Projekt Paloma: Details zu Codelcos Lithiumplänen
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Der chilenische Staatskonzern Codelco hat angekündigt, in den Abbau von Lithium einzusteigen, einem für Elektroauto-Batterien wichtigen Rohstoff. Neben der vergangenen Woche verkündeten Partnerschaft mit SQM im Salar de Atacama von 2025 bis 2060 sucht das Unternehmen weitere Partner für ein neues bedeutendes Lithiumprojekt. Dieses soll 2030 starten. Reuters konnte Unterlagen einsehen, welche Details über die Pläne für das als “Projekt Paloma” bezeichnete Vorhaben besitzen.
Codelco plant den Baubeginn für Anfang 2027 und die Produktionsaufnahme für Anfang 2030. Die erste Phase des Projekts soll eine jährliche Produktion von 20.000 Tonnen Lithiumkarbonat-Äquivalent (LCE) mittels Verdunstungsbecken umfassen. Die anfänglichen Investitionskosten werden auf 1,2 Milliarden US-Dollar (ca. 1,1 Mrd. Euro) geschätzt. In der zweiten Phase sollen jährlich 30.000 Tonnen LCE durch direkte Lithiumextraktion (DLE) produziert werden, mit anfänglichen Kosten von 1,1 Milliarden US-Dollar (ca. 1 Mrd. Euro). Die potenzielle Nutzung von DLE, die bisher nicht in großem Maßstab kommerziell funktioniert, wird für 2033 geprüft.
Codelco hatte zuvor angekündigt, Rothschild mit der Partnersuche beauftragt zu haben, jedoch nicht offengelegt, wann diese formal starten würde. Nun heißt es im Investitionsdokument: “Rothschild & Co qualifiziert derzeit Teilnehmer am Prozess und lädt bestimmte Parteien ein, die enthaltenen Informationen zu prüfen.” Das Projekt wird als “einzigartige Gelegenheit” beschrieben, sich mit Codelco zusammenzuschließen, um Chiles nächstes erstklassiges Lithiumprojekt zu entwickeln.
Chile fokussiert Lithium-Gewinnung im Salar de Maricunga
Chile ist nach Australien der zweitgrößte Lithiumproduzent der Welt, mit Produktion durch Unternehmen wie SQM und Albemarle. Chiles Präsident Gabriel Boric teilte im April 2023 in einer landesweit übertragenen Fernsehansprache mit, dass er bei der Lithiumindustrie des Landes mehr staatlichen Einfluss geltend machen will. Lithium wurde bereits im Jahr 1979 verstaatlicht. Was sich geändert hat, ist das Modell der öffentlich-privaten Partnerschaft, bei dem sich der Staat nun auch am Abbau und an der Weiterverarbeitung beteiligt, während er bisher nur die Konzession gegen eine progressive Gebühr verpachtet hat.
Das Maricunga-Projekt stellt eine große neue Herausforderung dar, da Codelco die Lithiumproduktion praktisch von Grund auf angeht. Trotz der Ankündigung des chilenischen Präsidenten Gabriel Boric im letzten Jahr, den Einsatz von DLE zu forcieren, deuten Codelcos Pläne für ein Jahrzehnt traditioneller Verdunstungsbecken darauf hin, dass diese Technologie noch weit von den Erwartungen entfernt ist.
Codelco-Vorsitzender Maximo Pacheco berichtete am Donnerstagabend auf einer Pressekonferenz, dass 30 bis 40 Unternehmen Interesse am Maricunga-Projekt gezeigt haben, darunter auch internationale Firmen. Codelco sucht nach einem Partner mit finanzieller Unterstützung, Erfahrung in Partnerschaften und Fachwissen im Bereich Lithium, legt jedoch keine spezifischen Kriterien fest. “Wir haben ein Auswahlverfahren entwickelt, das außergewöhnlich offen und flexibel ist”, sagte Pacheco. “Wir werden alle Elemente in eine Gleichung einfließen lassen und den interessierten Parteien überlassen, Vorschläge zu unterbreiten.”
Quelle: Reuters – Exclusive: Chile’s Codelco targeting 2030 production for Maricunga lithium site, document shows
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