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VW ID. Buzz: Test, Eindrücke und Erfahrungen aus dem Alltag

VW ID. Buzz: Test, Eindrücke und Erfahrungen aus dem Alltag

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Der VW ID.Buzz, der “Elektro-Bus”, der uns gefehlt hat? Nicht wirklich. Vielmehr ein Elektro-Van für Familien oder Menschen, die rein elektrisch im Alltag unterwegs oder auf Reise sein möchten. Ein Familien-Stromer, der einiges kann, anderes dafür nicht. Auffallen ist auf jeden Fall garantiert, selbst im eher dezenten Monosilber Metallic, in dem unser Testwagen dahergekommen ist. Wie viel mehr sich die Köpfe der Betrachter:innen nach dem ID.Buzz umdrehen würden, wenn er gar in Limonengelb Metallic oder Energetic Orange Metallic daherkommen würde, möchten wir uns gar nicht ausmalen.

Am Ende waren es dann aber, wie immer in unseren Testberichten, die harten Fakten und Eindrücke aus dem Alltag, die dazu geführt haben, den Stromer von VW einzuordnen. Hierfür waren wir nicht nur im Alltag mit dem VW ID.Buzz Pro unterwegs, sondern haben uns auch an das Abenteuer Camping mit dem Elektroauto gewagt – hierzu erscheint jedoch ein gesonderter Bericht. Wir blicken nun zunächst im Detail auf den ID.Buzz an sich.

Bevor wir in den Test des Elektroautos von VW eintauchen sei noch erwähnt, unsere Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur unsere eigene Meinung wider. Wir denken aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild vom Elektro-Bulli von Volkswagen zu verschaffen.

Wie immer gilt, sollten nach dem Lesen des Test- und Fahrberichts des Elektro-Kleinbus von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Falls du deine Meinung zum ID.Buzz Pro mit kurzem Radstand von VW mit anderen Leser:innen teilen magst, macht dir gerne die Kommentarfunktion unter dem Review zunutze.

VW ID.Buzz: Der moderne Elektro-Bulli?

Unauffällig ist anders, die Farbe mal außen vor gelassen. Aber 4712 mm Länge, 1985 mm Breite beziehungsweise 2212 mm mit Spiegel sowie eine Höhe von 1927 mm lassen sich eben doch nicht verstecken. Der Radstand wird mit 2989 mm angegeben. Beim Leergewicht bringt der ID.Buzz in einer Punktlandung genau 2,5 Tonnen auf die Waage, was mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 3 Tonnen unter einen Hut zu bringen ist. Zuladen kann man dies über Fahrer:in und Mitfahrer:innen im E-Bulli oder im doch recht großen Kofferraum mit 1121 Liter Volumen, beziehungsweise 2123 Liter Volumen, wenn man die zweite Sitzreihe umlegt. Auf eine dritte Sitzreihe gilt es trotz Anspruch auf den Titel Familien-Van zu verzichten.

Somit finden im Elektro-Kleinbus bis zu fünf Personen Platz. Die dann in der Tat aber auch tatsächlich genügend Platz zur Verfügung haben. Aufbauend auf der MEB-Plattform von VW können im Fall der Fälle noch bis zu 750 kg (ungebremst) / 1200 kg (gebremst) mit dem Anhänger gezogen werden. Die ausklappbare Anhängerkupplung lässt sich über einen simplen Tastendruck im Kofferraum des Fahrzeugs aus der Versenkung unterhalb des Hecks hervorholen.

Wer noch mehr Platz benötigt, dann aber nicht mehr als Familien-Van, der entscheidet sich am besten direkt für die VW ID.Buzz Cargo-Variante, dann fehlt die hintere Sitzreihe komplett. Im vorderen Bereich befinden sich dafür drei Sitzplätze. Eine Trennwand separiert den Fahrerraum vom Laderaum, wie es mittlerweile bei einigen Handwerksbetrieben oder Flotten zu sehen ist.

Was auffällt ist sein markantes Erscheinungsbild, Volkswagen hat bewusst darauf gesetzt, eine ähnliche Ikone wie den Bulli zu erschaffen. Doch wie das so ist, entscheiden die Betrachter:innen darüber, ob ein Fahrzeug zu einer Ikone wird, nicht der Hersteller. Insofern verwundert es nicht, dass das Design an einigen Stellen die Meinungen spaltet. Zumindest war dies in unserem Umfeld der Fall. Zwei klare Meinungen waren hierbei vertreten: Gefällt oder gefällt eben nicht.

Hierfür ganz klar verantwortlich, die Front, die eine Gesichts-ähnliche Gestaltung erfahren hat und mit ihrem charakteristischen Lächeln für positive Stimmung sorgen soll. Idealerweise schon am Morgen, wenn man mit dem Schlüssel in der Tasche Richtung Stromer läuft. Dann agieren die optionalen LED-Matrixscheinwerfer, dessen Pupillen-ähnliche Lichtkörper sich beim Öffnen bewegen, als würde der E-Bulli einen anschauen. Als LED-Streifen ausgeführt ist die schmale Querspange zwischen den Scheinwerfern. Dazwischen: Das größer als bei allen anderen aktuellen Volkswagen ausgeführte VW-Logo. Aus unserer Sicht gar ein wenig zu groß – bezogen auf das Markenemblem am Heck.

Dort differenziert sich der ID.Buzz über die horizontal statt vertikal angeordneten LED-Rückleuchten vom T6.1 und zeigt in diesem Detail eine deutliche Nähe zum neuen Multivan. Anders als dort werden die LED-Rückleuchten des ID.Buzz jedoch erstmals bei einem Modell von Volkswagen Nutzfahrzeuge über eine durchgehende Lichtleiste miteinander verbunden. Etwas, was durchaus positiv hervorzuheben ist, ganz so stark, wie man es sonst von Automobilherstellern kennt, hat sich VW vom 2017er-Designkonzept der ID.Buzz-Studie gar nicht entfernt.

Das Interieur selbst kommt sehr gefällig und praktikabel daher. Wobei vor allem in der ersten Reihe auch das Thema Wohlbefinden eine entscheidende Rolle spielt. So sind die aufpreispflichtigen Komfort-Sitze für Fahrer:in und Beifahrer:in elektrisch verstellbar und verfügen über eine Memory-Funktion (Speicherung der Sitzeinstellungen) mit zwei Profilen. Zusätzlich verfügen die Sitze über eine Massage-Funktion und Sitzheizung. Dank einer ausziehbaren Sitzverlängerung wird der Sitzkomfort auf längeren Strecken gesteigert. Wer auf die normalen Sitze zurückgreift, bekommt immerhin noch die Sitzheizung und kann die Einstellung manuell vornehmen.

Ein Highlight, unterhalb des Beifahrer-Sitzes befindet sich der Zugang zu einer 230-Volt-Steckdose. Aber Achtung, hier gilt: “Die Anschlusszeit für die 230V-Steckdose ist auf 30 Minuten begrenzt, währenddessen wird die Kühlbox mit Strom versorgt. Danach müsste die Zündung neu gestartet werden. In Unterspannung kommt die 12V-Batterie nicht, weil diese wiederum aus dem DC/DC-Wandler über die Hochvoltbatterie gespeist wird”, wie uns VW Nutzfahrzeuge mitgeteilt hat. Eine Besonderheit, die vor allem beim Campen mit dem Stromer relevant werden könnte – dazu wie erwähnt, an anderer Stelle mehr.

Die zweite Reihe sollte man im E-Bulli auch nicht außer Acht lassen. Fußraum ist ordentlich vorhanden, ebenso gibt es in der Höhe keine Einschränkung. Hier würde sich sicherlich eine großflächige Verglasung für natürliches Licht im Inneren noch ganz gut machen. Die Sitzreihe im Fond lässt sich manuell auf dem Schienen-System vor- und zurückschieben. Bei vorgeschobener Sitzreihe ergibt sich zusätzlicher Stauraum im Kofferraum. Klappbare Tabletts befinden sich auf der Rückseite der vorderen Sitze und bieten somit zusätzliche Stellfläche. Sei es nun zum Essen oder für Gesellschaftsspiele. Rutschfest sind die Ausklapptische allerdings nicht – eine rutschhemmende Oberfläche wäre von Vorteil.

Entscheidend für lange Reisen oder Camping im ID.Buzz ist die Tatsache, dass im 60/40-Verhältnis die Sitze komplett umgeklappt werden können. Hier hat VW Nutzfahrzeuge auch soweit mitgedacht, dass sich die Sitzflächen entsprechend absenken und dazu führen, dass sich ein ebener Boden im gesamten Kofferraum ergibt. Der doppelte Boden im Kofferraum lässt sich werkzeuglos ausbauen. Auch die Kofferraumabdeckung ist schnell demontiert. So hat man nochmal mehr Stauraum.

Zugang erhält man über die zwei Bulli-typischen Schiebetüren – die sich gegen Aufpreis auch elektrisch öffnen lassen. Oder eben manuell über Griffe. Gleiches gilt für die Heckklappe. Bevor wir auf das Interieur eingehen, ein paar Fakten zum Antrieb des 2,5 Tonnen schweren Elektro-Kleinbus.

Antrieb und Interieur des VW ID.Buzz Pro im Blick

Angetrieben wird unser Testwagen von einem 210 kW / 286 PS starken Heckmotor mit einem maximalen Drehmoment von 560 Nm. Dieser ermöglicht eine Beschleunigung von 7,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Wobei der ID.Buzz weniger als sportliches Auto, sondern eher zum gemütlichen Cruisen gefahren wird. Dennoch gilt, wenn es mal schnell gehen muss, bekommt er das auch hin. Bei 160 km/h Höchstgeschwindigkeit ist dann aber auch Schluss. Richtig so. Denn spätestens dann ist die WLTP-Einordnung von bis zu 460 km nicht mehr zu halten. Dazu in einem der folgenden Abschnitte mehr.

Kommen wir zum Interieur. Hier bedeutet Einsteigen eher hochsteigen. Denn auch im Elektro-Bulli setzt VW auf eine erhöhte Sitzposition für den verbesserten Überblick im Alltag. Darauf abgestimmt baut die Instrumententafel ebenfalls sehr hoch; auch typisch für einen Bulli. Alle Anzeigen sind getreu der ID.Familie digital ausgeführt und befinden sich auf einer ergonomisch optimalen Sichtachse. Zumindest fast. Das vor dem/der Fahrer:in montierte freistehende 5,3-Zoll-Display bildet die wichtigsten Fahrinfos ab – wenn auch etwas klein dargestellt. Der über der Mittelkonsole positionierte Touchscreen hätte eine leichte Neigung in Richtung Fahrer:in durchaus vertragen.

Das serienmäßige System trägt die Bezeichnung „Ready 2 Discover“. Es ist mit einem 10-Zoll-Touchscreen ausgestattet. Das optionale Navigationssystem „Discover Pro“ bietet hingegen einen größeren 12-Zoll-Screen. Je nach Version serienmäßig an Bord sind „App-Connect“ (inklusive „App-Connect Wireless“) zur Smartphone-Einbindung und DAB+ (digitaler Radioempfang). Die Navigation über AndroidAuto hat in unserem Fall sehr gut funktioniert.

Hinsichtlich der VW-Navigationslösung können wir auf folgende Erfahrung verweisen:

“Das Navi rechnet die Reichweite recht pessimistisch aus, was in erster Linie auch gut ist, damit Neulinge nicht direkt mit dem E-Auto liegenbleiben. Allerdings zwingt es einem in der Routenplanung Ladestopps auf, wir haben keinerlei Möglichkeit gefunden, die Ladestopps aus der Routenplanung zu entfernen. Wir wussten, dass wir ankommen und wollten den unnötigen Ladestopp – 10 Kilometer vor Zuhause – nicht ansteuern. Es gab aber keinerlei Möglichkeit, diesen aus der Routenplanung zu entfernen.”

Zudem fehlen Filter für spezielle Ladesäulenbetreiber (Aus- oder Abwahl), wie dieser Buzz-Fahrer erwähnt. Ferner wurde von ihm der Wunsch geäußert, dass in der Routenplanung nicht nur mittels eines farbigen Batteriesymbols angezeigt wird, mit welchen Ladestand man am Ziel ankommt. Sondern auch eine Restreichweite oder ein prozentualer Ladestand am jeweiligen Ziel angezeigt werden sollte. Kleinigkeiten, die dann doch den Unterschied machen.

Im Bereich Infotainment bringt die aktuelle Software des Buzz den Vorteil mit sich, dass die Streamingdienste Apple Music und Spotify auch ohne gekoppeltes Smartphone via Infotainmentsystem genutzt werden können. Zudem wurde die Funktionalität der intuitiv nutzbaren Sprachsteuerung („Hallo ID.“) verbessert.

Über die OCU kann das neueste Modell von Volkswagen Nutzfahrzeuge auf das immer umfangreichere Spektrum der Online-Dienste und Fahrzeugfunktionen von „We Connect“ und „We Connect Plus“ zugreifen. Außerdem hat der ID.Buzz bis zu acht USB-C-Anschlüsse verbaut. Bis auf den 15-Watt-Anschluss am Rückspiegel arbeiten alle mit dem neusten Ladestandard „USB Power Delivery“ (USB-PD). Dadurch geben sie je nach angeschlossenem Gerät eine Leistung von bis zu 45 Watt ab – für schnelleres Laden.

Das Interieur selbst spaltet dennoch die Geschmäcker. Richtiges Bulli-Feeling kommt hierbei nicht auf. Trotz der Tatsache, dass liebevolle Details wie Bulli-Symbole und Smileys an verschiedenen Stellen im Stromer vorzufinden sind. Aber hübsch aussehen reicht hier nicht. Denn das Interieur besteht zu großem Teil aus hartem Kunststoff. Immerhin kann man sich damit trösten, dass in einigen Sitzbezügen, Bodenbelägen sowie im Dachhimmel sogenannte Rezyklate ein zweites Leben bekommen: Materialien, die zu zehn Prozent aus gesammeltem Meeres-Kunststoff bestehen und zu 90 Prozent aus recycelten PET-Flaschen.

Fahrgefühl des VW ID.Buzz Pro

Die harten Fakten wurden bereits erwähnt. Und wie schlägt sich der Stromer auf der Straße?

Keyless-Go gilt auch beim ID.Buzz. Oder anders gesagt, einsteigen und losfahren. Das Betriebssystem kommt dann ab und an auch mit ein wenig Verzögerung zum Laufen. Zu Beginn benötigt es eventuell noch ein wenig Gewöhnung, dass man die Fahrstufen einlegt, als drehe man an einem Zündschlüssel. Ebenso erscheint es zunächst ungewöhnlich, dass der E-Bulli mit einem über Licht kommuniziert, das kennt man so von der alten Variante nachvollziehbarerweise nicht.

Beim E-Kleinbus heißt es dann aber, auf das LED-Band unter dem Scheibenrand zu achten. Es lässt Licht in die Abbiegerichtung laufen, leuchtet rot, wenn Bremsen Not täte, zeigt blinkend Anrufe an und weitet sich grün mit dem Akku-Stand beim Laden. Eine Spielerei könnte man meinen. Für uns eher ein nützliches Add-On.

Notwendig ist da schon eher der Heckantrieb des Buzz, welcher diesen dank seiner kompakt bauenden, permanent erregten Synchronmaschine, kurz PSM, nach vorn schießen lässt. Ein kurzes Tippen des Gaspedals mit „Play“-Symbol, schon wird der elektrische Bulli zur rasenden Schrankwand. Dann zu hören kein Verbrenner, wie beim alten Bulli, sondern lediglich das Abrollgeräusch der Reifen und leichte Windverwirbelungen.

Wie zuvor bereits erwähnt wird das automatische Getriebe über einen Lenkstockhebel bedient: einen Dreh nach vorn auf „D“ – schon geht es los. Eine Stufe weiter gäbe es noch „B“ (Brake). In diesem Fall ist beim Vorwärtsfahren die Rekuperationsleistung des E-Antriebs so stark, dass man den Bulli fast schon mit einem Pedal fahren kann. Ein Herabbremsen bis zum Stillstand ist hierbei allerdings nicht vorgesehen.

In 7,6 Sekunden beschleunigt die Pro-Version via 1-Gang-Getriebe auf Tempo 100. Bei 160 km/h ist der Spaß allerdings elektronisch begrenzt, weil der Verbrauch in Abhängigkeit zur Geschwindigkeit exponentiell steigt. Was natürlich nicht zielführend ist, wenn man die 460 km Reichweite nach WLTP-Zyklus erreichen möchte.

Bei recht aufrechter Sitzposition kommt das neuartige Bulli-Feeling gut herüber, die gesamte Fahrcharakteristik lässt sich als unaufgeregt, aber solide bezeichnen. Zusammen mit dem im Unterboden verbauten Akku liegt er für einen Bus ordentlich auf der Straße und die Wankbewegungen fallen ziemlich gering aus. Selbst in Kurven strahlt er Fahrstabilität aus. Auch, wenn man diese natürlich nicht so zügig anfahren sollte, wie man es eventuell von einem ID.4, ID.5 oder ID.7 auf gleicher MEB-Plattform gewohnt ist.

Von Vorteil beim Manövrieren ist sicherlich der verhältnismäßig kleine Wendekreis von nur 11 Meter. Umzusetzen war dieser durch die kompakte Bauweise der Vorderachse und einen großen Radeinschlag. Die Lenkung fühlt sich knackig und direkt an, was gerade beim Rückwärtsfahren von Vorteil ist. Da aufgrund einer eher bescheidenen Rückwärtsfahrkamera doch mal schnell reagiert werden muss, wenn sich herausstellt, dass es die Situation erfordert.

Bereits serienmäßig hält der ID.Buzz Tempo und Spur, optional gibt’s jede Menge zusätzliche Hilfe. Den „Travel Assist“ mit Schwarmdaten zum Beispiel oder eine Memory-Funktion für automatisches Einparken an bekannten Plätzen. LED-Licht ist ebenfalls ab Werk verbaut – auf Wunsch auch in der Matrix-Version.

Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick

In den vorherigen Abschnitten bin ich auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit dem VW ID.Buzz Pro eingegangen. Was man schon zu diesem Zeitpunkt anmerken kann, ist, dass er durchaus zu überzeugen weiß. Jetzt gilt es, dass wir das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe nehmen. Zunächst die Fakten meines Testfahrzeugs.

Heckantrieb mit 210 kW / 286 PS Peak-Leistung, bei 560 Nm Drehmoment
Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 7,6 Sekunden
Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h
84 kWh-Lithium Ionen-Akku (brutto)
79 kWh-Lithium Ionen-Akku (netto)
Energieverbrauch auf 100 km (kombiniert) 19 kWh/100 km
Reichweite (kombiniert) bis zu 460 km nach WLTP
0 g/km CO₂-Emissionen, kombiniert

Für zwei Wochen waren wir im Elektro-Bulli von Volkswagen unterwegs. Am Ende des Testzeitraums standen über 650 Kilometer auf dem digitalen Tacho sowie ein Verbrauch von knapp über 19,4 kWh auf 100 km. Dies hat uns positiv überrascht. Denn aufgrund des “Schrankwandgefühls”, das man bekommt, wenn man vor dem ID.Buzz steht, hätten wir vor allem durch unsere Strecken auf der Autobahn und der Landstraße damit gerechnet, dass der Verbrauch immens nach oben schnellt. Fairerweise muss man aber anmerken, dass wir mit maximal 120 km/h unterwegs waren.

Unterwegs waren wir aber vor allem im innerstädtischen und urbanen Umfeld. Aber auch Fahrten auf der Autobahn oder längere Strecken über die Landstraße waren dabei. Der Energieverbrauch hat sich hierbei konstant gezeigt. Das mag zum Teil auch an den höheren Temperaturen gelegen haben. Im Winter dürfte sich dann auch hier ein anderer Energieverbrauch präsentieren.

Beim Laden spielt die aktuelle ID. Software eine wichtige Rolle. Sie ermöglicht unter anderem an kompatiblen DC-Schnellladesäulen die Ladefunktion „Plug & Charge“. Ferner ist die Planung von Langstrecken mit der ID. Software 3.2 besonders einfach, da das Navigationssystem des ID. Buzz, die Ladestopps intelligent und automatisch mit in die Routenplanung integriert. In der neuesten Version wurde dabei der Routen-Algorithmus verbessert, wie VW uns versichert.

Zudem soll das System eine verfeinerte Einstellungsmöglichkeit für die persönlichen Präferenzen bieten: Unter anderem gibt es nun etwa eine Ladezeitoptimierung, um auf Wunsch am letzten Ladestopp vor dem Ziel nicht unnötig lange zu laden. Oder den Battery Care Mode, der die obere Ladegrenze auf 80 Prozent setzt.

Geladen wird wahlweise am 11 kW-Lader (AC) innerhalb von 8 Stunden und 30 Minuten auf 100 Prozent. Die maximale Ladeleistung am HPC-Charger liegt bei 185 kW, wobei sich die durchschnittliche Ladeleistung bei um die 135 kW einfindet, laut Ladekurve von Fastned. Dann benötigt der Stromer rund 26 Minuten für die Ladung von 10 auf 80 Prozent.

11 kW Wechselstrom (AC), von 0 auf 100 Prozent – 8 Stunden 30 Minuten
50 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 1 Stunde 10 Minuten
100 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 39 Minuten
150 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 30 Minuten
350 kW Schnellladesäule (DC), von 10 auf 80 Prozent – 26 Minuten (185 kW Peak)

Preise des VW ID.Buzz Pro im Überblick

Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Elektro-Kleinbusses von VW überzeugt haben, dann ist es wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Es handelt es sich um die Brutto-Listenpreise des Stromers von Volkswagen – Stand Juli 2024.

VW ID.Buzz “GOAL” kurzer Radstand – 62.707,05 Euro
VW ID.Buzz “GOAL” langer Radstand – 64.533,70 Euro
VW ID.Buzz Pro kurzer Radstand – 60.892,30 Euro
VW ID.Buzz Pro langer Radstand – 62.718,95 Euro

Auf eine Zusendung der Preisliste für unseren Testwagen warten wir noch. Und ergänzen diesen, sobald die Daten vorliegen.

Fazit zum VW ID.Buzz Pro

Zwei Wochen, mehrere hundert Kilometer sowie Fahrten unter verschiedenen Voraussetzungen standen auf dem Plan. Selbst als Elektro-Camper hat der ID.Buzz eine gute Figur abgegeben. Die Kleinigkeiten machen eben den Unterschied. Wobei es davon eher weniger negative vorzufinden gab. Unter anderem könnte man die manchmal eher langsam startende Software aufführen, die Rückfahrkamera, die hinsichtlich ihrer Auflösung gefühlt unter der des VW ID.3 anzusiedeln ist sowie eine Bluetooth-Verbindung, die mal klappt, oder eben nicht.

Am stärksten fällt hier dann wohl noch der Preis auf, der für die günstigste Variante VW ID.Buzz Pro kurzer Radstand dennoch bei über 60.000 Euro beginnt. Für ein Familien-Elektroauto, dass der Buzz sein möchte, viel Geld. Fairerweise muss man anmerken, dass sich Marktbegleiter in einem ähnlichen Umfeld bewegen – das war schon beim Ur-Bulli der Fall. Zahlt man den Preis und legt den ein oder anderen Tausender für entsprechende Sonderausstattung drauf, erhält man ein Elektroauto, das durchaus zu überzeugen weiß.

Dennoch würden wir persönlich auf die Camper-Variante “California” warten, bevor wir uns noch einmal auf längere Tour mit dem ID.Buzz begeben. Denn in diesem Einsatzfeld, abseits des urbanen Alltags, hat VW noch ein paar Hausaufgaben zu machen. Was hältst du vom VW ID.Buzz?

Disclaimer: Der VW ID.Buzz Pro wurde uns für diesen Testbericht kostenfrei für den Zeitraum von zwei Wochen von Volkswagen zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.

Der Beitrag VW ID. Buzz: Test, Eindrücke und Erfahrungen aus dem Alltag erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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