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E-Auto-Bestellungen bei Händlern rauschen massiv ab

E-Auto-Bestellungen bei Händlern rauschen massiv ab

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Die Bestellungen von reinen Elektroautos sind im ersten Halbjahr 2024 bei Privatkunden um 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Das ergibt eine Umfrage des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), die Mitte Juni bis Anfang Juli bei 348 Autohäusern durchgeführt wurde. Für Plug-in-Hybride lag der Rückgang bei minus 37 Prozent, Diesel und Benziner hingegen wurden um plus 24 Prozent wieder stärker nachgefragt.

Etwas aufgeschlossener gegenüber elektrifizierten Antrieben stellt sich die Situation bei gewerblichen Kunden dar: Hier sind minus 41 Prozent weniger bestellte Elektroautos und minus 33 Prozent weniger Plug-in-Hybride zu verzeichnen, jedoch plus 20 Prozent mehr bestellte Diesel bzw. Benziner.

Zu beachten allerdings ist, dass diese Zahlen nicht 1:1 auf den Gesamtmarkt übertragen werden können. Denn einige Hersteller sind im vergangenen Jahr auf das Agenturmodell bzw. den Direktvertrieb ohne zwischengeschaltete Händler umgestiegen bzw. praktizieren dies schon seit mehreren Jahren. Aber auch unter Berücksichtigung diese Umfrage-bedingten, leichten Unschärfe bestätigt die Auswertung des ZDK das derzeit schlechte Standing von Elektroautos in Deutschland. 

ZDK

Düster sieht es auch beim Blick auf die erwartete Auftragslage für das Gesamtjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr aus. So bewerten 91 Prozent der Befragten die Bestellsituation bei E-Autos von Privatkunden als „sehr schlecht“ (63 Prozent) oder „schlecht“ (28 Prozent). Bei Plug-in Hybriden ist das Ergebnis mit insgesamt 79 Prozent negativem Feedback (44 Prozent „sehr schlechte“ und 35 Prozent „schlechte“ Erwartungen) nicht viel besser.

Wenig Grund zum Optimismus gibt auch das zu erwartende Geschäft mit den gewerblichen Kunden: 84 Prozent gehen bei den Elektroautos von „sehr schlechten“ (50 Prozent) bzw. „schlechten“ (34 Prozent) Aussichten aus. Für Plug-in-Hybride liegen die negativen Werte (43 Prozent „sehr schlecht“ und 30 Prozent „schlecht“) kumuliert bei 73 Prozent.

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Zumindest verhaltene Zuversicht zeigt sich in der Erwartung von Neufahrzeug-Bestellungen mit konventioneller Antriebstechnik: Im Privatkundensegment rechnen von den befragten Autohäusern 7 Prozent mit „sehr guter“ und 32 Prozent mit „guter“ Auftragsentwicklung bei Dieseln und Benzinern im Vergleich zum Vorjahr. Immerhin 38 Prozent sehen eine „neutrale“ Situation und damit eine Entwicklung ähnlich dem Vorjahr. Für das Geschäft mit Gewerbe- und Flottenkunden sind diese Werte (5 Prozent „sehr gut“, 31 Prozent „gut“ und 36 Prozent „neutral“) auf ähnlichem Niveau.

Hohe Preise und hohe Leasingraten hemmen das E-Auto-Geschäft

Auf die Frage, worin die Autohäuser die größten Hindernisse sehen, dass Elektroautos und Plug-in-Hybride als Flotten- oder Dienstfahrzeuge eingesetzt werden, antworteten 27 Prozent und damit die Mehrheit der Befragten mit „hoher Anschaffungspreis/hohe Leasingrate“. Für 23 Prozent zählen dazu „unsicherer Wiederverkaufswert / geringer Restwert“ und für 16 Prozent „keine Lademöglichkeit zuhause“.

Als weitere Gründe wurden genannt: „zu wenig Schnelllademöglichkeiten“ (13 Prozent), „keine Lademöglichkeit am Arbeitsplatz“ sowie „Vorbehalte der dienstwagenberechtigten Fahrerinnen und Fahrer gegenüber der Batterietechnologie“ (jeweils 9 Prozent). Zu vernachlässigen ist der Punkt „hohe Reparaturkosten und Ersatzteilengpässe“ (3 Prozent).

Auf die Frage nach einer verkaufsfördernden Wirkung der aktuellen Dienstwagenbesteuerung für das Geschäft mit Gewerbe- und Flottenkunden sind die Befragten gespaltener Meinung: 57 Prozent bejahen diese Aussage, 43 Prozent hingegen verneinen sie.

Mit 70 Prozent Zustimmung spricht sich die Mehrheit der Befragten dafür aus, dass der CO2-Preis als Fördermittel zum Hochlauf der E-Fuels bzw. von anderen synthetischen Kraftstoffen (38 Prozent) und zum Hochlauf der E-Mobilität (32 Prozent) eingesetzt werden soll. Auf wenig Gegenliebe treffen die Antwortvorschläge „Senkung der Sozialabgaben“ (19 Prozent) sowie „Sanierung des Staatshaushaltes“ und „Klimageld für alle Bürger“ (jeweils 6 Prozent).

“Die Lage in den Autohäusern ist schwierig”

ZDK-Präsident Arne Joswig kommentiert die Befragung wie folgt: „Die deutlich rückläufige Bestellsituation bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden im ersten Halbjahr macht deutlich, wie schwierig die Lage in den Autohäusern ist. Und auch die Erwartungen für das Gesamtjahr geben wenig Hoffnung, dass sich daran etwas ändert. Die hohen Preise und Leasingraten werden als ein wichtiges Hemmnis für den Hochlauf der E-Mobilität gesehen, verbunden mit zu erwartenden geringen Restwerten und schwierig zu kalkulierenden Wiederverkaufswerten“.

Der ZDK erwartet daher von den Herstellern, „dass sie durch günstige Preise und niedrige Leasingraten jetzt Marktanreize setzen“, wie Joswig erklärt: „Wir brauchen weitere signifikante Fortschritte beim Thema Ladeinfrastruktur“.

Quelle: ZDK – Pressemitteilung vom 29.07.2024

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