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Gemischte Reaktion auf Deutschlands Ladeinfrastruktur-Pläne

Gemischte Reaktion auf Deutschlands Ladeinfrastruktur-Pläne

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Die Studie “Ladeinfrastruktur nach 2025/2030: Szenarien für den Markthochlauf”Stand 05.06.2024 – liefert verschiedene Szenarien für die kommenden Jahre und hat nun eine Neuauflage erfahren. Diese wurde von der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur (Leitstelle) in Auftrag gegeben, um einen Ausblick auf benötigte Ladeinfrastruktur zu geben. In der E-Mobilitätsszene ruft diese gemischte Reaktionen hervor. Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, äußerte sich kritisch zu den Ergebnissen. VDA-Präsidentin Hildegard Müller äußerte sich eher wohlwollend.

Je nach Szenario der Studie wird eine installierte Ladeleistung von 23,3 bis 32,4 Gigawatt (GW) ermittelt. Dies entspricht einem Bedarf von 380.000 bis 680.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten, wobei 55.000 bis 90.000 dieser Ladepunkte Hochleistungsladepunkte (HPC) mit über 150 Kilowatt (kW) Ladeleistung sein sollen. “Das heißt: Die derzeit installierte Ladeleistung muss sich in wenigen Jahren bis zu versechsfachen, um dem in der Studie prognostizierten Bedarf gerecht zu werden”, wie der VDA in einer entsprechenden Pressemitteilung ausführt.

Im Referenzszenario, das die Basisannahmen der Studie kombiniert, ergibt sich ein Bedarf von 520.000 Ladepunkten, davon 68.000 HPC-Ladepunkte. Die Menge der in E-Pkw geladenen elektrischen Energie beträgt insgesamt 37,8 Terawattstunden (TWh). Der Anteil der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur liegt je nach Szenario zwischen 36 und 50 Prozent dieser Energie.

Einfluss privater Ladepunkte nicht zu unterschätzen

Die Anzahl der nicht öffentlich zugänglichen Ladepunkte, die zu Hause und in Unternehmen installiert werden, hat einen großen Einfluss auf die notwendige öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur. Das HPC-Szenario, das den Fokus auf HPC-Ladeinfrastruktur legt, reduziert die Gesamtzahl der benötigten öffentlich zugänglichen Ladepunkte, während die installierte Ladeleistung gegenüber dem Referenzszenario konstant bleibt.

Der VDA führt hierzu aus, dass Ladeleistung zwar grundsätzlich ein wichtiger Faktor ist, “sie darf aber keinesfalls den Blick dafür verstellen, dass es unbedingt auch um die Verfügbarkeit des Ladeangebots für die Verbraucher vor Ort gehen muss.” Denn dies sei für die Menschen im Alltag entscheidend. Untermauert wird dies durch eine eigens erstellte VDA-Auswertung der amtlichen Zahlen der Bundesnetzagentur, diese zeigt, dass rund vier von zehn Gemeinden in Deutschland über keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt verfügen, und über drei Viertel aller Gemeinden haben derzeit noch keinen Schnellladepunkt installiert.

Kritik von BDEW an der Reduzierung des E-Pkw-Ziels

Seitens des BDEW äußerte sich Andreae, dass die Zahlen zu einem zeigen, dass der Ausbau des öffentlichen Ladeangebots gut voranschreitet. Die Ladebranche betrachtet die Ergebnisse der Studie jedoch skeptisch. Positiv ist, dass das veraltete Ziel von einer Million Ladepunkten bis 2030 aufgegeben wurde. Stattdessen soll die installierte Ladeleistung als Messgröße dienen.

Besorgniserregend sei allerdings, dass das Ziel von 15 Millionen vollelektrischen Pkw bis 2030 in der Studie auf 13,4 Millionen reduziert wurde. Andere Experten, wie der Expertenbeirat Klimaschutz im Mobilitätssektor (EKM) des Bundesverkehrsministeriums, schätzen diese Zahl sogar noch niedriger ein, bei etwa 10,5 Millionen.

Auswirkungen auf den Lademarkt und die Klimaziele

Anstatt Maßnahmen zu ergreifen, um das ursprüngliche Ziel von 15 Millionen E-Pkw zu erreichen, wird nun die Zielmarke infrage gestellt. Dies bedeutet für den Lademarkt weniger Kunden und für die Klimaziele eine größere Lücke bei den CO₂-Einsparungen im Verkehrssektor, wie die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung entsprechend einordnet.

Ein weiteres Problem der Studie ist der Bedarf an installierter Ladeleistung. Dieser liegt deutlich höher als die Vorgaben der EU, die in der AFIR-Richtlinie festgelegt wurden. In Deutschland soll über 40 Prozent mehr Ladeleistung errichtet werden, was einem Plus von 8 Gigawatt entspricht – viermal so viel wie die Maximallast der Stadt Berlin. Dies wird als überdimensioniert angesehen und könnte nur mit staatlichen Subventionen oder unwirtschaftlichen Versorgungsauflagen realisiert werden, da viele Ladesäulen kaum genutzt würden. Die Studie geht davon aus, dass die Nutzungsdauer der Ladesäulen im Vergleich zur EU etwa halbiert wird.

Die Netzbetreiber müssen ihren Netzausbau auf die Prognosen des Verkehrsministeriums stützen. Eine Überschätzung des Bedarfs an Ladeleistung führt zu unnötigen Kosten, die letztlich von den Verbraucher:innen getragen werden. Dabei scheinen aber alle drei Parteien die Meinung des VDA zu teilen: “Sowohl der Ausbau der Ladeinfrastruktur als auch der Stromnetze sind erfolgskritisch für den Hochlauf der Elektromobilität und müssen vorauseilend erfolgen.“

Quelle: BDEW – Per Mail / Nationale Leitstelle Ladeinfrastruktur – Ladebedarf bis 2030 neu ermittelt / VDA – VDA-Präsidentin Hildegard Müller zur heute veröffentlichten Studie ´Ladeinfrastruktur nach 2025/2030: Szenarien für den Markthochlauf´ der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur

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