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E-Lkw Mercedes eActros bei TCO besser als Diesel

E-Lkw Mercedes eActros bei TCO besser als Diesel

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Der batterieelektrische Mercedes-Benz Lkw für den Fernverkehr kommt. Mercedes-Benz Trucks stellt die Serienversion des bisherigen eActros LongHaul am 10. Oktober 2023 mit neuem Design und dem neuen Namen eActros 600 als Weltpremiere vor, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung. Die Typbezeichnung 600 leitet sich – wie beim eActros 300/400 für den Verteilerverkehr – von der Batteriekapazität in Kilowattstunden ab. Das hohe Fassungsvermögen des Akkus sowie eine neue, besonders effiziente elektrische Antriebsachse aus eigener Entwicklung sollen eine Reichweite von etwa 500 Kilometern ohne Zwischenladen ermöglichen.

Der als „Neuer eActros 600“ vermarktete Elektro-Lkw soll durch seinen niedrigen Energieverbrauch der für Kunden im Vergleich zum konventionellen Diesel-Actros wirtschaftlichste Fernverkehrs-Lkw von Mercedes-Benz Trucks sein. Der Hersteller erwartet, dass der E-Lkw damit die tiefgreifende Transformation des Straßengüterverkehrs hin zu CO2-neutralen Antrieben signifikant beschleunigen wird.

Seit dem ersten Auftritt des Elektro-Lkw als „Konzept-Prototyp“ auf der IAA Transportation 2022 wurden im Mercedes-Benz Werk Wörth weitere Testfahrzeuge aufgebaut – zentrale Komponenten stammen dabei von den Mercedes-Benz Standorten Mannheim, Kassel und Gaggenau. Prototypen des Fahrzeugs wurden bei einer Wintererprobung in Finnland Anfang des Jahres auf Herz und Nieren getestet, derzeit entsteht eine Flotte von rund fünfzig Prototyp-Fahrzeugen, die in einem nächsten Schritt auch zu ersten Kunden in die Praxiserprobung gehen soll. Parallel dazu bereiten sich die vier Standorte intensiv auf die Serienproduktion des eActros 600 beziehungsweise wichtiger Komponenten vor. Die endgültige Serienreife des E-Lkw ist für 2024 geplant.

„Neue Maßstäbe in Sachen Wirtschaftlichkeit“

Der eActros 600 kann die Mehrheit der Diesel-Lkw im wichtigen Fernverkehrs-Segment ablösen, denn er setzt für unsere Kunden in Sachen Wirtschaftlichkeit neue Maßstäbe“, sagt Karin Rådström, CEO Mercedes-Benz Trucks. Zudem biete der E-Lkw „enorme Potenziale zur Reduktion von CO2-Emissionen“. Rådström ist „davon überzeugt, dass dieser Lkw den neuen Standard im Straßengüterverkehr definieren wird.“

Yaris Pürsün, Leiter der globalen Produktion von Antriebskomponenten bei Daimler Truck: „Mit dem eActros 600 verlagert sich der Schwerpunkt der Produktion in unseren Mercedes-Benz Aggregatewerken in Mannheim, Kassel und Gaggenau immer mehr auf die E-Mobilität“. Der Lkw-Hersteller habe sich deshalb frühzeitig mit dem Aufbau eines Produktions- und Technologieverbundes von Kompetenzzentren für elektrische Antriebskomponenten vorbereitet und befinde sich bereits „mitten im Anlauf auf die Serienfertigung der neuen Generation an E-Aggregaten.“

Erfahrungen aus Prototypen-Aufbau im Werk Wörth fließen in Serienentwicklung ein

Der eActros 600 wird auf der bestehenden Montagelinie der Wörther Produktion gefertigt, parallel und flexibel neben den Lkw, die einen Dieselantrieb erhalten. Dort wird er auch mit den elektrischen Antriebskomponenten ausgestattet. In mehreren Produktionsschritten werden unter anderem die E-Achse, Hochvoltbatterien sowie die Frontbox, ein komplexes Technologiemodul, eingebaut. Nachdem sämtliche Hochvolt-Komponenten montiert sind, geht das Gesamtsystem in Betrieb und der Lkw ist fahrbereit.

Um die Serienfertigung optimal vorzubereiten, arbeitet die sogenannte Anlaufmannschaft der Produktion eng mit den Entwicklern zusammen. So werde sichergestellt, dass die Erfahrungen aus dem Bau der Prototypen in die weitere Entwicklung des Fahrzeugs einfließen. Aktuell werden die Prototypen-Fahrzeuge so seriennah wie möglich am Montageband aufgebaut.

Mercedes-Benz Werke Mannheim, Gaggenau und Kassel liefern Schlüsselkomponenten

Die Komponentenwerke Mannheim, Kassel und Gaggenau spielen bei der Elektrifizierung des Produktportfolios ebenfalls eine wichtige Rolle. Alle drei Standorte befinden sich derzeit – genau wie der Standort Wörth – im Wandel von der Dieseltechnologie zu Kompetenzzentren für elektrische Antriebskomponenten.

Das Mercedes-Benz Werk Mannheim, ein führendes Werk für Nutzfahrzeugmotoren, nutzt die über 25 Jahre lange Erfahrung des im Werk angesiedelten Kompetenzzentrums für Emissionsfreie Mobilität (KEM) und fokussiere sich auf Batterietechnologien und Hochvoltsysteme. Für den eActros 600 entsteht in Mannheim die sogenannte Frontbox – sowohl in der Prototypenphase als auch in der späteren Serienfertigung. Sie ist ein komplexes, montageintensives Modul für batteriebetriebene Fahrzeuge, mit dem der ehemalige Bauraum des Verbrennungsmotors effizient genutzt werde. In der Frontbox werden mehrere Steuergeräte und Hochvolt-Komponenten sowie der elektrische Luftpresser gebündelt – die Montage aller Einzelkomponenten, von der Rahmenvorbereitung bis hin zu den Hochvoltprüfungen dieser Einheiten, werden im Mercedes-Benz Werk Mannheim durchgeführt.

Daimler Truck

Das Mercedes-Benz Werk Gaggenau wiederum, spezialisiert auf schwere Nutzfahrzeuggetriebe, entwickelt sich derzeit zum Kompetenzzentrum für elektrische Antriebskomponenten weiter. Bereits seit 2021 werden wesentliche Teile für die E-Achse des eActros 300/400 für den Verteilerverkehr und den eEconic in Gaggenau gefertigt. Dies wird auch für zentrale Komponenten der neuen Generation der E-Achse, die den eActros 600 antreiben wird, der Fall sein – aktuell noch prototypisch, später dann in Serie. Es handelt sich in der Hauptsache um mechanische Teile, wie Gaggenau sie bereits seit vielen Jahren für Fahrzeuge mit herkömmlichen Antriebssträngen fertigt: Getriebekomponenten wie Wellen und Räder sowie Gehäuseteile, die Gaggenau nach Kassel liefert, wo die komplette Montage der Achs- und Getriebekomponenten stattfindet.

Montiert werden die E-Achsen im Mercedes-Benz Werk Kassel, dem Kompetenzzentrum für konventionelle Achsen und elektrische Antriebssysteme. Die neue Generation der E-Achse des eActros 600 sei speziell für den Einsatz im Langstreckenverkehr entwickelt worden. Sie verfüge über eine Reihe technischer Neuerungen für höhere Leistung und Effizienz. Ihre Architektur basiert zudem auf einem System mit Auslegung auf 800 anstatt 400 Volt.

Aktuell befindet sich das Werk Kassel in der Prototypenphase der E-Achs-Montage für den eActros 600. Für den Serienstart entsteht eine neue Montagelinie inklusive Test- und Prüfstationen der funktions- und sicherheitsrelevanten Merkmale. Genau wie für die E-Achse, die aktuell im eActros 300/400 und eEconic zum Einsatz kommt und die bereits in Kassel gefertigt wird, gelte auch für die neue Generation das „Gleichteile-Prinzip“. Das bedeutet, dass Rumpfachse sowie Radkopf und Bremsenumfänge aus der konventionellen Achse stammen, die das Werk Kassel seit mehr als zwei Jahrzehnten fertigt. Die Komponenten werden flexibel auf der konventionellen Montagelinie produziert, sodass das Werk je nach Auftragslage zwischen konventioneller und elektrischer Achse variieren kann.

Aus- und Weiterbildungen: Team wird fit für Elektromobilität gemacht

Im Zuge der Transformation hin zum CO2-neutralen Transport entwickeln die Produktionsstandorte die Belegschaft für die Fertigung von Lkw mit neuen Antrieben kontinuierlich weiter. Dazu gehört auch, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die an Hochvolt-Komponenten oder Fahrzeugen wie dem eActros arbeiten, bestimmte Aus- und Weiterbildungen durchlaufen. Allein im Werk Wörth wurden demnach bis heute 2700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am standorteigenen Aus- und Weiterbildungszentrum für den Umgang mit Hochvolt-Fahrzeugen und ‑Komponenten ausgebildet.

Über den eActros 600

Eine neue Designsprache der Fahrerkabine des eActros 600 bricht mit der bekannten Optik der Actros-Baureihe, greift Designelemente des auf der IAA präsentierten Konzept-Prototyps auf und führt diese mit klaren Linien und einer aerodynamischen Formgebung weiter. Auch das Interieur erhält Neuerungen.

Drei Batteriepakete liefern dem eActros 600 in der Serie eine installierte Gesamtkapazität von mehr als 600 kWh, und zwei Elektromotoren als Bestandteil der neuen E-Achse generieren eine Dauerleistung von 400 kW sowie eine Spitzenleistung von mehr als 600 kW. Zusätzlich zur Sattelzugmaschine produziert Mercedes-Benz Trucks direkt ab Marktstart auch Pritschenfahrgestell-Varianten des eActros 600. Dies bietet Kunden zahlreiche weitere Einsatzmöglichkeiten im vollelektrischen Transport. Die Entwicklungsingenieure von Mercedes-Benz Trucks legen den eActros 600 für dieselben Anforderungen an die Dauerhaltbarkeit von Fahrzeug und Komponenten wie einen vergleichbaren konventionellen schweren Fernverkehrs-Actros aus. Das bedeutet: 1,2 Millionen Kilometer Laufleistung in zehn Betriebsjahren.

Im eActros 600 kommen Batterien mit Lithium-Eisenphosphat-Zelltechnologie (LFP) zum Einsatz. Diese zeichnen sich vor allem durch eine hohe Lebensdauer und mehr nutzbare Energie aus. Die Batterien des eActros 600 sollen sich in der Serie an einer Ladesäule mit etwa einem Megawatt Leistung in deutlich unter 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufladen lassen.

Kern des Konzepts von Mercedes-Benz Trucks für den batterieelektrischen Fernverkehr ist, Kunden eine gesamtheitliche Transportlösung aus Fahrzeugtechnologie, Beratung, Ladeinfrastruktur und Services zu bieten. Der eActros 600 soll so für Kunden die richtige Wahl in Sachen Profitabilität, Nachhaltigkeit und Zuverlässigkeit sein.

Quelle: Daimler Truck / Pressemitteilung vom 13.06.2023

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