Emissionsgrenzen: EU feilt an Abgasnorm Euro 7
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In Brüssel wurde Anfang der Woche von Seiten des EU-Rates über die zukünftige Abgasnorm „Euro 7“ beraten. Während der Rat sich gegen striktere Emissionsgrenzen für Personenkraftwagen (Pkw) und leichte Nutzfahrzeuge aussprach, sind Veränderungen für Lastkraftwagen und Busse in Planung. Die Erneuerungen betreffen erstmalig sowohl Pkw, Transporter als auch schwere Nutzfahrzeuge.
Die ursprünglichen Vorschläge der Europäischen Kommission wurden dabei nicht vollumfänglich übernommen. Eine Gruppe von Ländern, darunter Italien, Frankreich und Tschechien, lehnte strengere Regelungen ab, mit dem Argument, die Autobranche bräuchte ihre Ressourcen für die Entwicklung von Elektroautos. Adolfo Urso, Italiens Industrieminister, unterstrich diesen Standpunkt und erwähnte, dass die Anpassung der Regeln den Interessen Italiens diene, insbesondere im Hinblick auf renommierte Marken wie Ferrari, Lamborghini und Maserati, die jährlich etwa 50.000 Autos produzieren.
Laut EU-Rat sollte das Regelwerk in Bezug auf Fahrzeugemissionen nicht zu streng sein, da sich die Autoindustrie der EU in einer Phase der Transformation hin zur Elektromobilität befindet.
Deutschlands Bemühungen, strengere Emissionsstandards und Sonderregelungen für E-Fuels zu integrieren, fanden keine Zustimmung. Trotz der Versuche von Verkehrsminister Volker Wissing, den Gesetzgebungsprozess in dieser Hinsicht zu beeinflussen, blieben die Emissionsgrenzen für leichte Nutzfahrzeuge der Klassen M und N1, zu denen auch Privat-Pkw und Lieferwagen gehören, unverändert. Dies wurde von Sven Giegold, Staatssekretär der Grünen, als „wenig zielstrebig“ kritisiert.
Im Gegensatz dazu werden die Emissionsgrenzen und Testanforderungen für die Fahrzeugklassen M2 und M3, zu denen Omnibusse und Reisebusse zählen, sowie N2 und N3, die schwere Nutzfahrzeuge umfassen, angepasst. Interessanterweise wird für Stadtbusse bis 2030 ein Emissionsziel von null vorgeschlagen. Eine weitere Neuerung betrifft die Emissionsgrenzwerte für Partikel, die durch Bremsen und Reifen entstehen, sowie eine festgelegte Mindestlebensdauer für Batterien von Elektroautos. Dies bedeutet, dass auch Elektro- und Wasserstofffahrzeuge erstmals reguliert werden. Die genaue Überwachung der Emissionen soll durch den Einsatz moderner Messinstrumente gewährleistet werden.
Die aktuelle Position des EU-Rates dient als Ausgangsbasis für Verhandlungen mit dem Europäischen Parlament. Sobald das Parlament seine Position definiert hat, beginnen die Gespräche. Die endgültige Version der Abgasnorm wird zwischen dem EU-Parlament und den EU-Staaten abgestimmt und soll voraussichtlich im Jahr 2025 in Kraft treten.
Quelle: heise.de – „Euro 7“-Norm: EU-Rat gegen schärfere Grenzwerte für Pkw
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