Zeitenwandel: Vom Fuhrpark- zum Mobilitätsmanagement
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In der aktuellen Podcast-Folge habe ich David Vincent Wieters zu Gast, der schon seit über zehn Jahren in der Welt der E-Mobilität unterwegs ist. Alles hat damit begonnen, dass er Ladeinfrastruktur von Verbrennern befreit hat, die einfach dort ohne Recht geparkt haben. Bis zum Aufbau von eigener Ladeinfrastruktur/ Ladestationen an seiner Hochschule. Was dann schlussendlich darin gemündet hat, dass er mittlerweile als Consultant im Bereich Mobilitätswandel unterwegs ist, wo eben E-Mobilität auch eine wichtige Rolle spielt.
Wir haben uns über den Wandel von Mobilität in Unternehmen und Flotten unterhalten und was ihn eben antreibt, dieses Thema voranzutreiben. Wir gehen direkt rein ins Gespräch mit David. Viel Freude damit.
Gerne kannst du mir auch weitere Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Höre:innen des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.
Transkript zum Wandel der Mobilität in Unternehmen
Sebastian
Servus David, vielen Dank, dass du dir heute die Zeit nimmst, dass du bei uns im EAN-Podcast zu Gast bist. Wir unterhalten uns ein Stück weit über deinen Weg zur E-Mobilität und wie du jetzt aktuell auch in deinem aktuellen Job eben Unternehmen hilfst, den Weg zur Mobilität zu finden auf unterschiedlichste Art und Weise, wo auch E-Mobilität natürlich eine Rolle spielt. Bevor wir da allerdings tiefer einsteigen, stell dich doch gerne mal kurz selbst vor, wer du bist, was du aktuell machst. Und dann stelle ich die eine oder andere Frage zu deinem Lebensweg bisher.
David Vincent Wieters
Moin, vielen Dank für die Einladung. Ja, David Wieters mein Name. Ich bin derzeit Mobility Consultant bei belmoto und bin seit rund 13 Jahren im Bereich Elektromobilität tätig und konnte daher so meinen eigenen Blick und die eigenen Blickwinkel erfassen auf die Entwicklung in Deutschland vor allen Dingen und konnte in den letzten Jahren in verschiedenen Aufgabenbereichen dann auch an der Elektromobilität mitwirken und freue mich heute dabei zu sein.
Sebastian
Du hast mir ja im Vorgespräch schon erwähnt, also diese 13 Jahre E-Mobilität standen ja da und da ging es dann eben nicht darum, dass du da direkt eingestiegen bist und Unternehmen beraten hast, sondern du hast dich auch einer wichtigen Aufgabe angenommen, damit zugeparkte Ladestationen eben auch für E-Autos zur Verfügung stehen und nicht für Verbrenner, die da meinen, sie können mal kurz ihr Fahrzeug dort abstellen. Vielleicht magst du uns da mal abholen, wie denn das begonnen hat, weil das ist ja jetzt auch nicht unbedingt so alltäglich, dass man sich dafür stark macht.
David Vincent Wieters
Genau. Also es war im Jahr 2010, damals noch auf der Realschule, wo es dann darum geht, dass du dann in der zehnten Klasse so ein Kolloquium schreiben darfst. Und da habe ich mir das Thema erneuerbare Energien ausgesucht. Das war ja damals noch ein viel größeres Thema gefühlt als heute, zumindest was die Solarbranche angeht. Und so fing der ganze Weg dann an, dass man dann sich überlegt hat, was machte man denn nach der Realschule? Dann wurde man irgendwann 18 und dann ist man auf das Berufsgymnasium gegangen für Wirtschaft. Und dann hat man so seine Themen so gefunden und dann von dem Thema erneuerbare Energien hin zum Thema Elektroauto, weil ich Autos schon früher immer ganz toll fand.
Und dann fing das natürlich an, sobald du mal irgendwie einen Führerschein hast, möchtest du Autos ausprobieren. Und damals gab es zwar bisher nicht so viele Elektroautos in den Jahren 2013, 2014, aber dann doch schon einige. Und dann hat man die natürlich ausgetestet. Damals hattest du aber noch keine Wallbox zu Hause bei deinen Eltern, sondern du hast über eine Steckdose geladen, bist also durch die Gegend gefahren, hast das Auto getestet und du wolltest natürlich auch die öffentliche Ladeinfrastruktur ausprobieren, die damals, das ist ein wenig anders als heute, erst mal nicht irgendwie über Apps groß verfügbar war.
Das heißt, man musste sich damals tatsächlich über noch die Stadtwerke eine Kundenkarte holen und Ähnliches. Und was man damals tatsächlich noch hatte, was ich heute tatsächlich eher nicht mehr so erlebe, ist, dass die Ladestationen zugeparkt waren. Und wie man dann so ist als junger Sprüngling, der gerade in das Thema Elektromobilität einsteigt und seine ersten Berufserfahrungen parallel macht, hat man sich dann einfach mal beschwert und hat man sich so lange bei den Stadtwerken beschwert: „Hey Leute, ihr müsst doch einfach nur da mal ein vernünftiges Parkschild hinmachen, dann parkt das keiner mehr zu“, dass sie das aufgegriffen haben und gesagt haben: „Wissen Sie was, Herr Wieters, wir machen daraus jetzt mal einen Presseartikel.“
Das heißt, wir sind dann eingeladen worden, also ich in meiner Person zusammen mit Vertretern der Stadtwerken und der Presse, sind dann zu den besagten Parkplätzen hingefahren und haben dann diese typischen Fotos gemacht, wo du einen Stecker in die Hand nimmst und komisch schaust, so nach dem Motto: Warum steht hier so ein Auto vor mir? Das ist kein Elektroauto. Ich würde gerne hier laden. Ja, so fing das dann an und dann wurde das Thema Elektromobilität quasi zum täglichen Hobby, Interessenfeld, und ging dann immer weiter.
Sebastian
Ging ja insofern weiter, als du dann eben auch eigene Ladeinfrastruktur aufgebaut hast, wenn ich das richtig aufgeschnappt habe. Vielleicht magst du zu dem nächsten Schritt deiner Reise dann auch ein paar Worte verlieren.
David Vincent Wieters
Genau. Es ging dann darin über, dass ich dann ein Studium begonnen habe für regenerative Energiewirtschaft an der jetzigen Technischen Hochschule in Bingen am Rhein und war dann zwar in dem Feld unterwegs erneuerbarer Energien, ich wollte eigentlich auch den Fokus mehr auf Elektromobilität schaffen, gab es damals aber tatsächlich so im Studienangebot nicht so. Insofern war das erst mal ein guter Kompromiss. Das ganze Thema hat mich aber nicht losgelassen und irgendwann war ich dann in den Studierendenvertretungen vertreten als aktives Mitglied und habe gesagt: „Sag mal, warum haben wir eigentlich keine Ladestation hier, beziehungsweise, die, die wir haben, sind nicht so ganz öffentlich nutzbar. Lass uns doch mal Ladestation schaffen.“ Und wie das dann so ist, hat man dann verschiedenste Prozesse und Ebenen, die man durchgehen muss.
Aber letzten Endes haben wir dann tatsächlich dafür gesorgt, dass wir vier öffentliche Ladestationen geschaffen haben für in erster Linie natürlich die Studierenden. Es wurde also von Studiengeldern finanziert, aber im Sinne der Gemeinnützigkeit und der öffentlichen Nutzung denen auch zur Verfügung gestellt. Und 2020 wurden sie dann installiert. Also es hat ein paar Jahre gedauert, ja, war aber auch damit verbunden, dass wir E-Carsharing für die Studierenden geschaffen haben.
Ich kam also damals zur Uni schon 2014 und hatte da meinen Golf 3 und habe mir dann so überlegt, sag mal, ich fahre nicht einen Kilometer und dann habe ich schon 100 € ausgegeben, weil irgendwie Versicherungen und Steuern. Wenn ich die 100 € nehme und packe da einen Renault Zoe vor die Haustür hin und würde dann einfach die Fahrgelder zahlen, dann ist das erstens ökologischer und zweitens ökonomischer. Und so ging das dann über die Jahre hinweg, von der Idee bis dann zur Umsetzung, sodass wir dann auch in dem Zeitraum etwa die Ladestationen für das E-Carsharing geschaffen haben, was wir dann letztlich auf fünf Jahre ausgeschrieben haben. Das heißt, an der Hochschule stehen aktuell zwei E-Fahrzeuge, die sehr, sehr kostengünstig von Studierende genutzt werden können. Das heißt, tagsüber ab 1 € mit 15 Cent pro Kilometer. Wenn man sich das mit anderen Carsharing-Preisen anschaut, also wirklich sehr günstig. Und so hat das eine zum anderen quasi geführt.
Sebastian
Dein Weg war ja damit aber auch bisher nicht zu Ende, sondern du hast ja noch eins draufgesetzt und bist dann ja auch E-Mobilitätsberater geworden, hast dort deinen Weg fortgesetzt und von dort aus dann eben auch zu belmoto gegangen, wo es jetzt eben auch um Mobilität geht, Mobilitätsangebote schaffen in Unternehmen, in Flotten. Und bevor wir da auf belmoto ein Stück weit näher eingehen, für mich folgerichtig natürlich der Weg zum E-Mobilitätsberater. War es für dich auch so klar, dass das kommen musste?
David Vincent Wieters
Jein. Es wurde immer mehr klar, auch durch diese ganzen Nebenjobs, die man gemacht hat in Instituten, in Verkehrsverbünden, im Fuhrparkbereich von Großkonzernen, dass dann klar wurde, ja, erneuerbare Energien, alles cool, aber ich glaube, dein Steckenpferd, David, das ist das Thema Elektromobilität. Und es war dann Zufall, dass man das, worüber man Spaß hat zu reden, dann irgendwann beruflich machen konnte. Das fing aber damit an, dass Corona dann irgendwann tatsächlich kam und man sich dann überlegt hat, du, ich muss jetzt etwas machen, so. Ich werde hier nicht glücklich in meinem Studium. Ich bin nicht der große Techniker. Ich bin der, der gerne berät, der Lösungen findet, aber der, der jetzt nicht 30 Seiten irgendwie technisches Diagramm aufmalt.
Und dann habe ich mich angefangen zu bewerben, erst im E-Carsharing-Bereich und dann in anderen Bereichen. Und dann war tatsächlich Silvesterabend, erster Corona-Abend, und hat alleine zu Hause gesessen und hat dann so die Branchenportale mal durchgeschaut, hat dann Jobanzeigen gesehen und war da eine Anzeige offen. Bewerbung bis zum 31.12. Mitternacht als Berater für Elektromobilität und Ladeinfrastruktur im schönen Landkreis Konstanz. Und habe mich dann in so einer Nacht- und Nebelaktion quasi beworben und war dann später tatsächlich drei Monate dort als Berater tätig.
Sebastian
So kann es dann doch mal gehen. So kurz vor knapp das Beste daraus gemacht. Und das war jetzt auch bei dem Unternehmen, wo du aktuell beschäftigt bist?
David Vincent Wieters
Tatsächlich nicht. Das war damals bei der Energieagentur dort im Landkreis. Und da konnte man halt die ersten Erfahrungen so als Berater sammeln. Das ist eine Energieagentur, das heißt, es ist eine gemeinnützige Arbeit. Man darf dann nicht zu sehr in die Tiefe gehen, was die Beratungsleistung angeht, weil das Ganze vom Land gefördert ist. Das heißt, man darf, sage ich mal, der Wirtschaft keine Konkurrenz machen im Bereich Beratung. Hat also sehr viele Erstberatungstermine geführt. Ich merkte aber sehr schnell, Erstberatung ist cool und es war auch ein cooler Einstieg, aber, dass das Feld so groß ist in Beratung und der ein oder andere Kunde hätte sich auch sehr gerne gewünscht, dass es dann noch hätte weitergehen können in der Beratung, dass ich dann überlegt habe, hey, schaust du mal um, vielleicht gibt es ja noch eine andere Variante. Und dann ging es zum nächsten Arbeitgeber, bevor es dann tatsächlich zu belmoto Anfang diesen Jahres ging.
Sebastian
Belmoto an sich, hast du ja im Vorfeld erzählt, ist eigentlich ein Unternehmen, was jetzt so aus dem klassischen Fuhrpark-Management kommt und jetzt aber dann auch eher zu einem Mobilitätsmanagement sich wandelt. Wie hast du es kennengelernt? Warst du noch zu dieser Fuhrpark-Management-Zeit dort oder war es dann schon vorangeschritten in Richtung Mobilitätsmanagement?
David Vincent Wieters
Es war tatsächlich schon vorangeschritten in dem Bereich Mobilitätsmanagement. Belmoto kommt, wie zuvor besprochen, aus dieser Branche Fuhrpark-Management und das Outsourcing des Fuhrparkmanagements an einen externen Dienstleister. Und vor einigen Jahren hat man dann erkannt Mensch, das Thema Fuhrpark verändert sich. Nicht nur Elektromobilität, ganz viele andere Themen kommen auch hinzu. Die jungen Generationen möchten nicht unbedingt einen Dienstwagen. Die wohnen vielleicht in der Hamburger Innenstadt, die wissen gar nicht, wo sie parken sollen. Die suchen sich andere Lösungen, was nicht heißt, dass man den Dienstwagen abschafft, aber, dass man vielleicht auch Alternativen bietet und vielleicht auch allen Mitarbeitenden Angebote schafft. Und so ist das ganze Thema Mobility-Management aufgekommen.
Seit zwei, drei Jahren gibt es dementsprechend die Consulting-Abteilung, die dann ganz gezielt auf Kunden zugeht. Wir haben vor allen Dingen Großkunden, die also wirklich 1000 Mitarbeiter haben, wo es darum geht, von der Car-Policy zur Mobility-Policy zu kommen. Das heißt, wir gehen also wirklich in die Tiefe rein und bauen Konzepte auf kleinster Ebene, wenn es also um Details geht und schaffen das Ganze in einem großen Rahmenkonzept zusammen. Wo dann aber, jetzt schließen wir den Kreis, Elektromobilität natürlich nicht zu vernachlässigen ist, denn da sind natürlich immer wieder große Hürden und Probleme, die es zu lösen gilt, aber die man auch gut lösen kann inzwischen.
Sebastian
Für mein Verständnis, also ihr geht rein, nehmt euch die Car Policy, schaut euch den Fuhrpark an, betrachtet das, nehmt da wahrscheinlich auch so mal einen Status Quo auf vor Ort, um dann eben auch zu schauen, wo kommen wir her, wo kann die Reise hingehen schlussendlich. Deutschland ist ja schon so das Dienstwagenland, Betonung auf Wagen. Ist das denn dann auch so einfach umsetzbar? Ich meine, dass ihr da von einem Manager einbestellt werdet oder Managerin und die sagt, hier ändert mal ein wenig, schön und gut in der Theorie. In der Praxis könnte ich es mir jetzt schon herausfordernd vorstellen.
David Vincent Wieters
Das Interessante ist, dass der Bezug zu belmoto oder Kontakt zu belmoto gar nicht mal unbedingt aus dem Mobility-Management oder Fuhrpark-Management kommt, sondern vor allem getrieben wird aus dem Bereich HR, aus dem Recruiting. Also es wird gesagt: „Hey, unsere Car-Policy ist ja alles schön gut, aber wir brauchen mal mehr Benefits für unsere Mitarbeitenden.“ Und dann kommt man eben auf belmoto und schafft dann halt eben diese Benefits. Aber ja, der Umstieg kann natürlich schwierig sein. Da geht es dann aber natürlich um die Dienstwagenberechtigten, die schon vielleicht auch etwas länger einen Dienstwagen haben. Und deswegen ist da natürlich notwendig, diesen Change-Prozess so zu gestalten, dass alle mit geholt werden.
Weil sobald irgendwie im Unternehmen bekannt wird, wir arbeiten da gerade an so einem Mobility-Konzept und einer Mobility-Richtlinie, fängt die Gerüchteküche an, hey, die möchten mir meinen Dienstwagen wegnehmen. Vielleicht auch in den Abteilungen, hey, ich habe ja dann gar keine Aufgaben mehr, ein Fuhrpark-Management, wenn wir keine Dienstwagen mehr haben. Und das gilt es natürlich von vornherein mit zu berücksichtigen und zu begleiten, ja? Es geht uns nicht darum, irgendjemanden, was wegzunehmen, sondern das Angebot zu erweitern und den Kunden und vor allen Dingen dann den Mitarbeitenden selbstbestimmte Mobilität im Jahr 2023 zu ermöglichen.
Sebastian
Bei diesem Change-Prozess, wie du ihn jetzt genannt hast, offeriert ihr Wege, zeigt Wege auf sozusagen, aber ihr helft dann schlussendlich auch schon bei der aktiven Umsetzung dann dabei? Oder ist es eher tatsächlich nur beraten und dann gesagt, hier ist euer Fahrplan, nach dem könnt ihr vorgehen?
David Vincent Wieters
Ganz wie der Kunde es möchte. Also wir sind als Consulting komplett eigenständig, wir sind komplett neutral. Wir haben, wie zuvor besprochen, dieses Mobility-Management auch dabei. Das wird aber nirgends so positioniert. Also wenn der Kunde dazu Informationen haben möchte und ein Angebot, kann er das gerne bekommen. Uns ist wichtig, dass wir komplett neutral sind, weil wir eben auch so einen hohen Anspruch an unser eigenes Ziel und die Qualität haben, die wir dem Kunden abliefern wollen. Was bedeutet das zum Beispiel, wenn es jetzt Thema Elektromobilität, Ladeinfrastruktur geht?
Wir haben jetzt irgendwie nicht Kooperation mit Anbieter XY, der dir dann Ladestationen aufbaut, sondern wir machen gerne mit dem Kunden zusammen eine Erstellung eines Anforderungsprofil, nachdem wir mal geschaut haben, was brauchst du denn ungefähr? Was sind deine Standort spezifischen Kriterien oder vielleicht auch Kriterien in der Buchhaltung oder technischen Führung et cetera, Lade-Management. Und dann machen wir mal eine Abfrage bei 15 Anbietern, die sollen mal darauf antworten auf den Fragenkatalog, den wir entwickeln, den werten wir aus für dich. Wir gehen in die Termine mit dir zusammen, die Nachtermine mit dem möglichen Interessenten, interessanten Dienstleistern und dann geht es da weiter. Also eine komplette Beratung von A bis Z.
Und wenn es dann später tatsächlich in die Umsetzung gehen würde, können wir… Der Kunde kann sich frei entscheiden, ab welchem Punkt wir aussteigen. Oftmals ist es tatsächlich so, dass wir das Projekt im Nachgang viel weiter noch verfolgen und immer wieder Rücksprache halten und so uns auch einbinden können. Weil das Thema Mobilität ist natürlich im stetigen Wandel, zum Beispiel Deutschland-Ticket, großes Thema. Vor einem Jahr war das Deutschland-Ticket noch gar nicht auf dem Markt. Da gab es das 9-Euro-Ticket. Die Gerüchteküchen gehen los, dass ein Deutschland-Ticket kam. Dann gab es das Deutschland-Ticket, aber es gab noch kein Job-Ticket Deutschland. So, das ist jetzt gerade großes Thema. Gerade erst vor zwei Tagen bei einem großen Kunden von uns implementiert. Jetzt gehen langsam die Bestellungen alle los und Mobilität ist ein Wandel.
Sebastian
Eben dieser Wandel wird das Ganze auch so interessant machen, dann für dich, sage ich mal, als Consultant. Wenn du das berätst, kannst du uns mal an einem exemplarischen Beispiel vielleicht aufzeigen, wie man dann eben von dem, ich nenne es jetzt mal, klassischen Dienstwagenprinzip, dann hingeht zu diesem Mobilitäts-Angebot, was in einem Unternehmen auch gelebt wird und wie sich das dann äußert? Was für ein Mix haben wir? Haben wir dann E-Autos? Haben wir PEV? Haben wir E-Bikes? Also, dass wir das vielleicht mal ein Stück greifbarer noch bekommen.
David Vincent Wieters
Genau. Also es gibt… So ein klassisches Mittel ist, dass man nicht über Berechtigungen für einen Dienstwagen spricht und dafür einzelne Budgets, sondern, dass man allgemein von einem Mobility-Budget spricht. Das heißt, jeder Mitarbeiter hat ein Budget zur Verfügung und kann sich Mobilitätsoption aussuchen, ganz entsprechend nach seinem Bedarf. Das fängt dann aber dann auch an, dass es zum Beispiel 50 € gibt zum Bezug des Deutschland-Tickets im Rahmen der steuerlichen Vorteile, die es da gibt. Und das wird dann natürlich erweitert auf diejenigen, die auch einen Dienstwagen haben.
Und da gibt es ganz verschiedene Ansätze. Ein Punkt ist zum Beispiel, dass man die Budgets für elektrische Dienstwagen tatsächlich höher ansetzt, also das, was ich dann letztlich bestellen darf. Wenn ich jetzt ein Budget habe für ein Verbrennerfahrzeug und betreibe jetzt zum Beispiel ein Down-Sizing, dann wird mein Budget nicht größer, aber ich bekomme Budget zur Verfügung, weil ich ein kleineres Auto genommen habe, eine geringere Leasing-Rate habe und kann dieses Budget dann zum Beispiel nutzen, um mir ein Bike-Abo zu ermöglichen noch zusätzlich, was auch meine Familie nutzen kann, um ein Bike-Leasing vielleicht zu ermöglichen oder eben andere Mobilitätsoptionen zu nutzen, die man dann halt mit dem Kunden zusammen implementiert.
Sebastian
Das ist dann auch ein Mittel, was verwendet wird von euren Kunden? Also die verstehen das auch von dem Prinzip her? Und wie holt ihr dann diese alteingesessenen Dienstwagenfahrer ab und vermittelt denen den Vorteil? Oder sagt ihr dann einfach, okay, habt die Option, ihr könntet rein theoretisch, wenn ihr wolltet, das kleinere Fahrzeug, vielleicht sogar E-Fahrzeug, wählen mit einem Bike Abo in Kombination oder ihr bleibt halt bei eurem großen Verbrenner.
David Vincent Wieters
Genau. Das Ziel ist natürlich, wie du schon sagst, dass natürlich auch ein Wandel vollzogen wird, je nachdem nach auch der Ziele der Kunden. Erst mal nehmen wir dem Dienstwagenfahrer nichts weg. Das ist schon mal die erste wichtige Information. Aber dann wollen wir natürlich trotzdem, weil das Thema Nachhaltigkeit ist natürlich eins, wodurch das Ganze natürlich auch geführt und gelenkt wird, dass trotzdem vielleicht ja ein Umstieg erfolgt, so. Und das muss man natürlich aktiv begleiten. Was wir also machen, ist, nicht nur ein Konzept schreiben, sondern diesen Change-Prozess aktiv zu begleiten.
Wir machen Mitarbeitendenveranstaltungen, wir machen Roadshows, wir kommen auch mal vorbei, wir zeigen auch mal das Thema Bike, wir machen auch mal Testwochen, vor allem im Bereich Elektromobilität. Wir haben da Kontakt durch unseren Mobility-Management-Bereich, unserem Background, zu verschiedensten Automobilherstellern oder Großhändlern und können dann so innerhalb von kürzester Zeit diverseste Fahrzeuge einfach mal vor Ort vor die Tür stellen und ermöglichen so dann halt wirklich, dass man Elektromobilität erfahren kann. Das wirst du sicherlich verstehen können. Elektromobilität ist ein Thema, da kann man lange drüber reden und studieren und sprechen. Aber man muss es dann wirklich dann erfahren, um es wirklich zu verstehen.
Sebastian
Bestes Verkaufsargument. Da braucht man nicht mehr sagen, das ist tatsächlich so. Einmal eingestiegen, Stück mitgefahren und schon ist da Feuer und Flamme oder es arbeitet zumindest in einem. Das konnte ich bisher auch immer feststellen. Eine wichtige Sache, gerade wenn wir uns im Umfeld der Unternehmen bewegen, ist ja auch der sogenannte CO₂-Fußabdruck, an dem Unternehmen ja auch immer mehr gemessen werden. Helft ihr dann auch dabei, das irgendwie faktisch zu greifen sozusagen? Also ist das für Unternehmen auch schon ein Vorteil, weil die dann eben sagen, wir gehen gezielt diesen Mobilitätswandel an, um unseren CO₂-Fußabdruck eben in dem Fuhrpark nach unten zu bekommen?
David Vincent Wieters
Also das ist natürlich ein großes Thema. Es hängt immer sehr vom Kunden ab. Es gibt ja auch auf der EU Ebene entsprechende Vorgaben an große Konzerne. Es ist also ein Thema, was immer größer wird. Der Einstieg dazu ist tatsächlich oft die Bilanzierung vom Fuhrpark. Es gibt Kunden, die kennen ihren Fuhrpark sehr gut. Es gibt aber auch Kunden, wo man dann in der Status-Quo-Analyse feststellt, dass man verschiedenste Datenquellen einfach mal zusammenbringen muss, um mal so einen Blick darauf zu geben, wie stehen wir denn überhaupt CO₂ und was sind unsere Verbesserungspotenziale? Und da kann dann natürlich im Fuhrpark Bereich vor allem die Elektrifizierung helfen auf der Gesamtmobilitätsebene. Und da gehört auf EU-Ebene in Zukunft dann auch die Pendlermobilität hinzu. Geht es dann natürlich darum, Angebote zu schaffen.
Sebastian
Vielen Dank. Da haben wir, glaube ich, einiges schon mitnehmen können jetzt von deinem Weg, der dann doch, auch wenn er vielleicht nicht so ganz geradlinig am Anfang ausgesehen hat, sich dann doch ganz stark auf E-Mobilität ausgerichtet hat, David. Und auch mit belmoto, was ihr da unterstützt und wie ihr das vorantreibt, ist sehr wertvoll, denke ich, einfach, um auch aufzuzeigen und spürbar zu machen, E-Mobilität, beziehungsweise Mobilitätswandel, ist gut und der kommt auch einfach an und als Unternehmen sollte man das Ganze auch aktiv angehen, um dann eben bei den Arbeitnehmern auch attraktiv zu bleiben schlussendlich, beziehungsweise sich auch positiv auf den eigenen CO₂-Fußabdruck auszuwirken. Insofern, vielen Dank für die Einblicke, deine Zeit, David, und bis demnächst.
David Vincent Wieters
Danke. Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte.
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