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E-Autos im Winter: Gewusst wie – oder auch nicht

E-Autos im Winter: Gewusst wie – oder auch nicht

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Der Winter ist in Deutschland angekommen und mit ihm Eis, Schnee und Glätte auf den Straßen. Alles kein Problem, wir sind ja vorbereitet. Seit Jahren wissen wir, was zu tun ist, um unseren Diesel oder Benziner fit durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Wie aber sieht es mit den vielen Elektroautos aus, die mittlerweile unterwegs sind? Wie fit sind die Deutschen, wenn es darum geht, einen Stromer auf Minustemperaturen vorzubereiten?

Das wollte das Gebrauchtwagenportal AutoScout24 in Erfahrung bringen und hat im Rahmen einer repräsentativen Umfrage den E-Auto-Winter-Wissenscheck mit Autohalter:innen durchgeführt. Demnach ist jede:r Dritte der Ansicht, man müsse möglichst vor dem ersten Schneefall noch die Zündkerzen eines E-Autos tauschen, um gut durch den Winter zu kommen. Knapp jede:r Vierte glaubt, durch die niedrigen Temperaturen gewönnen Stromer an Reichweite hinzu. Und jede:r Zweite würde ein im Schnee steckengebliebenes Elektroauto kurzerhand zur nächsten Werkstatt schleppen lassen – nicht wissend, dass dies den Antrieb schädigen kann. Man sieht also: Es herrscht großer Nachholbedarf beim Fachwissen über Elektroautos.

Um den Wissensstand der Autofahrer:innen abzufragen, hat AutoScout24 insgesamt zehn Aussagen zum Thema „Wintercheck bei E-Autos“ aufgestellt und die Teilnehmenden gebeten, diese als richtig oder falsch zu bewerten. Hierbei entsprachen fünf der vorgegebenen Aussagen den Tatsachen, fünf Aussagen waren falsch. Für die Umfrage haben AutoScout24 und das Marktforschungsinstitut Innofact eine repräsentative Stichprobe von gut 1000 Autohalter:innen in Deutschland befragt.

Alles eine Frage der Reichweite

Reichweite ist bekanntlich ein viel diskutiertes Thema bei Elektroautos. Jede:r Interessierte muss sich noch vor dem Kauf die Frage stellen: Welche Strecke bewältigt die Batterie des Fahrzeugs? Und reicht die Leistung aus, um mich zur Arbeit und wieder zurückzubringen? Hierbei lohnt es sich, diese Rechnung sowohl für sommerliche als auch für winterliche Temperaturen aufzustellen. Denn bei Kälte müssen E-Autofahrende mit einem Reichweitenverlust rechnen, der auf der Kurzstrecke im Worst Case bis zu 50 Prozent betragen kann.

Zwar ist diese Tatsache 70 Prozent der deutschen Autofahrer:innen bewusst, 30 Prozent bewerten diesen Zusammenhang hingegen als falsch. Fast jede:r Vierte (23 Prozent) stimmt zudem dieser These zu: „E-Autos haben im Winter eine um bis zu 30 Prozent höhere Reichweite, weil durch die kalten Temperaturen weniger Energie zur Kühlung der Batterie aufgewendet werden muss.“

Sich Abschleppen lassen – auch das will gelernt sein

Was also tun, wenn ich fälschlicherweise glaube, mit meinem E-Auto bei Kälte weiter fahren zu können als im Sommer und mit diesem Wissen und einer leeren Batterie auf einer verlassenen Landstraße strande? Abschleppen bis zur nächsten Werkstatt natürlich – mit 54 Prozent sieht die Mehrheit der Befragten hierbei kein Problem.

Doch Vorsicht: Beim Abschleppen drehen sich die Räder des Fahrzeugs, was bei elektrischen Modellen unkontrolliert Strom erzeugen und den Antrieb schädigen kann. Aus diesem Grund untersagen die meisten Hersteller das Abschleppen ihrer E-Autos auf den eigenen Rädern. Möglich ist also nur der Transport auf der Ladefläche eines Lkw oder eines Anhängers. Nur 46 Prozent setzen hier einen grünen Haken.

Starthilfe: Nehmen ist seliger denn Geben

Anders sieht es aus, wenn der Stromer morgens nicht anspringt. Das kann daran liegen, dass die Starterbatterie leer ist – was im Winter eine der häufigsten Pannenursachen sowohl bei Verbrennern als auch bei E-Autos ist. In diesem Fall kann jedes beliebige Auto – auch ein Diesel oder ein Benziner – dem E-Auto Starthilfe geben.

Springt am nächsten Morgen allerdings der Benziner des Nachbarn nicht an, sollte man als E-Autofahrender eher zurückhaltend sein, Starthilfe anzubieten. Der Grund: Elektroautos haben in der Regel keine Lichtmaschine, die bei der Starthilfe nachregeln kann. Wie der E-Auto-Winter-Wissenscheck zeigt, sind sich nur 38 Prozent der Fahrenden dieses Zusammenhangs bewusst – ein eher maues Ergebnis.

Mal so richtig Einheizen – aber bitte nicht mit Zündkerzen

Aufgrund der Batterie beugt man als E-Auto-Enthusiast am besten vor, um im Winter gut durch den Tag zu kommen. Jede:r Dritte (33 Prozent) empfiehlt in diesem Zusammenhang, bei der Winter-Inspektion die Zündkerzen des E-Autos reinigen oder austauschen zu lassen. Das Vorhaben dürfte beim Mechaniker zu Erheiterung führen – E-Autos haben keine Zündkerzen. Fast ebenso viele Befragte (30 Prozent) stimmen dieser These zu: „Um Kältephasen gut zu überstehen und während der Fahrt Energie zu sparen, empfiehlt es sich, das E-Auto fünf Minuten vor Fahrtbeginn einzuschalten: So lässt sich die Abwärme des Motors optimal zum Heizen nutzen.“ Anders als bei einem Verbrennungsmotor wird beim Elektroauto allerdings keine Abwärme erzeugt. Und Energie spart man auf diese Art auch nicht, denn die komplette Energie für die Wärme im Auto muss aus der Antriebsbatterie entnommen werden.

Dennoch kann Vorheizen eine gute Idee sein – dann nämlich, wenn man das mittels Standheizung mit dem Kabel noch am Stromnetz erledigt. Auf diese Weise erspart man sich oft das Eiskratzen und schont die Akkulaufzeit während der Fahrt. Diesen Zusammenhang sieht im Winter-Wissenscheck allerdings nur jede:r Zweite (50 Prozent). Auch hier ist die Bewertung des allgemeinen Kenntnisstands deshalb: Ausbaufähig.

Warum der Blitz nicht zweimal in dasselbe E-Auto einschlägt

Bei einigen Aussagen punktet E-Auto-Deutschland dann doch – zugegeben, es sind nicht die kompliziertesten. So sind sich 81 Prozent vollkommen zurecht sicher, dass es bei Matsch und Schnee auch bei E-Autos Winter- oder zumindest Allwetterreifen braucht. Auch mit der Aussage, dass aufgrund des Elektroantriebs eine höhere Wahrscheinlichkeit bestehe, dass ein Blitz in das Fahrzeug einschlägt, lassen sich 81 Prozent der Befragten nicht aufs Glatteis führen.

Für 24 Prozent der Autofahrenden klärt sich durch die Verbreitung von E-Autos das lange ungelüftete Rätsel, warum eigentlich immer weniger Salz auf Deutschlands Straßen gestreut wird. Natürlich: Es schadet den Akkus der E-Autos, die größtenteils unter den Fahrzeugen verbaut sind, und kann zu irreparablen Schäden führen. Aus ihrer Sicht streuen die Gemeinden deshalb auch nicht mehr mit Salz, sie wollen schließlich die CO2-neutralen Fahrzeuge schonen. Die gute Nachricht: Zwei Drittel (76 Prozent) der Autofahrenden wissen, dass das Quatsch ist – und dass auf Salz zum Streuen aus Gründen des Umweltschutzes weitestgehend verzichtet wird.

Autoscout24

Quelle: Autoscout24 – Pressemitteilung vom 28.11.2023

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