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England vs. Spanien: Ein Spiegel des E-Automarkts?

England vs. Spanien: Ein Spiegel des E-Automarkts?

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Automobil-Analyst Matthias Schmidt sieht zwischen dem anstehenden Europameisterschaft-Finale zwischen England und Spanien sowie den Entwicklungen auf Europas Elektroautomarkt eine Verbindung. Eine Verbindung, welche sich nicht von der Hand weißen lässt. Während die Spannung rund um das EM-Finale zwischen England und Spanien steigt, zeigt der E-Automarkt Parallelen zu den Höhen und Tiefen im Fußball.

Im Jahr 2023 schloss der Markt für batterieelektrische Pkw in Westeuropa mit fast zwei Millionen Einheiten ab. Experten prognostizieren, dass 2024 das erste Jahr sein wird, in dem diese Marke knapp übertroffen wird. Allerdings wird nur ein Wachstum von 5,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet, ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Wachstum von 27,9 Prozent im Jahr 2023. Deutschland, das das bisher größte Elektroauto-Marktvolumen in der Region hat, hat sämtliche staatlich geförderten Kaufanreize für 2024 gestrichen. Dies wird voraussichtlich zu einem Rückgang der Neuzulassungen um 14 Prozent oder 74.000 weniger E-Autos führen, was insgesamt 451.000 Einheiten entspricht, so Schmidt, Anfang des Jahres.

Auswirkungen der Subventionskürzungen

Dies führt in den Augen vieler Betrachter zu einer negativen Einordnung der Entwicklung. Nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, woher man kommt. Zwischen 2020 und 2022 erlebte der Markt für reine Elektroautos einen bemerkenswerten Aufschwung, angetrieben durch strengere EU-Emissionsvorschriften. Der Anteil der Elektroautos am Neuwagenmarkt stieg von 2,5 Prozent im Jahr 2019 auf 16,9 Prozent im Jahr 2023. Doch die finanziellen Schwierigkeiten der Regierungen nach den umfangreichen COVID-19-Hilfsmaßnahmen und der Unterstützung für die Ukraine führten zur Rücknahme dieser Subventionen. Besonders Deutschland spürte diese Veränderungen stark, nachdem das Land Ende 2023 sämtliche Kaufanreize abgeschafft hatte.

In den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 verzeichneten nur fünf von 18 westeuropäischen Märkten einen Anstieg der Elektroautoverkäufe. Insgesamt ging der Markt um 10,9 Prozent zurück. Selbst in Finnland, dem Vorzeigeland der E-Mobilität, war ein Rückgang von rund 29 Prozent beim E-Autoabsatz zu verzeichnen, was vor allem auf Hafenstreiks zurückzuführen ist, die den Import und Export behinderten. Island verzeichnete einen Einbruch von 74,5 Prozent bei den Elektroautoverkäufen, nachdem die Steuern auf diese Fahrzeuge wieder eingeführt wurden.

Großbritannien und Frankreich als Lichtblicke

Großbritannien beweist derzeit, analog der Fußball-EM eine starke Position. Bis Ende Mai konnte Großbritannien einen Absatzzuwachs von rund zehn Prozent verzeichnen. Laut Schmidt sei dies vor allem auf attraktive Finanzierungsangebote der Hersteller zurückzuführen, die damit die neuen gesetzlichen Vorgaben für emissionsfreie Fahrzeuge erfüllen möchten. In Frankreich profitiert der Markt vom mittlerweile gestoppten “sozialen Leasingprogramm”, welches 50.000 Stromer auf die Straße bringt.

Für den Fußball wird der morgige Abend entscheidend sein, wer für Europa als Gewinner vom Platz geht: Spanien oder England. Für den Antriebswandel haben wir ein wenig länger Zeit. Aber auch hier wird sich entscheiden, wie es weitergeht: E-Auto oder zurück Richtung Verbrenner. Insbesondere die für 2025 geplanten strengeren EU-Emissionsvorschriften könnten einen erneuten Anstieg der Verkaufszahlen der Stromer bewirken. Viele Hersteller halten daher derzeit neue, kostengünstigere Modelle zurück, um sie rechtzeitig auf den Markt zu bringen, wenn die Flottenvorgaben ab Anfang ’25 greifen.

Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt die Zukunft der Elektromobilität vielversprechend. Und auch hier wird es dann analog der EM im eigenen Land verlaufen, sollte England das EM-Finale gegen Spanien gewinnen, wird man die anfängliche Kritik schnell vergessen haben. Ähnlich könnte sich der europäische Elektroautomarkt entwickeln und die momentanen Rückschläge hinter sich lassen. Es gilt und dies hat Schmidt in seiner Analyse gut in Worte gefasst: “Ein langsamer Start bedeutet nicht, dass das Ziel unerreichbar ist. Mit der richtigen Strategie könnten die nächsten Jahre eine neue Erfolgsgeschichte für Elektroautos in Europa schreiben.”

Quelle: Matthias Schmidt – May 2024 / European Electric Car Market Intelligence Study

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