Heidelberg baut Ladeinfrastruktur aus
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Die Stadtverwaltung der baden-württembergischen Universitätsstadt Heidelberg erstellte in diesem Jahr eine Vorlage zum Ausbaustand der Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Die Stadt ist diesbezüglich bereits landesweit unter den besten Städten – und hat große Pläne für die Zukunft.
Der Heidelberger Stadtkreis hatte deutschlandweit mit gut elf Fahrzeugen, die sich durchschnittlich eine öffentliche Ladesäule teilen müssen, eine überdurchschnittlich hohe Dichte an Ladeinfrastruktur. Im April letzten Jahres landete die Stadt damit auf Platz 34 von 399. Im Dezember waren dort dann 228 öffentliche Ladepunkte gemeldet, die neben Quantität auch mit Qualität punkten konnten: Gemessen an der Attraktivität der Lademöglichkeiten lag die Stadt sogar auf Platz 10 von 399.
Erweiterter Ausbau für E-Mobilität
Bis 2025 plant die Stadt Heidelberg einen Ausbau der Ladeinfrastruktur, der E-Mobilität für alle Bürger:innen zugänglich machen soll. Dabei soll auch darauf geachtet werden, die Ladepunkte an den Stellplätzen auch barrierefrei und damit für Menschen mit Behinderungen nutzbar zu gestalten.
Um die Ladesäulen flächendeckend im Stadtgebiet anbieten zu können, arbeitet die Stadt Heidelberg mit den Stadtwerken Heidelberg zusammen. Mithilfe eines 500 x 500 Meter großen Rasters wird das Ladenetz strategisch verdichtet, sodass sich Ladepunkte beispielsweise fußläufig von Wohnungen befinden. In bewohnten Bereichen der Stadt gibt es insgesamt ca. 110 Rasterkacheln. In ungefähr 65 Kacheln sind bereits Ladesäulen verfügbar und bis 2025 strebt die Stadt an, 80 Prozent der Kacheln mit Lademöglichkeiten zu erschließen.
Werden Ladesäulen innerhalb einer Kachel mehr als drei Mal täglich genutzt, sollen diese Gebiete nachgerüstet werden, um der Nachfrage gerecht zu werden. Einsehbar werden diese Ladesäulen im Ladesäulenregister der Bundesnetzagentur sowie in Navigationssystemen sein.
Gemeinsam für ein nachhaltiges Heidelberg
Politik und Wirtschaft arbeiten in Heidelberg eng zusammen an der Umsetzung der gesteckten Ziele. Neben den Heidelberger Stadtwerken betreibt die Heidelberger Energiegenossenschaft 14 Ladestationen (Stand: Januar 2023), die gefördert wurden. Im Rahmen des Projekts „Umweltfreundlich mobil“ finanzierte das städtische Umweltamt außerdem 350 private Ladesäulen seit 2020. Gemeldet wurden seit 2019 bis heute 368 private Ladepunkte.
Mittlerweile wurden zudem die Rechte von Mietenden gegenüber ihren Vermieter:innen gestärkt, um private Ladesäulen im Wohnumfeld durchzusetzen. Dazu wurde das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) verändert. Außerdem gab es Anpassungen im Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG): In Neubauten muss abhängig von der Anzahl an Stellplätzen und der Art der Gebäudenutzung die Voraussetzung für das Laden von E-Autos eingerichtet werden, um langfristig das private Laden vor dem öffentlichen Laden zu priorisieren.
Gute Kapazitäten und geringe Auslastung
Anfang des Jahres gab es der Zulassungsstelle zufolge in Heidelberg knapp 1800 Elektroautos. 350 davon können durch das erwähnte private Laden von der öffentlichen Versorgung herausgerechnet werden, sodass die übrigen 1450 Fahrzeuge an den 228 Ladesäulen unterkommen. Damit ist Heidelberg überdurchschnittlich gut versorgt und hat sogar noch übrige Kapazitäten, denn in der Regel wird für 10 E-Autos durchschnittlich eine Ladesäule eingeplant.
Tatsächlich laden aber täglich an nur zwei der Ladepunkte vom Heidelberger Stadtwerk mehr als drei Fahrzeuge und insgesamt kommen auf einen Ladepunkt durchschnittlich 1,1 Ladevorgänge pro Tag. Entsprechend ist die Auslastung des bereits existierenden Ladenetzes gering.
Quelle: Felix Grädler – Ausbau der Ladeinfrastruktur in Heidelberg
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