2022 vorgenommen. Bis 2021 hatte das Junge Unternehmen rund 1800 Mitarbeiter eingestellt, weiterhin möchten die Schweden rund 150 weitere Mitarbeiter pro Monat einstellen, um weitere Pläne Wirklichkeit werden zu lassen.

Zu den wichtigsten Projekten des Unternehmens gehören der kontinuierliche Hochlauf und die Erweiterung von Northvolt Ett sowie die Errichtung der Gigafabrik des Joint Ventures Northvolt Volvo Cars in Göteborg, Schweden, und der dritten Gigafabrik, Northvolt Drei, in Heide, Deutschland. Parallel dazu wird eine Kathodenfabrik, Northvolt Fem, in Borlänge, Schweden, errichtet. Und inzwischen kann sich Northvolt aufgrund der hohen Nachfrage vorstellen, parallel dazu auch ein Werk in Nordamerika zu bauen. Auch VW hat den Bau einer Batteriezellenfabrik in Kanada angekündigt. Ein weiterer Grund für die Wahl des Standortes Nordamerika ist allerdings nicht die gestiegene Nachfrage nach Batteriezellen, sondern vielmehr das US-Subventionsprogramm „Inflation Reduction Act“, das hohe Fördergelder in Aussicht stellt.

Anreize für die Ansiedlung von Schlüsseltechnologien in Europa

Doch zurück nach Heide: Aufgrund (zu) hoher Energiekosten und zu geringer Subventionen waren die Pläne für den Bau der Batterie-Gigafactory von Northvolt inzwischen ins Straucheln geraten. Nun signalisierten die Bundesregierung sowie die schleswig-holsteinische Landesregierung schließlich die Bereitschaft, die Errichtung einer Gigafactory für Batteriezellen in Heide durch das schwedische Unternehmen Northvolt stärker zu unterstützen.

Mit dieser Förderung, die noch unter dem Vorbehalt der beihilferechtlichen Genehmigung durch die Europäische Kommission steht, will die Bundesregierung in Zeiten des wachsenden globalen Wettbewerbs direkte Anreize für die Ansiedlung von Schlüsseltechnologien, wie zum Beispiel Batteriezellen, in Deutschland und Europa setzen. Im Fall von Northvolt soll die Förderung eine milliardenschwere private Investition freisetzen, die 3000 direkte Arbeitsplätze in Heide und Tausende weitere in der umliegenden Industrie und im Dienstleistungssektor schaffen soll.

Northvolt ist so etwas wie ein europäischer Hoffnungsträger im Bereich der Batteriefertigung, mit dem man den Rückstand auf die Asiaten aufholen möchte. Bislang sind europäische Autohersteller nämlich fast vollständig von Lieferanten aus dem Fernen Osten abhängig. Das könnten sich in Zukunft zumindest ein bisschen ändern.

Das jährliche Produktionsvolumen nach dem Hochlauf der Fabrik werde 60 GWh betragen und rund eine Million Elektrofahrzeuge mit hochwertigen Batteriezellen aus deutscher Produktion versorgen. Eine wichtige Komponente, wenn man das besagte Ziel von 15 Millionen Elektroautos bis zum Jahr 2030 schaffen möchte. Doch bis dahin ist es ohnehin noch ein weiter Weg. Zusätzlich zu dem bestehenden IPCEI-Projekt wird derzeit eine Förderung auf der Grundlage des „Temporary Crisis and Transition Framework“ (TCTF) vorbereitet. IPCEI ist die Abkürzung für „Important Project of Common European Interest“. Dabei handelt es sich um ein transnationales, wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischen Interesse, das mittels staatlicher Förderung einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leistet. Die geplante staatliche Beihilfe muss von der EU-Kommission auf der Grundlage des TCTF genehmigt werden; die Bundesregierung und die EU-Kommission befinden sich nach eigenen Angaben in ersten konstruktiven Gesprächen. Sollte die EU-Kommission die Finanzierung genehmigen, wird der TCTF erstmals in Deutschland zur Anwendung kommen.

So könnte Northvolts Gigafactroy in Heide aussehen. Wenn alles glatt läuft, werde die Produktion im Jahr 2026 anlaufen | Bild: Northvolt

Produktion in Heide soll 2026 anlaufen

Am 9. und 11. Mai haben die beiden Standortgemeinden Lohe-Rickelshof und Norderwöhrden beschlossen, in die nächste Phase des Genehmigungsverfahrens einzutreten – ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum künftigen Baubeginn. „Mit den nächsten Schritten bei Northvolt kann sich Deutschland auf eines der wichtigsten Leuchtturmprojekte der Energie- und Verkehrswende freuen, das Tausende von Green-Tech-Arbeitsplätzen schaffen wird. Mit dem neuen TCTF hat die EU-Kommission einen klaren Weg zur Sicherung wichtiger industrieller Investitionen in Europa in grüne Schlüsseltechnologien eröffnet. Wir sind seit fast einem Jahr in Verhandlungen mit Northvolt. Unser vertrauensvoller Dialog mit dem Unternehmen und allen relevanten Interessengruppen hat sich als erfolgreich erwiesen, sodass nun wichtige nächste Schritte zur Realisierung des Projekts unternommen werden können. Wir sind dabei, die nächsten Schritte, wie das notwendige Notifizierungsverfahren bei der Europäischen Kommission, vorzubereiten“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

Laut Ministerpräsident Daniel Günther sei die Entscheidung von Northvolt ein starkes Bekenntnis zum Standort Heide. Die gemeinsamen Bemühungen von Region, Land und Bund um die Ansiedlung in den letzten zwei Jahren hätten sich also gelohnt. Alle Beteiligten in Schleswig-Holstein haben sich für das Projekt eingesetzt und gerade Robert Habeck habe es auf Bundesebene in – Zitat – „hervorragender Weise“ unterstützt. „In Schleswig-Holstein werden wir zeigen, wie wir unseren Rohstoff der Zukunft, die Erneuerbaren, in Wertschöpfung und Wachstum verwandeln und gleichzeitig unsere Wirtschaft dekarbonisieren. Es ist großartig, dass die EU mit dem TCTF den Weg für die Ansiedlung von Northvolt eröffnet und damit binnen kürzester Zeit eine Antwort auf den IRA der USA gegeben hat. In Deutschland wird jetzt das erste Mal dieser Weg beschritten – es freut mich ganz besonders, dass es sich dabei um das Projekt bei uns in Heide handelt. Ein für mich ganz wichtiger Meilenstein waren die positiven Entscheidungen der Gemeinden vor Ort in dieser Woche. Ich freue mich sehr, dass die Gemeindevertreterinnen und Gemeindevertreter in Lohe-Rickelshof und Norderwöhrden sich ausdrücklich hinter das Vorhaben stellen“, so Günther.

Nortvolt zeigt sich indessen dankbar „für alle Bemühungen“, die bisher von der Bundesregierung, der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung, der EU-Kommission und lokal in Dithmarschen unternommen wurden. „Mit diesem Engagement der Bundesregierung im Rücken hat Northvolt beschlossen, die nächsten Schritte für den Ausbau in Heide zu gehen“, erklärt Carlsson, Gründer und CEO von Northvolt weiter. Weitere wichtige Schritte vor Ort sind neben dem Notifizierungsverfahren bei der EU-Kommission die vorbereitenden Arbeiten vor Ort für den Bau der Fabrik und die endgültige Baugenehmigung. Erst dann ist das geplante Vorhaben komplett unter Dach und Fach. Alle Beteiligten streben an, diese Voraussetzungen im Jahr 2023 zu erfüllen, damit die Bauarbeiten beginnen können und die Auslieferung von Batteriezellen aus Heide im Jahr 2026 starten kann.

Quellen: Northvolt – Pressemitteilung vom 15.03.2022 / FAZ – Batteriezellenfabrik von Northvolt in Heide rückt näher / Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) – Pressemitteilung vom 12.05.2023 / WirtschaftsWoche – Darum baut Northvolt seine Gigafabrik nun doch in Deutschland

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