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VW-Technikvorstand Grünitz: „Unsere Zukunft ist und bleibt elektrisch“

VW-Technikvorstand Grünitz: „Unsere Zukunft ist und bleibt elektrisch“

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Bis 2027 möchte Volkswagen elf neue vollelektrische Modelle auf den Markt bringen und damit eines der breitesten Elektroauto-Portfolios aller Hersteller anbieten. Entwicklungsvorstand Kai Grünitz hat mit dem Onlineportal Edison auf der IAA in München über die Zukunft der Marke, neue Modelle sowie den neuen Designansatz gesprochen.

Volkswagen möchte seiner Elektro-Offensive noch einmal weiteren Schub verleihen und bis zum Jahr 2027 elf neue vollelektrische Modelle auf den Markt bringen. Das selbsternannte Ziel sei „das breiteste Elektro-Portfolio aller Hersteller – vom Kompaktwagen für unter 25.000 Euro bis zur Familien-Limousine“, wie der Hersteller erklärt. Von ausgewählten Modellen der vollelektrischen ID. Familie soll es künftig auch sportlich-emotionale GTI-Versionen geben. Bei der Mobilitätsmesse IAA in München Anfang September wurde die Neuausrichtung der Marke in allen Bereichen sichtbar. Das dort erstmals präsentierte Showcar ID. GTI Concept gab bereits einen konkreten Ausblick darauf, wie Volkswagen das ikonische GTI-Label in die elektrische Zukunft übertragen will.

Kai Grünitz ist diplomierter Maschinenbauer und Wirtschaftsingenieur und arbeitet seit knapp 26 Jahren bei VW. In seiner Karriere hat er verschiedene Funktionen in der Entwicklung und im Management wahrgenommen. Zum 1. Oktober 2022 folgte er Thomas Ulbrich als Markenvorstand für den Bereich Technische Entwicklung von Volkswagen Pkw | Bild: Volkswagen

„Wir haben sehr viele Kundenwünsche umgesetzt“

Dabei ist für den VW-Entwicklungsvorstand Kai Grünitz klar: „Elektromobilität ist für uns der Weg in die Zukunft, und das wird er auch bleiben“, erklärt er im Interview. Und weiter: „Das erste Halbjahr war da gerade sehr erfolgreich für uns mit gut 320.000 verkauften Elektroautos. Das ist ein Plus von fast 50 Prozent gegenüber dem letzten Jahr. Davon ein Drittel ID.4-Modelle. Es läuft also gut für uns, obwohl man im Gesamtmarkt sieht, dass die interessierten Early Adopters jetzt bedient sind – und in der Allgemeinheit der Wunsch nach Elektromobilität insgesamt etwas zurückhaltender wird.“

Es sei wichtig, die Kunden mitzunehmen, die bisher skeptisch gegenüber Elektromobilität waren. Dafür brauche es von politischer Seite mehr Unterstützung für den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Viele Menschen würden sich immer noch fragen, ob sie mit einem Elektroauto wirklich überall hinkommen könnten. VW müsse auch mit attraktiven Angeboten aufwarten, um die Menschen dort abzuholen, wo sie sich derzeit befinden. Grünitz merkt an, dass einige der bisherigen VW-Elektroautos möglicherweise „zu progressiv“ gestaltet waren.

Weiter erzählt er von den Plänen des Unternehmens, elf neue Elektromodelle bis zum Jahr 2027 auf den Markt bringen zu wollen. Dabei dürften die überarbeiteten Versionen von ID.4 und ID.5 in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle spielen. „Wir haben da sehr viele Kundenwünsche umgesetzt. Mit größeren Bildschirmen, einem starken Update für die Software, einen neuen hochperformanten Sprachassistenten und spürbar mehr Punch beim neuen Antrieb. Und bei der Effizienz dieses Antriebs machen die neuen Modelle einen ganz großen Sprung. Ähnliches habe ich jetzt auch im ID.7 erlebt, mit dem ich gerade länger auf der Autobahn unterwegs war.“

Der Start des VW ID.7 sei für das zweite Quartal des nächsten Jahres geplant, zudem soll es eine Kombiversion namens Tourer geben | Bild: Volkswagen

Neuere, günstigere Batterie für den ID.2all

Der ID.7 sei eine hochwertige Elektro-Reiselimousine, die bisher im VW-Portfolio gefehlt habe. Er betont die „herausragende Akustik„, den „hervorragenden Fahrkomfort“ und die „erstklassige Software“ des neuen Stromers. Hinzu komme dann bald auch noch das Kombi-Modell namens Tourer, von welchem Volkswagen einen noch größeren Verkaufserfolg erwarte. Der Start des VW ID.7 Tourer sei für das zweite Quartal des nächsten Jahres geplant, während die leistungsstarke Allradversion für beide Modelle zur Jahresmitte verfügbar sein werde. Auch freut sich der Manager auf die Lang-Version des ID.Buzz mit 85-kWh-Batterie und 210-kW-Motor, welche gleichzeitig mit der US-Version im ersten Quartal des nächsten Jahres in Deutschland eingeführt werde.

Schließlich spricht Grünitz im Interview auch über die angekündigten kleineren und günstigeren Elektroautos sowie die Herausforderungen hinsichtlich der gestiegenen Energie- und Materialpreise. Er bekräftigt, dass VW nach wie vor zu den avisierten Preisen von unter 25.000 und unter 20.000 Euro stehe, auch wenn es jede Woche neue Herausforderungen gebe. „Dass der größere ID.2all für unter 25.000 Euro erst Ende 2025, Anfang 2026 kommt, hängt auch damit zusammen, dass wir da nochmal eine neue, günstigere Batterie entwickeln. Dazu haben wir klare Vorstellungen und ein spezielles, sehr motiviertes Team. Schließlich ist das der größte Kostenpunkt“, erklärt er weiter. Etwa ein Jahr später, 2027, soll sogar ein noch kleineres Auto in der Größe des VW up! folgen, lässt Grünitz im weiteren Verlauf des Interviews durchblicken. Alles weitere sei noch in Klärung.

Grünitz bestätigt, dass VW das GTI-Showcar auf Basis des ID.2all in die Realität umsetzen werde. Am Konzeptfahrzeug: Chefdesigner Andreas Mindt | Bild: Volkswagen

ID.2 in vielen Ausführungen, das GTI Concept soll Realität werden

Jenes Einstiegsmodell soll mit zwei Batterietechnologien auf den Markt kommen, wie der Technikvorstand weiter erzählt: „Da werden eine LFP-Batterie und eine stärkere NMC-Variante kommen. Dabei wird die fest eingeplante LFP-Einstiegsversion so um die 34 kWh bieten, was eine Reichweite von über 300 Kilometern ermöglichen wird. Das sind aber noch Prognosen, für Näheres brauchen wir noch die genauen Messwerte.“ Das Unter-25.000-Euro-Auto werde eine ganze Familienkette im Konzern, weiß Grünitz. Auf der gleichen Plattform sollen auch die E-Einstiegsmodelle von Skoda und Cupra aufbauen. „Die Cupra-Version der Spanier wird Ende 2025 die Nummer eins sein, Anfang 2026 folgen wir mit dem VW ID.2all“, so der Vorstand. Und weiter: „Diese Entscheidung finde ich durchaus richtig, schließlich wird das eine Modellreihe, die für uns alle im spanischen Martorell vom Band laufen wird. Genau, diese Entscheidung ist fürs Cupra-Team natürlich besonders motivierend.“

Grünitz bestätigte auch, dass VW das GTI-Showcar auf Basis des ID.2all in die Realität umsetzen werde. Es soll voraussichtlich Ende 2026 auf den Markt kommen. Auch soll ein SUV-ähnliches Derivat auf derselben Plattform folgen, das den vorläufigen Arbeitsnamen ID.2X trage. Es werde etwa zwölf Zentimeter mehr Radstand haben als die ID.2all-Limousine und optisch eine Klasse größer wirken. „An der Spurweite ändert sich jedoch nichts. Glauben Sie mir, vom Design her ist dieses Auto, das draußen noch niemand gesehen hat, der absolute Hammer. Das sieht gleich eine Klasse größer aus, als es eigentlich ist. Das wird eine echte Kampfansage“, heißt es im Interview weiter.

Dass es elektrische Nachfolger für die SUV Tiguan und Touareg geben werde, schließt Grünitz nicht aus: „Ein elektrisches Fahrzeug in der Größe eines Tiguans kommt in Richtung 2026/2027. Da geht es aber hauptsächlich ums Format, das ist kein Ersatz des gegenwärtigen Tiguan, dessen Nachfolger ja jetzt erst vorgestellt wird. Mit einem elektrischen SUV in der Größe eines Touareg wird es allerdings noch länger dauern“, gibt er zu verstehen. VW arbeite zudem weiterhin an Feststoffbatterien und habe Partnerschaften in diesem Bereich. Die früher angekündigten Ziele seien jedoch sehr ambitioniert gewesen, sodass es noch keinen festen Einsatzzeitpunkt gebe.

„Wir haben aus der Vergangenheit abgeleitet, was gutes, emotionales Volkswagen-Design eigentlich ausmacht.“ Deshalb werde es in Zukunft auch wieder klassischer gestylte Autos bei VW geben. Dies sei eine Änderung gegenüber bisherigen progressiven Designansätzen | Bild: Volkswagen

Bald wieder mehr klassisch gestaltete VWs

Im Interview spricht der Vorstand auch über die Verbesserungen bei der Ladegeschwindigkeit von Elektroautos und erwähnt, dass der Konzern auf Ladeleistungen von über 200 kW hinarbeite, „etwa 210 kW“. Dies werde auf kompletten Plattformen ausgerollt, darunter der ID.4, der ID.5 und die ID.7-Versionen. Der kleinere ID.2all werde diese höhere Ladeleistung jedoch nicht benötigen. „Die über 200 kW kommen erstmals mit der MEB+-Plattform, also etwa 2026. Wobei wir die 175 kW, je nach Zelltyp und äußeren Bedingungen, in der Realität an der Ladesäule schon öfter übertreffen“, heißt es. Am Ende gehe es ja auch um ein möglichst gleichbleibend hohes Ladeplateau. Und mit dem E-Routenplaner der neuesten VW-Software würden sich die Batterien „bestens“ vorkonditionieren lassen. „Intelligentes Lademanagement, das brauchen unsere Kunden. Das ist der wahre Clou“, fügt er hinzu.

Außerdem bringe die neue Software eine deutliche Verbesserung der Sprachsteuerung mit sich. Sie sei jetzt sofort präsent, reagiere intuitiv und laufe sehr stabil. „Und per Text sehen Sie nun auch gleich, was sie verstanden hat. Wir haben da in den letzten Jahren viel gelernt und nun umgesetzt.“ Abschließend äußert sich Grünitz zur neuen Designphilosophie der Marke Volkswagen. Er betont, dass VW wieder klassischer gestaltete Autos einführen werde, die die Kunden dort abholen, wo sie heute stehen. Dies sei eine Änderung gegenüber bisherigen progressiven Designansätzen. Grünitz lobte auch den VW-Chefdesigner Andreas Mindt für seine Zusammenarbeit mit dem Team. Dabei gibt er zu: „Da werden auch gerade neue Farbwelten für die Innenräume und Materialien probiert — mit einer völlig neuen Wohlfühlatmosphäre. Das hat uns in den letzten Jahren gefehlt.“

Auf die Frage nach Wasserstoffantrieben für Pkw-Modelle erklärt Grünitz, dass VW diese Technologie nicht für die private Mobilität sehe und in absehbarer Zukunft für das Unternehmen kein Thema sei. Schließlich kommentiert er auch die wachsende Konkurrenz aus Fernost und weist darauf hin, dass viele chinesische Hersteller, obwohl sie stark investierten, noch keine Gewinne erwirtschaften würden. „Da ist BYD, die das gut hinbekommen, immer noch die große Ausnahme. Das man so wie wir mit einer Plattform über große Skaleneffekte Geld verdienen kann, das müssen die chinesischen Hersteller noch lernen“. Dafür findet er lobende Worte für die Technologie des Batteriewechselns, so wie es etwa Nio handhabt: „Wenn sich das durchsetzen sollte, dann ist das gerade für so ein riesiges Land wie China, in dem nicht jeder innerstädtisch laden kann, hochinteressant.“ Dass es hier keinen einheitlichen Standard gibt, mache die Sache allerdings schwierig.

Quellen: Edison – „Elektromobilität bleibt der Weg in die Zukunft“ / VW-Pressemitteilung vom 3.9.23 / Volkswagen – Kurzbiografie Kai Grünitz

Der Beitrag VW-Technikvorstand Grünitz: „Unsere Zukunft ist und bleibt elektrisch“ erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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