Continental plant klimaneutrale Produktion bis 2040
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Continental hat in seinem Reifenwerk in Lousado, Portugal, einen wichtigen Meilenstein erreicht: Die Produktion von Reifen könne dort nun CO₂-neutral erfolgen, wie das Unternehmen mitteilt. Dies bringe Continental seinem Ziel näher, bis 2040 alle Produktionsprozesse CO₂-neutral zu gestalten. Der Schlüssel zu diesem Erfolg liegt in der Erzeugung von Dampf durch einen elektrisch betriebenen Kessel. Dieser Kessel nutzt sowohl selbst erzeugten Solarstrom als auch regenerativen Strom aus dem Netz.
Früher setzte das Werk in Lousado ausschließlich auf Erdgas zur Dampferzeugung. In der Reifenindustrie wird ein großer Teil der Energie für die Dampfproduktion benötigt, die zur Vulkanisation der Reifen notwendig ist. Bei diesem Prozess wird Rohkautschuk durch Hitze in flexibles und elastisches Gummi umgewandelt. Das Werk in Lousado produziert jährlich 18 Millionen Reifen. Continental plant, bis spätestens 2040 alle Werke auf CO₂-neutrale Produktionsprozesse umzustellen. Für diesen Zeitpunkt ging Continental bereits 2019 vom Verbrenner-Aus aus.
Dr. Bernhard Trilken, Leiter Produktion und Logistik des Reifenbereichs bei Continental, erklärt: „In Lousado zeigen wir, dass auch große Werke CO₂-neutral arbeiten können. Die Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen zu wettbewerbsfähigen Preisen ist dabei entscheidend.“ Er fügte hinzu, dass die Inbetriebnahme des Elektrodampfkessels der Beginn einer Lernkurve sei. Der neue Kessel in Lousado wandle Solar- und Ökostrom nahezu verlustfrei in Dampf um. Dabei wird Wasser in den oberen Teil des Kessels gepumpt und auf Elektroden gesprüht. Der elektrische Strom, der durch die Wasserstrahlen fließt, erhitzt das Wasser, bis es verdampft.
Zusätzlich zum Elektrodampfkessel wird weiterhin ein Gaskessel vorgehalten, um auf die schwankende Verfügbarkeit erneuerbarer Energien flexibel reagieren zu können. Pedro Carreira, Leiter des Continental-Reifenwerks in Lousado, betont: „Unser Standort profitiert von der häufigen Sonneneinstrahlung. Dies ermöglicht es uns, unsere Reifen vollständig elektrifiziert und CO₂-neutral zu produzieren.“
Alle Continental-Werke arbeiten daran, ebenfalls nachhaltiger und energieeffizienter zu werden, müssen jedoch unterschiedliche Herausforderungen wie Wetterbedingungen und die Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen meistern. In Lousado profitiert man eben davon, dass die Sonne im Durchschnitt sieben Stunden pro Tag, im Winter etwa vier Stunden scheint. Zum Vergleich: In Berlin scheint die Sonne im Winter nur 1,8 Stunden täglich.
Dank jahrelanger Bemühungen hat Continental eine führende Position beim Energieverbrauch pro Tonne produzierter Reifen erreicht, wie das Unternehmen in entsprechender Mitteilung angibt. Dies zeige ein internes Benchmarking des Unternehmens im Vergleich mit dem durchschnittlichen Energieverbrauch der weltweit führenden Reifenhersteller. Im Jahr 2023 verringerte die Reifensparte von Continental ihren jährlichen Energiebedarf demnach durch 160 Energiesparprojekte um insgesamt rund 150 Gigawattstunden. Dies entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Strombedarf von 12.500 Einfamilienhäusern. Maßnahmen wie Wärmedämmung tragen ebenfalls zu diesen Einsparungen bei.
Continental hat sich zum Ziel gesetzt, den Energieverbrauch bis 2030 um 20 Prozent gegenüber 2018 zu senken. Bis spätestens 2040 soll die gesamte Produktion klimaneutral erfolgen. Seit Ende 2020 bezieht das Unternehmen bereits den Strom für alle Standorte weltweit aus regenerativen, also klimaneutralen Energiequellen.
Quelle: Continental – Pressemitteilung per Mail
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