Rückschlag für deutsche Lithium-Aufbereitung
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Im brandenburgischen Guben soll eigentlich eine Lithium-Aufbereitungsanlage entstehen, um daraus im weiteren Verlauf Batterien herstellen zu können. Das dafür verantwortliche Unternehmen Rock Tech ist bei diesem Vorhaben bislang von einer Förderung durch Bundesmittel ausgegangen, doch das hat sich nun laut eines Berichts des Handelsblatts überraschend zerschlagen. Stattdessen könnte nun vielleicht das Land Brandenburg in die Presche springen.
Beantragt wurden demnach Gelder gemäß der Förderrichtlinie „Resilienz und Nachhaltigkeit des Ökosystems der Batteriezellfertigung“, die wiederum auf den EU-Beihilferahmen „Temporary Crisis and Transition Framework“ (TCTF) fußt. Doch das Bundeswirtschaftsministerium hat diesen Antrag nun offenbar abgelehnt. Dies komme überraschend. “Das Konzept der Firma zur Lithiumproduktion gilt als mustergültig, um in der Batteriezellfertigung voranzukommen. Der Aufbau einer Batterieproduktion gehört zu den wichtigen Bausteinen für die Transformation der europäischen Automobilindustrie zur Elektromobilität”, schreibt das Handelsblatt.
Von der geschätzten Gesamtinvestition von 800 Millionen Euro sollten dem Bericht zufolge bis zu 200 Millionen Euro mit Fördergeldern bezuschusst werden. Doch es könnte Hoffnung geben. “Wir sind in einem sehr konstruktiven Austausch mit der brandenburgischen Landesregierung. Wir gehen davon aus, dass das Land Brandenburg ausreichende Mittel der Regionalförderung mobilisieren kann, um das Projekt zu realisieren“, sagte Rock-Tech-Geschäftsführer Dirk Harbecke dem Handelsblatt. Auch die Gemeinde Guben als vorgesehener Standort der Anlage bringe sich konstruktiv ein.
Mercedes-Benz ist wichtigster Kunde
Der Spatenstich für die Anlage, die einen geschlossenen Kreislauf für Lithium ermöglichen soll, erfolgte bereits im vergangenen Jahr. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Recycling: Im Jahr 2030 sollen 50 Prozent des in Guben eingesetzten Lithiums aus recycelten Batterien stammen. Weshalb genau die Förderung abgelehnt wurde, geht aus dem Artikel nicht hervor. Angesichts des hohen Drucks asiatischer Batteriefertigung auf den europäischen Markt zeigten sich die Beteiligten angesichts der Ablehnung jedoch sehr enttäuscht.
Dabei mangelt es Rock Tech auch nicht an namhaften Kunden. Hauptabnehmer ist Mercedes-Benz, wie das Handelsblatt schreibt: “Nach Angaben von Rock Tech wurde ein verbindlicher Abnahmevertrag für die Lieferung von jährlich 10.000 Tonnen batteriefähigem Lithiumhydroxid geschlossen.” Wenn Europa die selbst gesteckten Ziele bei der Verarbeitung von kritischen Rohstoffen erreichen wolle, dann brauche es laut Rock Tech in Europa zwölf derartige Lithiumkonverter. Bislang gibt es keinen, und dem im Bau befindlichen in Brandenburg werden offenbar Steine in den Weg gelegt.
Quelle: Handelsblatt – “Rock Tech erhält überraschend keine Bundesförderung”
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