Kay Tewes über Förderbedarf und Zukunftsstrategien im ÖPNV
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Als ich mich mit Kay Tewes, dem Inhaber von GeminiPTC, über die aktuellen Entwicklungen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) unterhalten habe, wurde mir schnell klar, wie komplex und herausfordernd dieser Bereich ist. Kay und sein Team beraten Verkehrsunternehmen, Aufgabenträger und Zulieferer bei der Einführung neuer Technologien, insbesondere emissionsfreier Antriebe. Seit 2018 liegt der Schwerpunkt verstärkt auf der Beschaffung solcher Technologien, mit einem besonderen Fokus auf emissionsfreie Fahrzeuge und neue Ladetechnologien.
Eine der größten Herausforderungen, die Kay ansprach, ist die unzureichende Förderkulisse. Viele Investitionen in emissionsfreie Fahrzeuge und Ladeinfrastrukturen seien stark von staatlicher Unterstützung abhängig, die derzeit nicht in ausreichendem Maße vorhanden ist. Dies führe dazu, dass viele Verkehrsunternehmen Schwierigkeiten haben, die notwendigen finanziellen Mittel aufzubringen, um neue Fahrzeuge zu beschaffen. Zwar sind die Gesamtkosten über die Lebensdauer eines Fahrzeugs (Total Cost of Ownership) bei emissionsfreien Fahrzeugen niedriger als bei Dieselbussen, jedoch fehlen oft die Mittel für die zunächst höheren Anfangsinvestitionen.
Kay betonte, dass es in den nächsten Jahren entscheidend sein wird, alternative Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Einige öffentliche Aufgabenträger überlegen bereits, selbst als Finanziers aufzutreten und somit die Rolle von Banken zu übernehmen, sagt er. Dies könnte die Beschaffung und Implementierung von emissionsfreien Fahrzeugen erheblich erleichtern.
Interessanterweise erlebt der Wasserstoffantrieb derzeit eine kleine Renaissance im ÖPNV, insbesondere in Regionen mit anspruchsvoller Topographie, wo batteriebetriebene Busse nicht optimal sind. Dennoch bleibt der Fokus in der Branche auf batterieelektrischen Bussen, die sich in den letzten Jahren bewährt haben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt, den Kay hervorhob, ist der Technologietransfer. GeminiPTC sammelt weltweit Wissen und Erfahrungen, um diese an Verkehrsunternehmen weiterzugeben. So wurden etwa Erfahrungen aus China übernommen und auf den deutschen Markt angepasst. Besonders wichtig ist die betriebliche Integration und das Management von Ladezyklen. Die Berliner Verkehrsgesellschaft setzt hier innovative Ansätze wie Gelegenheitsladung an Endhaltestellen erfolgreich um.
Eine besondere Herausforderung im ÖPNV ist das Change Management. Viele Vorbehalte gegenüber neuen Technologien müssen abgebaut und die Mitarbeiter geschult werden. Hier will GeminiPTC eine zentrale Rolle spielen, indem es zwischen Verkehrsunternehmen und Technologieanbietern vermittelt und die Implementierung neuer Systeme begleitet.
Insgesamt zeigte sich Kay optimistisch, was die Zukunft des ÖPNV betrifft. Die Lernkurve sei steil, aber die Fortschritte seien ermutigend. Es gebe zahlreiche innovative Ansätze, wie z.B. die Nutzung von Wind- und Solarenergie zur Ladung der Fahrzeuge, die den ÖPNV effizienter und nachhaltiger machen können. Allerdings hänge der Erfolg maßgeblich von der weiteren politischen Unterstützung und der Bereitstellung ausreichender Fördermittel ab. Lass uns nun direkt ins Gespräch starten.
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