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Krise: Polestar 3-Verzögerung kostet Marktanteile

Krise: Polestar 3-Verzögerung kostet Marktanteile

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2023 war wahrlich ein schwieriges Jahr für Polestar, eine Marke aus dem Geely-Universum. Ende Juni hat das schwedisch-chinesische Unternehmen, nach mehrfachen Verzögerungen in den Monaten zuvor, seinen Finanzbericht für das Jahr 2023 vorgelegt. Demnach erzielte Polestar im Jahr 2023 einen Umsatz von ca. 2,2 Milliarden Euro, was einem Rückgang von 3 Prozent im Vorjahresvergleich entspricht. Das Unternehmen verzeichnete einen Verlust von ca. 387 Millionen Euro, ein deutlicher Rückschritt gegenüber einem Gewinn von ca. 91,9 Millionen Euro im Vorjahr. Auch im ersten Quartal sah die Entwicklung nicht rosiger aus.

Polestar konnte im ersten Quartal des Jahres 2024 weltweit lediglich 7200 Autos absetzen. Dies ist ein Rückgang von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im zweiten Quartal konnten etwa 13.000 Autos ausgeliefert werden, was einem Wachstum von 80 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal entspricht. In den ersten sechs Monaten des Jahres erreichten die weltweiten Auslieferungen damit 20.200 Autos, wobei die USA, Schweden, Norwegen und Deutschland besonders stark abschnitten. Für die zweite Jahreshälfte ist Polestar eine Spur optimistischer. Dies scheint aber auch notwendig, wie ein aktueller Artikel des Manager-Magazins vermuten lässt.

Dank einer „zunehmenden Geschäftsdynamik, einer wachsenden Modellpalette und diversifizierter Produktion“ erwarte Polestar bis Ende 2025 einen positiven Cashflow. Dennoch gibt es bisher wenig Anzeichen für eine Verbesserung der Lage. Das neue Modell Polestar 3 kommt stark verspätet auf den Markt, und die Verkaufszahlen sinken. Besonders in China, einem als Kernmarkt eingeplanten Land, spielt Polestar kaum eine Rolle, wie das Manager-Magazin berichtet. Ein ehemaliger Topmanager beschreibt gegenüber dem Magazin das Jahr 2024 als ein Jahr der Veränderungen für Polestar, während 2025 das Jahr der Entscheidung werden soll.

Kann der Polestar 3 den Hersteller retten?

Dann wird sich zeigen, ob der Polestar 3 einen Unterschied am Markt macht. Denn eigentlich kommt er schon zwei Jahre zu spät. Kurz nach dem Börsenstart wurde der E-SUV vorgestellt und sollte Polestar aufs nächste Level heben. Doch dann kam es anders als gedacht. Viele bei Polestar sehen die Schuld für die Verspätungen bei Volvo, so das Manager-Magazin. Der Polestar 3 basiert auf derselben Plattform wie der Volvo EX90, und beide Modelle werden in denselben Werken in China und den USA produziert. Auch der EX90 hatte Verzögerungen und enttäuschte Kunden wegen abgespeckter Funktionen. Diese Probleme könne Volvo verkraften, Polestar jedoch nicht. Die Verzögerungen kosteten Polestar Kunden. Man habe zu spät kommuniziert, so ein Beteiligter.

Parallel startet nun der Vertrieb des Polestar 4. Jetzt drohen sich Polestar 3 und 4 zu kannibalisieren, wie das Manager-Magazin ausführt. Der Hersteller versucht daher auf der eigenen Webseite eine deutliche Abgrenzung der Modelle untereinander zu schaffen: “Der Polestar 3 ist ein vollwertiges und damit teureres SUV mit einem Startpreis von fast 79.000 Euro. Der Polestar 4 soll sich als SUV-Coupé zu Preisen ab knapp 62.000 Euro zwischen den Modellen 2 und 3 einsortieren.”
Fest steht: Der Absatz muss wachsen, damit der Hersteller auch künftig am Markt agieren kann. Vom Ziel von 290.000 Einheiten in 2025 auf die Straße zu bringen, hat man mittlerweile Abstand genommen. Ob die 155.000 bis 165.000 Einheiten realistischer sind, erscheint fraglich. Insbesondere, wenn man auf die nur 20.200 E-Autos blickt, die im ersten Halbjahr 2024 abgesetzt wurden. Dennoch blickt man optimistisch in die Zukunft, wie zuletzt Marlene Freienstein, Head of Marketing bei Polestar, gegenüber EAN erklärte.

Quelle: Manager-Magazin – „2025 wird für Polestar das Jahr der Entscheidung“

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