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Strafzölle gegen China – Das droht europäischen Autos jetzt

Strafzölle gegen China – Das droht europäischen Autos jetzt

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Die Handelsspannungen zwischen China und dem Rest der Welt gehen in die nächste Runde. Die Europäische Kommission hat angekündigt, ab Juli zusätzliche Zölle von bis zu 38,1 Prozent auf aus China importierte Elektroautos zu erheben. Wie schon die USA, wirft auch die EU China vor, mit extrem verbilligten Elektroautos die Märkte zu fluten. Doch was bedeutet diese Entscheidung für die europäischen Automobilhersteller? Immerhin gilt China als wichtiger Markt für viele dieser Unternehmen.

So wichtig ist China für die deutschen Hersteller

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 129.800 Pkw mit reinem Elektroantrieb im Wert von 3,4 Milliarden Euro aus China nach Deutschland importiert. Damit haben sich die Importe chinesischer Elektroautos im Vergleich zum Vorjahr sowohl mengen- als auch wertmäßig verdreifacht. Die neuen EU-Zölle zielen darauf ab, gegen die staatlichen Subventionen vorzugehen, die chinesischen Elektroautoherstellern einen Wettbewerbsvorteil auf dem europäischen Markt verschaffen sollen.

Deutsche Automobilhersteller wie Mercedes-Benz, BMW und Volkswagen könnten dabei allerdings besonders stark von möglichen chinesischen Gegenmaßnahmen betroffen sein, da China für viele dieser Unternehmen einen erheblichen Markt darstellt. “Einen Handelskrieg mit China kann sich niemand wünschen. Es wäre für Deutschland eine Katastrophe und es wäre auch für die Europäische Union nicht von Vorteil”, sagte Verkehrsminister Volker Wissing laut eines Berichts der deutschen Presseagentur (dpa). Beispielsweise erzielte Mercedes-Benz im Jahr 2023 etwa 36 Prozent seiner Umsätze in China, wobei ein signifikanter Teil dieser Fahrzeuge aus Deutschland importiert wird​​. Auch Wirtschaftsminister Robert Habeck war zuletzt nach China gereist, um sich weiter gegen die gegenseitigen Zölle einzusetzen. 

Mercedes-Benz

Fast ein Drittel der Verkäufe von Mercedes-Benz entfällt auf China. Mercedes-Benz importiert vor allem die teuren Luxusmodelle wie die S-Klasse, GLC, G-Klasse und Maybach aus Europa und den USA nach China​. Chinesische Zölle könnten daher die Gewinne erheblich beeinträchtigen, sofern die Preise nicht entsprechend erhöht werden.

Volkswagen

Volkswagen hat den größten Marktanteil unter den ausländischen Unternehmen in China, wobei etwa 30 Prozent seiner Verkäufe dort getätigt werden. Das Unternehmen hat die Produktion vor Ort stark ausgebaut, um Importzölle zu minimieren. Damit steht VW allerdings nun vor dem Problem, dass die neuen EU-Zölle die Kosten für in China hergestellte und nach Europa exportierte Fahrzeuge erhöhen kann. Volkswagen plant, seinen Marktanteil auf 15 Prozent zu steigern und die Kosten um 40 Prozent zu senken​​.

BMW

Auch BMW erzielt nahezu ein Drittel seiner Verkäufe in China, jedoch stammen nur 13 Prozent dieser Fahrzeuge aus Importen, ebenfalls hauptsächlich hochpreisige Modelle. BMW produziert in Joint Ventures mit chinesischen Unternehmen sowohl für den lokalen Markt als auch für den Export nach Europa. Damit hat BMW bei möglichen chinesischen Zöllen immer noch eine sichere Produktion im Land, wird aber auch von den EU-Zöllen betroffen sein. Andere Modelle wie der i4, aber auch die 5er und 7er Serie werden noch aus Deutschland importiert​.

Porsche

Porsche importiert alle in China verkauften Fahrzeuge, was 25 Prozent seines globalen Absatzes entspricht. Trotz eines Rückgangs der Auslieferungen in China um 24 Prozent im ersten Quartal 2024 baut Porsche ein Forschungs- und Entwicklungszentrum in Shanghai und hat eine maßgeschneiderte Version des Taycan für den chinesischen Markt vorgestellt​​.

Wirtschaftliche Reaktionen

Die Ankündigung der EU-Zölle hat bereits zu einem Rückgang der Aktienkurse europäischer Automobilhersteller geführt. Der STOXX-Autoindex fiel um bis zu 1,6 Prozent, wobei insbesondere deutsche Hersteller wie Volkswagen und BMW betroffen waren. Analysten warnen, dass beiderseitige Strafzölle nicht nur die europäischen Hersteller belasten, sondern auch die Preise für Elektroautos in Europa erhöhen könnten. Die möglichen Reaktionen Chinas auf neue Zölle könnten die Hersteller zu umfangreichen Umstellungen in den Produktions- und Lieferketten zwingen, was zusätzliche Investitionen benötigt.

Die eh schon schwächelnden Europäer werden also weiter an ihren Margen zu knabbern haben. Der Preisdruck, den chinesische Modelle ausüben, wird zwar durch die Zölle reduziert, was europäischen Herstellern mehr Spielraum für Preisanpassungen gibt. Preiserhöhungen in Europa werden Käufer allerdings kaum akzeptieren, insbesondere da die Verkaufszahlen für Elektroautos eh schon rückläufig sind. Während einige französische Hersteller wie beispielsweise Renault, die geringere Umsätze in China haben, von den Maßnahmen in Europa sogar profitieren könnten, spannt sich die Situation besonders für deutsche Hersteller weiter an.

Quelle: FACTBOX German carmakers most exposed to Chinese counter-tariffs

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