ZDK: “Werden Preisschlachten erleben wie noch nie”
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Der Markt für gebrauchte Elektroautos steckt in einer Krise. Ein Beispiel verdeutlicht dies: Ein nur ein Jahr alter Mercedes EQE, der ursprünglich über 70.000 Euro kostete, wird jetzt für 46.599 Euro angeboten. Trotz eines attraktiven Preises und einer moderaten Laufleistung von 26.000 Kilometern finden gebrauchte Elektroautos wie der EQE nur schwer Käufer, wie Cars-Editor.net berichtet.
Laut einer Umfrage der Zeitschrift Kfz-Betrieb und Vogel Research sehen 51 Prozent der Händler gebrauchte Elektroautos als „so gut wie unverkäuflich“ an. Besonders betroffen sind Autos, die zwei bis drei Jahre alt sind und als Leasingrückläufer auf den Markt kommen. „Insgesamt lassen vor allem die momentan noch hohen Preise und die Angst, eine veraltete Technologie zu erwerben, die Endverbraucher zögern“, so der aktuelle DAT-Report.
Das Thema hatten wir auf EAN zuletzt Anfang Juli 2024 und konnten festhalten: Die Preise für gebrauchte E-Autos liegen jedoch weiterhin über dem Budget vieler Käufer. Laut AutoScout24 beträgt das durchschnittliche Budget für E-Autos rund 7700 Euro weniger als der aktuelle Durchschnittspreis. Gebrauchtwagenexperte Schneck sagt dazu: „Die Preislücke hat sich durch den Wertverlust etwas geschlossen, aber Käufer und Verkäufer müssen weiterhin verhandeln, um einen fairen Preis zu finden.“
Die meisten Elektroautos werden geleast und kehren nach Vertragsende zum Händler zurück. Diese Autos erreichen oft nicht den kalkulierten Restwert, was finanzielle Verluste für die Händler bedeutet. Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), warnt: „Wir rechnen damit, dass der Druck auf dieses Thema im kommenden Jahr deutlich wachsen wird.“ Dies sieht er dadurch begründet, dass die staatlich geförderten Elektroautos der vergangenen drei Jahre bald in größerer Zahl auf den Gebrauchtwagenmarkt kommen werden. Viele dieser Autos haben zu hohe Restwerte, weil sie mit hohen staatlichen Prämien und niedrigen Leasingraten angeboten wurden. Einige Händler exportieren gebrauchte Elektroautos daher in Länder wie Norwegen und Schweden, wo die Nachfrage höher ist.
Die Umweltprämie hat den Preisunterschied zwischen Elektroautos und Verbrennern verringert, was viele Kunden zum Kauf von E-Autos motivierte. Nach dem Wegfall der Prämie hat sich der Markt jedoch drastisch verändert. Private Käufer, die die größte Gruppe der Gebrauchtwagenkäufer ausmachen, sind besonders zurückhaltend. Der ZDK-Vizepräsident erwartet, dass sich die Situation im kommenden Jahr weiter verschlechtert, da die EU strengere CO₂-Vorgaben macht und mehr Elektroautos abgesetzt werden müssen, damit die Automobilhersteller ihre CO₂-Flottenwertziele erreichen.
Thomas Peckruhn sieht bei gewerblichen Kunden weniger Widerstand gegen Elektroautos. Viele Unternehmen wollen ihre Nachhaltigkeitsziele erreichen und setzen daher auf die klimafreundliche Antriebsart. Um die Verkaufszahlen im nächsten Jahr zu steigern, rechnet Peckruhn mit intensiven Preiskämpfen, da die Hersteller Strafzahlungen wegen zu hoher CO₂-Emissionen vermeiden wollen. „Wir werden Preisschlachten erleben wie noch nie“, so Peckruhn. Skoda beispielsweise werde den Absatz von Elektroautos verdoppeln müssen, um die Vorgaben aus Brüssel zu erfüllen.
Nach dem Ende der staatlichen Prämie haben viele Hersteller die Förderung selbst übernommen. Die Verkaufsanreize verschieben sich jedoch wieder zugunsten von Verbrennern. Der Branchenverband fordert eine Änderung dieser Tendenz, um die Elektromobilität weiter zu fördern. Thomas Peckruhn, größter exklusiver Skoda-Händler in Deutschland, sieht die Zukunft der individuellen Mobilität in der Elektromobilität, betont aber: „Es sollte nicht nur den einen Weg zum Erreichen der Klimaziele geben.“
Quelle: Cars-Editor.net – ZDK-Vizepräsident Peckruhn: „Es wird Preisschlachten bei E-Autos geben“
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