Tesla: Marktanteil statt hohe Margen
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Tesla hat in den letzten Monaten eine bemerkenswerte Strategieänderung durchgeführt. Das Unternehmen hat sich entschieden, seine Profitabilität zugunsten eines größeren Marktanteils zu opfern. Dieser Schritt wurde zu Beginn des Jahres mit einer aggressiven Preispolitik eingeleitet. Wirkt sich nun spürbar auf die Finanzergebnisse des dritten Quartals 2023 aus.
Mit einem Umsatz von beeindruckenden 23,5 Milliarden Dollar bleibt Tesla an der Spitze der Elektroautoindustrie. Allerdings zeigt ein tieferer Blick in die Zahlen, dass die einst so stolze Gewinnmarge des Unternehmens schrumpft. Der Großteil, nämlich 19,6 Milliarden Dollar, stammt hierbei aus dem Automobilgeschäft. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 9 Prozent. Dennoch konnte das Unternehmen nicht an die Rekordzahlen des zweiten Quartals anknüpfen, in dem ein Umsatz von 24,93 Milliarden Dollar erzielt wurde. Man befindet sich somit wieder auf dem Niveau des Q1/2023.
Die Gewinnzahlen sind ebenfalls rückläufig. Das GAAP-Ergebnis von Tesla fiel unter die 2-Milliarden-Dollar-Marke, mit einem Gewinn von nur 1,85 Milliarden Dollar in den letzten drei Monaten. Dies ist ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu den 3,29 Milliarden Dollar im dritten Quartal 2022 und den 2,7 Milliarden Dollar im zweiten Quartal 2023.
Rückgang operativer Marge laut Tesla ein Muss als Branchenführer
Weitaus besorgniserregender ist der Rückgang der operativen Marge. Diese fiel im dritten Quartal auf 7,6 Prozent, nachdem sie im Vorjahr bereits von 16 Prozent auf 9,2 Prozent gesunken war. Tesla hat diesen Rückgang erwartet, da das Unternehmen weltweit Preissenkungen durchgeführt hat. In seinem Geschäftsbericht erklärte Tesla seine Strategie: „Ein Branchenführer muss auch ein Kostenführer sein.“ Das Unternehmen betont die Bedeutung von Investitionen in Forschung und Entwicklung und glaubt, dass es in einem Umfeld mit hohen Zinsen wichtig ist, in zukünftiges Wachstum zu investieren, während ein positiver Cashflow aufrechterhalten wird.
Die Herstellungskosten pro Elektroauto (COGS) sind laut Tesla in Q3 2023 auf 37.500 Dollar gesunken. Die Produktionskosten in den neuen Fabriken seien weiterhin höher gewesen als in den früheren, aber in dem Quartal habe man Upgrades für eine weitere Senkung vorgenommen.
Mit der Reduzierung des durchschnittlichen Fahrzeugpreises und hohe Investitionen in die Vorbereitung der Produktion des Cybertrucks sowie in KI-Projekte sind die Hauptgründe für den Gewinnrückgang erklärt. Zusätzliche Kosten entstanden durch Produktionsstillstände im Zusammenhang mit Fabrikmodernisierungen.
Großes Ziel für 2023 weiterhin im Fokus
Tesla hat im dritten Quartal 2023 430.488 Elektroautos produziert, ein Rückgang von 10 Prozent gegenüber dem Vorquartal, aber ein Anstieg von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Rückgang in der Produktion sei auf „geplante Ausfallzeiten für Werksaufrüstungen“ zurückzuführen. Das Unternehmen gab außerdem an, im dritten Quartal 435.059 Elektroautos ausgeliefert zu haben, was einem Rückgang von 6,6 Prozent gegenüber dem Vorquartal, aber einem Anstieg von 26,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Tesla hält weiterhin an seinem Ziel fest, im Jahr 2023 insgesamt 1,8 Millionen Fahrzeuge zu produzieren und auszuliefern.
Ein weiteres Highlight ist die bevorstehende Einführung des Cybertrucks. Die ersten Modelle sollen noch in diesem Jahr ausgeliefert werden. Tesla plant, jährlich über 125.000 Cybertrucks zu produzieren, zusätzlich zu 250.000 Einheiten des Model Y. Generell könne man künftig mehr E-Fahrzeuge fertigen. Denn die Kapazitäten konnten erhöht werden, in Shanghai (von zuletzt über 750.000 auf über 950.000 Einheiten) und Berlin (von 250.000 auf 375.000). Wobei man in Fremont weiterhin 650.000 Fahrzeuge produzieren könne. Hierdurch erhöht sich Gesamtkapazität des Herstellers von 1,9 auf 2,35 Millionen Autos pro Jahr.
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