Northvolt: Keine Staatshilfe, Investoren sind am Zug
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Der schwedische Batteriehersteller Northvolt steckt in großen finanziellen Schwierigkeiten. Trotz anfänglicher Erfolge, wie der Inbetriebnahme der ersten europäischen Gigafactory für Batteriezellen im Jahr 2021, kämpft das Unternehmen Berichten zufolge aktuell ums Überleben. Northvolt hat angekündigt, Arbeitsplätze abzubauen und Teile der Produktionsstätte im nordschwedischen Skellefteå zu schließen. Zudem stehen geplante Werke in Deutschland, Schweden und Kanada vor möglichen Verzögerungen.
Das Unternehmen, das seit seiner Gründung 2017 bereits über 15 Milliarden US-Dollar (ca. 13,45 Mrd. Euro) an Kapital aufgenommen hat, versucht, weiteres Geld zu beschaffen. Doch Investoren zeigen sich zunehmend skeptisch. Die Nachfrage nach Elektroautos, die eng mit dem Erfolg von Northvolt verknüpft ist, entwickelt sich langsamer als erwartet. Automobilhersteller wie BMW, Volkswagen und Volvo – teils enge Partner von Northvolt – haben Alarm geschlagen. BMW beendete kürzlich einen Vertrag über zwei Milliarden US-Dollar (ca. 1,7 Mrd. Euro) mit Northvolt, da es wiederholt zu Lieferverzögerungen gekommen war.
Die schwedische Regierung unter Premierminister Ulf Kristersson habe klargestellt, dass sie Northvolt nicht finanziell retten werde, wie Financial Times berichtet. Kristersson betonte demnach, dass Schweden weiterhin ein attraktiver Standort für die grüne Industrie bleiben wolle, aber der Staat werde sich nicht in die Rettung einzelner Unternehmen einmischen. Die Verantwortung liegt nun bei den bestehenden Investoren von Northvolt. Gleichzeitig verwies er jedoch auch auf die Bedeutung neuer Unternehmen wie Northvolt für Schwedens grüne Zukunft.
Unterstützung in Deutschland und Kanada deutlich besser
Northvolt argumentiert, dass es im Vergleich zu Ländern wie Deutschland und Kanada weniger staatliche Unterstützung erhalten habe. Diese Länder hätten großzügige Kreditgarantien angeboten, während Schweden sich zurückhielt. Dennoch betonte ein Unternehmenssprecher, dass Northvolt nicht von schwedischen Subventionen abhängig sei.
Trotz der Probleme bleibt Schweden eine Schlüsselregion für die grüne Transformation, da dort große Mengen an erneuerbarer Energie zur Verfügung stehen. Doch ohne weitere Investitionen in die Infrastruktur könnte diese Energie nicht voll genutzt werden. Gleichzeitig wächst die Sorge, dass große Projekte wie Northvolt mit erheblichen Risiken verbunden sind. Der enorme Kapitalbedarf und die unsichere Marktlage werfen Zweifel auf die Zukunft des Unternehmens.
Peter Carlsson, CEO von Northvolt, sieht sein Unternehmen jedoch als zentral für die industrielle Zukunft Europas. Er warnt davor, dass Europa im Wettbewerb mit den USA und China zurückfallen könnte, wenn Unternehmen wie Northvolt scheitern. Europa müsse seine Industrie stärken, um nicht den Anschluss in der grünen Technologie zu verlieren.
Quelle: ft.com – Swedish PM rules out government rescue of troubled Northvolt
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