ZF setzt auf E-Mobilität – und Technologieoffenheit
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Nicht nur Volkswagen und andere Autohersteller befinden sich aktuell in einer schwierigen Phase der Transformation, auch die Zulieferer sind davon mitunter stark betroffen. So leidet aktuell auch ZF Friedrichshafen unter der schwachen Nachfrage nach Autos allgemein und Elektroautos im Besonderen. Im Gespräch mit der Wirtschaftswoche spricht ZF-Chef Holger Klein über die aktuell schwierigen Fahrwasser, betont dabei jedoch, dass eine Rückkehr zum Verbrennungsmotor ein Irrweg wäre. Allerdings meint er damit offenbar reine Verbrennerautos.
“Der Klimawandel geht nicht an uns vorbei. Wir müssen etwas tun, und wir als Industrie haben auch eine Menge getan. Wir haben Milliarden Euro investiert, um E-Mobilität zu ermöglichen – im Pkw wie auch im Nutzfahrzeug. Die Produkte sind da“, stellte Klein klar. Nun gehe es darum, die Nachfrage nach Elektroautos anzukurbeln, unter anderem durch einen weiterhin starken Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Auf dem Weg zu möglichst keinen Emissionen im Straßenverkehr wünscht sich der ZF-Chef dennoch mehr Technologieoffenheit. So sagte er: “Es ist nicht nachvollziehbar, warum wir nicht auch nach 2035 etwa teilelektrische Antriebe wie Plug-in-Hybride nutzen sollten, um die Klimaschutzziele zu erreichen.” Bei den Plug-in-Hybriden sei aktuell weltweit eine Wiederbelebung erkennbar. Doch in Plug-in-Hybriden arbeitet bekanntermaßen (und häufig zudem vorwiegend) ein Verbrennungsmotor.
Situation in China wenig problematisch
Dabei blickt Klein besonders auf China: “Das Land ist nicht nur der größte Markt für batterieelektrische Fahrzeuge, sondern auch für Plug-in-Hybride.” Dass europäische Hersteller in China beim Absatz aktuell schwächen, sei für ZF aber keine allzu ernste Bedrohung, denn man mache bereits jetzt mehr als die Hälfte des Umsatzes für den chinesischen Markt mit dort ansässigen Herstellern.
Grundsätzlich sei aktuell das Problem der Branche, dass sich die getätigten Investitionen erst später als erwartet amortisieren. Dies mache die Lage in einem ohnehin eng kalkulierten Umfeld zusätzlich schwierig. ZF hatte schon länger angekündigt, bis zu 14.000 Stellen streichen zu müssen. Diese Zahl müsse angesichts der jüngsten Entwicklungen zumindest nicht nachgeschärft werden.
Den Vorwurf, sich an einem Versinken Deutschlands in der wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit zu beteiligen, weist Klein indes deutlich von sich: “Wir bauen massiv unsere Werke und Entwicklungsstandorte in Deutschland und Europa um. Von daher kann nicht die Rede davon sein, dass wir zu einer Deindustrialisierung Deutschlands beitragen.” Bis zu einem Drittel der für die kommenden drei Jahre angekündigten Investitionen in Zukunftstechnologien will ZF in seine deutschen Standorte stecken – das wären etwa sechs Milliarden Euro.
Quelle: Wirtschaftswoche – “ZF-Chef Klein: Die Rückkehr zum Verbrenner wäre ein Irrweg”
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