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Ja zum Tempolimit, Nein zum Verbrenner-Aus: Akzeptanz verkehrspolitischer Maßnahmen variiert stark

Ja zum Tempolimit, Nein zum Verbrenner-Aus: Akzeptanz verkehrspolitischer Maßnahmen variiert stark

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Das RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung hat die Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung gegenüber 25 verkehrspolitischen Maßnahmen mittels einer bundesweiten Befragung untersucht. Wenn die Verkehrspolitik Alternativen zum Auto attraktiver macht, befürworten das die meisten Befragten. Soll der Autoverkehr dagegen teurer oder unattraktiver werden, sinken die Zustimmungsraten in der Bevölkerung.

Eine umstrittene Maßnahme erfährt inzwischen eine hohe Zustimmung: Die Einführung eines Tempolimits auf Autobahnen wird von der Mehrheit der Befragten befürwortet. Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt die Auswertung der Befragung in einer neuen RWI-Kurzstudie (hier als vollständiges PDF zu finden). Für die Analyse wurden zudem im Rahmen des RWI Klima-Mobilitäts-Panels regelmäßig bundesweit Befragungen durchgeführt, gefördert durch die Stiftung Mercator.

Auf Grundlage vorheriger Befragungen können zudem die Zustimmungsraten für eine Reihe von Maßnahmen über die Zeit betrachtet werden. Während sogenannte Push-Maßnahmen den Verkehr nachhaltiger gestalten sollen, indem Autofahren teurer oder unattraktiver wird, können sogenannte Pull-Maßnahmen über attraktivere Mobilitätsangebote zu mehr Nachhaltigkeit im Verkehrssektor führen.

Wie auch frühere Untersuchungen zeigen konnten, werden Pull-Maßnahmen generell besser akzeptiert als Push-Maßnahmen. Push-Maßnahmen, bei denen es um andere Verkehrsmittel als das Auto geht – wie beispielsweise die Einführung einer Kerosinsteuer für den Luftverkehr – erfahren in der Bevölkerung eine relativ hohe Zustimmung.

Tempolimit stößt auf deutliche Zustimmung

Die Push-Maßnahme mit der höchsten Zustimmung ist allerdings die Einführung eines Tempolimits von 130 km/h auf Autobahnen. Rund 63 Prozent der Befragten und auch die Mehrheit der Autofahrer unter ihnen befürworten ein solches Tempolimit. Dabei ist die Zustimmung seit 2019 gestiegen. Allerdings: Die Einführung eines Tempolimits gehört zu den am stärksten polarisierenden Maßnahmen, da sie gleichzeitig auf starke Zustimmung und große Ablehnung stößt. Es ist zudem die Maßnahme, bei denen die allermeisten Befragten eine eindeutige Präferenz angeben, also entweder dafür oder dagegen sind.

Die Ergebnisse des RWI zur Akzeptanz verschiedener verkehrspolitischer Maßnahmen zeigen für 2024 überdies, dass die Zustimmung zu den 25 erfassten Maßnahmen erheblich variiert. Unter den Befragten ist die Zustimmung für eine Autoabgabeprämie – eine Geldzahlung gegen Abmeldung des Verbrenners – am geringsten mit einer Zustimmungsrate von 19 Prozent. Ähnlich unbeliebt sind die Städtemaut, ein Verbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor ab 2035 und eine generelle Pkw-Maut mit Zustimmungsraten von 22 bis 24 Prozent.

Dagegen befürworten rund 73 Prozent der Befragten den Ausbau von Fahrradwegen, die Maßnahme mit der höchsten Zustimmungsrate. Unter den abgefragten Pull-Maßnahmen erfährt nach dem Ausbau von Fahrradwegen die Fortführung des Deutschlandtickets die größte Zustimmung mit ca. 70 Prozent. Dahinter folgt die Ausweisung von Bus- und Bahnspuren auf staubelasteten Straßen mit 67 Prozent. Die Zustimmung gegenüber dem Deutschlandticket wurde 2024 erstmalig abgefragt und hat höhere Zustimmungswerte als der kostenlose ÖPNV, den rund 67 Prozent der Befragten befürworten.

Einige Maßnahmen betreffen die Elektromobilität. 56 Prozent der Befragten sind für einen Ausbau der Infrastruktur für Elektroautos. Die Wiedereinführung von Subventionen für die Anschaffung von privaten E-Autos begrüßen 36 Prozent.

RWI / Screenshot

Die Analyse der verkehrspolitischen Maßnahmen zwischen 2018 und 2024 zeigt, dass Zustimmungswerte über die Zeit relativ stabil sind. Ausnahmen hiervon sind insbesondere die Einführung des Tempolimits auf deutschen Autobahnen von 130 km/h und die Erhöhung von Parkkosten. Bei diesen Maßnahmen ist die Zustimmung bei den Befragten kontinuierlich gestiegen.

Die größten Veränderungen traten zwischen 2019 und 2022 auf: Die Zustimmung gegenüber einem Verbot von Inlandsflügen ist in der Zeit um 11 Prozentpunkte und beim Tempolimit auf Autobahnen um 7 Prozentpunkte gestiegen. In der Zeit nach 2022 ist die Zustimmung gegenüber dem Verbot von Inlandsflügen geringfügig gesunken.

„Die Bevölkerung wünscht sich Maßnahmen zur Förderung von nachhaltiger Mobilität“

Die RWI-Studie basiert auf Daten des RWI Klima-Mobilitäts-Panels für die Jahre 2018 bis 2024. Insgesamt haben bundesweit 6107 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem repräsentativen Online-Panel forsa.omninet mit derzeit rund 100.000 Personen die Befragung beantwortet und abgeschlossen. Die aktuelle Befragung wurde im Rahmen des von der Stiftung Mercator geförderten RWI-Projekts „Die Mobilitätswende in Deutschland gemeinsam gestalten – Lehren aus dem Ruhrgebiet“ durchgeführt.

Einschränkungen: Die ermittelten Zustimmungswerte können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, unter anderem durch die Art, wie konkret abgefragt wurde. In dieser Befragung wurden die verschiedenen verkehrspolitischen Maßnahmen nur kurz und neutral beschrieben und keine weiteren Erläuterungen oder Argumentationen für oder gegen die Maßnahmen hinzugefügt. Zudem können sich Zustimmungswerte in der Bevölkerung nach Einführung der Maßnahmen deutlich verändern.

Die Bevölkerung wünscht sich Maßnahmen zur Förderung von nachhaltiger Mobilität. Maßnahmen, die das Autofahren einschränken oder verteuern, lehnen die Befragten bis auf wenige Ausnahmen eher ab“, sagt RWI-Umweltökonom Mark A. Andor. „Allerdings befürworten inzwischen die meisten Befragten und auch die Mehrheit der Autofahrer unter ihnen ein generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen von 130 km/h. Preisbasierte Maßnahmen, die häufig im Zentrum ökonomischer Lösungsvorschläge stehen, wie eine Städtemaut oder dynamische Preise im öffentlichen Nahverkehr, haben dagegen aktuell keine hohen Zustimmungswerte“, so der Umweltökonom.

Quelle: Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung – Pressemitteilung vom 11.07.2024

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