Alpine: 7 Elektro-Modelle bis 2030
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Renaults Sportwagen-Tochter Alpine dreht ab dem nächsten Jahr auf. Bis 2030 sollen sieben neue Modelle auf den Markt kommen. Darunter eine batterieelektrische Neuauflage des A110 und ein dynamischer Bruder des Renault 5 E-Tech Electric. Doch Alpine ist mehr als nur eine schnelle Renault-Alternative.
In der Formel 1 lief es in diesem Jahr für Alpine bestenfalls mittelprächtig. Mit 120 Punkten belegte der Werks-Rennstall in der Teamwertung den sechsten Platz, ganze 160 Zähler hinter dem Fünften (Aston Martin). Ein Abschneiden im Niemandsland der Königsklasse des Rennsports ist sicher nicht das, was sich die stolzen Franzosen vorstellen. Schließlich soll der Glamour der Formel 1 auch auf die Sportwagen aus Dieppe (Normandie) abstrahlen. Zumal bis zum Jahr 2030 sieben neue Boliden aus der Traumgarage (so nennen die Alpine-Manager das Programm) auf die Straße rollen.
Die sollen emissionsfrei unterwegs sein. So hat es der allgewaltige Renault-Chef Luca de Meo bei seinem Besuch am Ärmelkanal festgelegt. „Emissionsfrei bedeutet aber nicht zwangsläufig batterieelektrisch“, stellt Robert Bonetto, Vice President von Alpine Engineering klar. Was der Techniker damit meint, sieht man beim Rennsport-Prototypen Alpenglow, der von einem Wasserstoff-Verbrennungsmotor angetrieben wird. Dennoch stehen die sportlichen E-Mobile ganz oben auf der Agenda. Wenn es um die Power-Stromer geht, wartet jeder auf eine elektrische A110. Der Alpine schlechthin, der dem Porsche E-Boxter Paroli bieten soll.
Da müssen sich die vielen Fans des ursprünglichen Alpine noch bis Ende 2026 gedulden. Wie das Auto aussehen könnte, zeigt das Konzept Alpine A110 E-ternité, bei dem die Batteriepakete vorne sowie hinten und eben nicht zwischen den Achsen verstaut sind. Um die elektrische Alpine-Ägide einzuläuten, nimmt die Renault-Tochter viel Geld in die Hand und stellt den elektrischen Zweisitzer auf eine neue Architektur APP (Alpine Performance Platform), die, wie Robert Bonetto betont, kein Derivat einer bestehenden Renault-Architektur sein wird. Allerdings dämpfen die Alpine-Entwickler im gleichen Atemzug die Erwartungen. Eine Eins-zu-eins-Transformation des agilen Mittelmotorsportlers in das elektrische Zeitalter wird es nicht geben.
Zu den Traditionen, die auch bei einem E-Alpine beibehalten werden, gehört die Authentizität. „Wir täuschen nichts vor“; stellt der Produkt-Verantwortliche Charlie Biardeau klar und erteilt einem künstlich generierten Verbrennungsmotorgeräusch samt eingesetzten Schaltvorgängen, wie sie beim Hyundai Ioniq 5N Teil des Pakets sind, eine Absage. Der Klang der E-Maschine wird maximal moduliert, aber nicht verfälscht. Dennoch soll der E-Alpine A110 dem Besitzer eine besondere Erfahrung bieten, bei der der Fahrer mit dem Auto verschmilzt, damit auch der nächste A110 das Leuchtturm-Auto für die gesamte Alpine-Modellpalette wird.
Alpine | Heck des Alpine A110 E-ternité
Damit sich die neue Architektur, auf der E-A110 steht auch rechnet, müssen Synergien her und der Technik-Rohbau verwendet werden. Das wird auch bei Alpine so sein, deswegen wird die neue Architektur sehr flexibel sein und verschiedene Fahrzeugtypen ermöglichen. Allerdings kommt diese Basis nicht bei allen der erwähnten sieben Modellen. Der Alpine A290_ß ist der sportliche Bruder des Renault 5 E-Tech Electric, der auf dem Genfer Automobilsalon sein Debüt feiert. Deswegen wird der Alpine A290_ß ebenfalls auf der CMF-B EV-Plattform stehen. Natürlich nicht ohne Änderungen, die dem sportlichen E-Kleinwagen den Pepp verleihen, den das Serienmodell nicht hat. Der Vorderwagen des A290_ß wird verändert. Dazu bekommt der Alpine Torque Vectoring und eine Mehrlenkerachse.
Die Studie gibt schon einen konkreten Ausblick auf das Serienmodell. Die Abmessungen für den Alpine A290, der ebenfalls nächstes Jahr erscheint, stehen fest: 3,99 Meter lang, 1,82 Meter breit und 1,52 Meter hoch. Der kurze Radstand von 2,53 Meter garantiert Agilität. Das ist ein merklicher Unterschied zur Studie: 4,05 Meter lang, 1,85 Meter breit und 1,48 Meter hoch. Eine Sache, an der die Alpine-Techniker tüfteln, sind die Bremsen, bei denen der Übergang von Rekuperation zur „analogen“ Verzögerung soll geschmeidig ablaufen. Charlie Biardeau verspricht einen exakten Druckpunkt und dass die Bremse leicht zu dosieren ist. „Wir sind viele Konkurrenzprodukte gefahren und waren enttäuscht“, so der Techniker. Der A290 wird rund 165 kW / 224 PS haben und damit sicher mehr als der Renault 5 E-Tech Electric, mit dem er sich die Batterien teilen wird, die aber für den Alpine entwickelt wurden.
Ein BEV-C-Crossover GT, der im Alpine Geburtsort in Dieppe vom Band läuft, komplettiert 2025 das dynamische E-Trio. Dabei setzt man bei Renaults Power-Abteilung auf NMC-Batterien (Nickel-Mangan-Cobalt), deren Zellen beim Start-up Verkor in einer zwölf Gigawattfabrik in Dünkirchen produziert werden. „Der Alpine wird das erste Auto mit der Peformance-Batterie sein“, verspricht der Chefentwickler des elektrischen Antriebsstrangs Frédéric Lenindre. Anders als der Scénic haben die zwölf Module beim Alpine eine Kapazität von 89 Kilowattstunden, also zwei kWh mehr. Bei den Akkus kommt die 400 Volt Technik zum Einsatz. Das Laden von zehn auf 80 Prozent soll in etwa 20 Minuten erledigt sein. Bis 2028 soll diese Zeit auf zwölf bis 15 Minuten fallen. Alpine wird in Zukunft weiter auf die NMC-Akkus setzen, bei denen die Energiedichte weiter steigen soll. Das hilft der Alpine-Dynamik-Gleichung.
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