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Chile und die E-Mobilität – eine subjektive Betrachtung

Chile und die E-Mobilität – eine subjektive Betrachtung

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Ende Januar, Anfang Februar konnten wir in Chile die Gewinnung von Lithium aus nächster Nähe betrachten und dokumentieren. In unseren kommenden „Stories of Salar de Atacama“ werden wir darauf im Detail näher eingehen. Was wir vorab aufgreifen möchten, ist unser subjektiver Eindruck von Elektromobilität in einem Land, welches selbst eine immens wichtige Bedeutung für das Wachstum in diesem Bereich spielt.

Hierzu muss man verstehen, dass wir im Norden Chiles im Umfeld der Atacama-Wüste unterwegs waren. Einem Teil Chiles der durch Wüste, endlose Weite, zurückhaltender Flora und Fauna geprägt ist. Teilweise fährt man hier stundenlang über verlassen wirkende Straßen, die selbst die nächste Tankstelle für Verbrenner im Abstand von 100 km ankündigen. Anzeige von Schnellladesäulen oder anderweitigen Lademöglichkeiten: Fehlanzeige.

Die benötigt man aber auch nicht. Denn Elektroautos sind genauso wenig zu sehen. Egal, wie genau man hinschaut. Wenn überhaupt, sind E-Autos und E-Transporter im Umfeld der Industrie zu erkennen. Nicht im Salar de Atacama selbst, sondern eher in der daran angebundenen Industrie in Antofagasta. Dort sind vor allem Pick-Up-Transporter von Maxus sowie deren Elektro-Transporter auf dem Unternehmensgelände unterwegs. Entsprechende Ladeinfrastruktur ist dort ebenfalls vorhanden.

Entwicklung des Elektroautomarktes in Chile

Volvo und die lokale Agentur Almabrands haben im vergangenen Jahr erstmalig einen Blick auf den dortigen Markt der E-Mobilität geworfen. Es handelt sich um die erste derartige Studie im Land, wie aus einem Bericht von bnamericas.com hervorgeht. Für 2022 heißt es darin, dass lediglich 0,4 Prozent der Neuwagenverkäufe elektrifizierte Modelle waren. Ihr Anteil sollte 2023 auf 0,6 Prozent ansteigen. Finale Zahlen für das vergangene Jahr liegen aber bisher nicht vor. 2022 waren die meisten dieser Elektroautos SUVs, die in der Hauptstadt Santiago verkauft werden. Die Automobilindustriekammer Anac, die sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2025 einen Marktanteil von 5 Prozent zu erreichen, prognostiziert für 2024 einen Anstieg auf 1,3 Prozent.

In absoluten Zahlen betrachtet wurden im Jahr 2022 in Chile 1769 elektrifizierte Autos – E-Autos und Plug-in-Hybride – zugelassen. Für 2023 prognostiziert Statista 4917 E-Fahrzeuge, die zugelassen werden sollen. 2024 nimmt man einen Absatz von 12.319 elektrifizierten Fahrzeugen an, um im Jahr 2025 bei 25.359 Einheiten zu landen. Das passt nicht gänzlich zu den Zahlen aus der Betrachtung von Almabrands, lässt aber die Tendenz eines steigenden Absatzes erkennen.

Die Gründe für eine fehlende Bereitschaft des Umstiegs auf E-Autos lassen sich mit denen in Deutschland und dem Rest Europas gleichsetzen. Aus den Erkenntnissen von Almabrands geht hervor, dass als Hauptbarrieren mangelndes Bewusstsein, insbesondere unter Frauen, der relativ hohe Preis von Elektroautos im Vergleich zu Modellen mit Verbrennungsmotor und die Wahrnehmung einer unzureichenden Ladeinfrastruktur gelten.

Olga Mardones, leitende Beraterin bei Almabrands, betonte, dass Aufklärung die größte Herausforderung sei. Sie verwies auf einen positiven Zusammenhang zwischen Wissen und Kaufbereitschaft. Der Ausbau des Ladernetzwerks stelle eine gemeinsame Aufgabe von öffentlicher Hand und Privatwirtschaft dar, wobei steuerliche Anreize die Zugänglichkeit von Elektroautos verbessern könnten, so die Annahme von Mardones.

Ausbau der Ladeinfrastruktur und staatliche Maßnahmen

Ergänzend hierzu sind die zitierten Zahlen von Germany Trade & Invest von Interesse. Laut Agencia de Sostentabilidad Energética gab es Stand Oktober 2023 in ganz Chile nur 692 öffentlich zugängliche Ladepunkte, davon 517 in der Metropolregion um die Hauptstadt Santiago de Chile. Was seinerseits gut zu dem Hauptschwerpunkt der Zulassungen in Chile passt. Dennoch kann festgehalten werden: Ladestationen gibt es viel zu wenig für ein Land mit einer mehr als doppelt so großen Fläche wie Deutschland. Zum Vergleich: In Deutschland lag die entsprechende Zahl zum 1. Juli 2023 bei 97.495, so die Daten der Bundesnetzagentur.

Die erwähnten Preise der E-Autos in Chile sind ebenfalls als abschreckend zu werten. Der durchschnittliche Preis für konventionelle Autos in Chile liegt bei 23,6 Millionen Pesos (etwa 22.700 Euro), verglichen mit 59 Millionen Pesos (etwa 56.700 Euro) für Elektromodelle. Zu den günstigsten Elektroautos gehören Modelle der chinesischen Marken BYD und MG, die bei Finanzierung unter 29 Millionen Pesos (etwa 27.900 Euro) starten.

Zukunftsaussichten und Regierungsziele

Und dennoch wird etwas geschehen müssen, damit die Ziele der dortigen Regierung erreicht werden. Ab 2035 sollen nur noch Elektroautos verkauft werden. Energieminister Juan Carlos Jobet betonte im Oktober 2021 die Bedeutung dieser Entscheidung für den Übergang zu effizienteren, umweltfreundlichen Autos, die dazu beitragen sollen, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Laut Francisco López, dem Staatssekretär für Energie, sind die gesetzten Ziele ambitioniert, aber erreichbar, da öffentliche und private Akteure koordiniert zusammenarbeiten. Die Regierung konzentriert sich dabei auf Regulierungen und Anreize, um die Vorteile der Elektromobilität bald allen Chilenen zugänglich zu machen.

Quelle: statista – Electric vehicle sales in Chile from 2013 to 2022, with a forecast through 2025 / bnamericas.com – Pioneering study outlines Chile’s electric car market challenges / smart energy international – Chile bans sales of internal combustine vehicles from 2035

Der Beitrag Chile und die E-Mobilität – eine subjektive Betrachtung erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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