Lucid CEO: Kleinere Batterien sind die Zukunft von Elektroautos
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In einem Gespräch mit dem britischen Portal Auto Express äußerte sich Lucid Motors CEO Peter Rawlinson zur Zukunft der Elektromobilität. Rawlinson betrachtet kleinere Batteriepacks und eine verbesserte Effizienz als Schlüssel für die Produktion bezahlbarer Elektroautos. Allerdings werde Lucid in absehbarer Zeit kein Fahrzeug im Preisbereich von 25.000 Dollar (etwa 23.000 Euro) auf den Markt bringen.
Rawlinson weiß, wovon er spricht. Als gelernter Ingenieur war er bereits entscheidend an der Entwicklung und Produktion von Teslas Model S beteiligt. Als CEO von Lucid reitet er weiter auf der Erfolgswelle. Der Lucid Air wurde kürzlich zum Luxusauto des Jahres gekürt. In dem Interview betont er vor allem die Bedeutung der Effizienz von Elektroautos.
In den kommenden zehn Jahren, so prognostiziert er, wird die Reichweite an Bedeutung verlieren. Stattdessen werde sich der Fokus auf kleinere Batteriepacks verlagern. Sein Ziel ist eine Effizienz von sechs Meilen (9,6 km) pro Kilowattstunde. Das entspricht etwa 10 kWh pro 100 km, ein Wert, der sich in Anbetracht der heutigen Effizienz der vor allem großen und schweren Elektroautos als ambitioniert erweist. Mit steigenden Ladegeschwindigkeiten und besserer Infrastruktur könnten Reichweiten von etwa 250 Kilometern in Zukunft völlig ausreichen, so Rawlinson. Autos würden dann nur noch Batterien um die 25 kWh benötigen, was Gewicht und vor allem Preis der Fahrzeuge erheblich reduzieren würde.
„Ein solcher Akku würde nur etwa 4000 Dollar kosten, insbesondere unter Berücksichtigung der industriellen Skalierung und Batterieproduktion. Genau das benötigen wir, um ein 25.000-Dollar-Auto zu bauen. Und genau das braucht die Umwelt und die Welt dringend, um die breite Masse zum Umstieg auf Elektroautos zu bewegen. Wir brauchen ein Auto für 25.000 Dollar„, betont Rawlinson.
Gleichzeitig räumt Rawlinson ein, dass Lucid Motors gegenwärtig nicht über die finanziellen Mittel verfügt, um ein 25.000-Dollar-EV eigenständig zu entwickeln und zu bauen. Lucid könnte jedoch dazu beitragen, effiziente Technologien für so ein Elektroauto zu entwickeln und zur Verfügung zu stellen. Lucid beliefert bereits Aston Martin mit Antriebskomponenten und stellt auch Antriebe für die Formel E zur Verfügung.
Rawlinson sieht Lucid explizit auch als Zulieferer für andere Hersteller und zieht im Interview Parallelen zu Chiphersteller Intel, der Prozessoren für Computer liefert. Die Antriebseinheiten von Lucid sind kompakt und ermöglichen eine bessere Nutzung der Batterien, was mehr Reichweite und Leistung bedeutet. Sie könnten auch in Flugzeugen, in der Schwerindustrie und in militärischen Anwendungen zum Einsatz kommen.
Rawlinson erläutert, dass Lucid sein künftiges Geschäftsmodell auf drei Säulen aufbaut. Eine Säule repräsentiert die Fahrzeuge des Unternehmens, wie den Lucid Air und das kommende Gravity SUV; eine weitere Säule steht für das Energiespeichergeschäft des Unternehmens; und die letzte Säule entspricht der Technologielizenzierung.
Derzeit bietet Lucid mit dem Air nur eine High-Performance-Luxuslimousine an, die mindestens 90.000 Dollar kostet. In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts plant Lucid, erschwinglichere Modelle auf den Markt zu bringen. Das nächste geplante Modell ist das Project Gravity SUV, dessen Auslieferungen voraussichtlich im Jahr 2024 beginnen werden.
Nach der Einführung des Gravity plant Lucid, Fahrzeuge zu entwickeln, die mit dem Tesla Model 3 und Model Y konkurrieren können und rund 50.000 Dollar kosten könnten.
Quelle: Auto Express – Lucid plans Tesla Model 3 and Model Y rivals next: exclusive CEO interview
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