Test: Hat der Nio ET7 gegen den Porsche Taycan GTS eine Chance?
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Der chinesische Autobauer Nio greift auch in Deutschland die hiesigen Hersteller mit hochwertigen und leistungsstarken Elektroautos an. Während die sportliche Oberklasse-Limousine Nio ET7 sich bei der Auto Zeitung mit dem BMW i7 messen lassen musste, ließen die Kollegen von Auto Motor und Sport (AMS) den chinesischen Luxusschlitten gegen den Porsche Taycan GTS antreten. Schließlich benennt Autohersteller Nio genau den als Konkurrenten für seinen Sportschlitten.
Mit 480 kW zu 440 kW (653 zu 598 PS) hat der Nio die höhere Leistung, mit 100 zu 93 kWh den größeren Akku, zudem kostet er mit 90.900 Euro deutlich weniger als der Porsche mit seinen mehr als 134.000 Euro: Die Aussichten auf einen Testerfolg erscheinen für den Chinesen erst einmal gar nicht schlecht. Der Porsche glänzt aber auf dem Papier mit dem niedrigeren WLTP-Verbrauch (20,3 zu 21,8 kWh) sowie der deutlich höheren maximalen Ladeleistung (270 zu 130 kW). Auch die Höchstgeschwindigkeit ist beim Taycan mit 250 zu 200 Stundenkilometern deutlich höher.
„Nicht mal einen Blumentopf“
Angesichts des hohen Preisunterschiedes entscheidet der Nio ET7 die Kategorie „Kosten“ im Duell der beiden hochwertigen Fahrzeuge folgerichtig und deutlich für sich. Allerdings zieht der Chinese in allen anderen sechs Kategorien den Kürzeren – und das sogar mitunter deutlich. Vor allem beim Fahrverhalten, aber auch beim Antrieb distanziert der Taycan aus Sicht der Tester den Nio deutlich. „Nicht mal einen Blumentopf“ könne der unpräzise und entkoppelte Nio hier gegen den GTS gewinnen. 618:537 Punkte sind am Ende das deutliche Resultat von Zuffenhausen gegen Hefei.
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Genervt zeigen sich die Tester von Nios Sprachdialogsystem „Nomi“, dem sie vor allem in Sachen Navigation eine „naive Ahnungslosigkeit“ vorwerfen. Zudem sei der Kofferraum zu klein, die Bedienmenüs zu vollgestopft. „Das trotz Lidar amateurhafte Treiben des Assistenz-Ensembles wird live auf das Instrumentendisplay übertragen“, stellen die AMS-Kollegen scharfzüngig fest.
Viel lob gibt es hingegen für den Taycan. Er sei „alles, was einen Porsche ausmacht, und dazu noch eines der brillantesten Autos seiner Zeit“. Die Effizienz des Antriebs ließe sich mit der Rekuperierintensität steigern, doch das Raumangebot sei auch im flotten Zuffenhausener eher bescheiden.
Quelle: auto motor und sport (Special 03/2023, S. 94 bis 101) – „Mit aller Gevolt“
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